Vorschau

Heft 2/2024: Individualisierung und Flexibilisierung

Das Themenheft 2/2024 widmet sich einem aktuellen Thema, das eng mit gesellschaftlichen, technologischen und bildungspolitischen Entwicklungen verknüpft ist. Die Art des Lernens entwickelt sich zunehmend weg von festen Zeiten, Orten oder Umständen und erfolgt stattdessen immer individueller, mobil-flexibler und lebenslang (swissuniversities, 2022). Diese Veränderung führt zu einer wachsenden Nachfrage nach Studienformaten, die orts- und zeitunabhängig sind. Hochschulen stehen vor der Herausforderung, flexible Ausbildungswege weiterzuentwickeln, die Studierende gemäss ihren individuellen Voraussetzungen und Interessen nutzen können. Dies führt dazu, dass institutionelle Rahmenbedingungen angepasst werden müssen, um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihre Lernwege eigenständig und individuell zu gestalten (Brahm, 2015). Pädagogische Hochschulen gehen damit vermehrt auf tertiärer Ebene auf individuelles Lehren und Lernen ein und berücksichtigen zusätzlich die hohe Arbeitstätigkeit der Studierenden an Schulen im Zuge des Lehrpersonenmangels.

Das Themenheft geht der Frage nach, inwiefern die Lehrpersonenbildung diesen Wandeln antizipieren und sich weiterentwickeln sowie welche empirischen Erkenntnisse es bereits zu verschiedenen Aspekten gibt.

Beiträge zu dieser Themennummer können bis 28.02.2024 an Sandra Moroni (sandra.moroni@unibe.ch) eingereicht werden.

 

Heft 3/2024: Evidenzbasierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Aktuelle Forderungen zu einer verstärkten Evidenzbasierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung beruhen auf der Annahme, dass eine qualitätsvolle Weiterentwicklung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung nur dann gelingen könne, wenn sie sich an gesicherten Erkenntnissen orientiere. Dabei lassen sich grundsätzlich zwei Arten der Evidenzbasierung unterscheiden: Während es bei der (1) evidenzbasierten Steuerung des Bildungssystems darum geht, bildungspolitische Entscheidungen unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu fällen, bezieht sich die (2) evidenzbasierte Praxis darauf, dass Lehrpersonen oder Schulleitungen relevante wissenschaftliche Theorien und Befunde für ihr professionelles Handeln nutzen. Beide Arten der Evidenzbasierung wirken zusammen, denn empirische Erkenntnisse zu wirksamen Formen der Unterrichtsgestaltung und des Lehrpersonenhandelns sind zentral für die Frage, welche professionellen Kompetenzen (künftige) Lehrpersonen während der Ausbildung erwerben sollen. Dies wiederum ist relevant für das Bestimmen von Kompetenzzielen und curricularen Inhalten in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung, für den Umfang und die Art von Lerngelegenheiten oder die Festlegung von Zugangsvoraussetzungen.

Die BzL widmet sich im Themenheft 3/24 dem aktuellen Diskurs zur Evidenzbasierung, beleuchtet deren Bedeutung für die Qualität der Lehrerinnen- und Lehrerbildung sowie die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen. Wie lässt sich die Evidenzbasierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung stärken? Welches Wissen braucht die Lehrerinnen- und Lehrerbildung für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung? Welche methodischen Zugänge und Studiendesigns können relevantes Wissen generieren? Über welche Ansätze gelingt es, den Wissenstransfer für eine evidenzbasierte Praxis zu fördern? Diese und weitere Fragen zur Evidenzbasierung der Lehrerinnen- und Lehrerbildung werden in der BzL-Nummer 3/24 thematisiert.

Beiträge zu dieser Themennummer können bis 30. April 2024 an die Redaktionsmitglieder Dorothee Brovelli, Christian Brühwiler und Afra Sturm eingereicht werden.

 

Heft 1/2025: Berufliche Bildung

Lehrerinnen- und Lehrerinnenbildung ist ein weites Feld, in dem sich ein Fokus auf die berufliche Bildung aus verschiedenen Gründen lohnt: In der Strategie der Kammer Pädagogische Hochschulen von swissuniversities 2021-2024 wird ausdrücklich auf die berufliche Bildung Bezug genommen. Zahlreiche Hochschulen bieten Studiengänge und Weiterbildung für die Zielstufe Sekundarstufe II an oder es gibt konzeptionelle Bezugspunkte in Forschung und Lehre. Wir möchten in diesem Heft mit einigen Schlaglichtern die berufliche Bildung innerhalb der Lehrerinnen- und Lehrerbildung betrachten, um einerseits die Eigenheiten zu erkennen, aber auch die Gemeinsamkeiten und Bezugspunkte. Damit ist das Anliegen verbunden, die Lehrerinnen- und Lehrerbildung aus den spezifischen Kontexten der beruflichen Grundbildung, der höheren Berufsbildung und der beruflichen Weiterbildung noch weiter sichtbar zu machen und zu eruieren, was sie bereichern, irritieren oder innovieren könnte. Eine Herausforderung ist dabei die Terminologie der Zielgruppe Lehrpersonen in der beruflichen Bildung, die beispielsweise als Dozent/in, Ausbildner/in, Berufsbildungsverantwortliche, Lehrmeister/in oder Berufsbildner/in benannt werden.

 

Im Heft sollen Konzepte und Forschungsergebnisse, die unabhängig von der unterrichteten Zielstufe für die gesamte Lehrerinnen- und Lehrerbildung zentral und anschlussfähig sind, thematisiert werden. Dies sind zum Beispiel Überlegungen zu Lernortkooperation, ausserschulischen Lernorten, Fachdidaktiken, Handlungskompetenzorientierung oder zu Praktika. Es soll ausserdem Fragen nachgegangen werden, wie Personen der beruflichen Bildung für ihre lehrende Tätigkeit ausgebildet werden, wie sich Personen in der beruflichen Bildung professionalisieren, welche strukturierten formalen, non-formalen und informellen Angebote es für diese Zielgruppe gibt.

Beiträge zu dieser Themennummer können bis 15. August 2024 an die Redaktionsmitglieder Doreen Flick-Holtsch und Markus Weil eingereicht werden.

 

Heft 2/2025: Übergang in den Beruf

Der Übergang von der Ausbildung in die Berufstätigkeit ist sowohl aus der Sicht der einzelnen Lehrpersonen als auch aus Sicht der Lehrerinnen- und Lehrerbildung eine wichtige Phase. Aus individueller Perspektive zeigt sich der Berufseinstieg als eine entscheidende berufsbiografische Phase für die professionelle Entwicklung. Viele Lehrpersonen erleben den Berufseinstieg als herausfordernd, beispielsweise bezüglich Elternarbeit, Klassenführung oder Umgang mit heterogenen Lerngruppen, fühlen sich aber oft nur unzureichend darauf vorbereitet. Aus institutioneller Perspektive stellt sich die Frage, wie gut angehende Lehrpersonen auf den Berufseinstieg vorbereitet und im Rahmen der Berufseinführung unterstützt werden können. Eine wirksame Lehrerinnen- und Lehrerbildung zeichnet sich auch dadurch aus, wie gut die Lehrpersonen den Berufseinstieg schaffen. Auch aus diesem Grund sind in den letzten Jahren verschiedene Studienmodelle entwickelt worden, die auf die bekannten Herausforderungen beim Berufseinstieg reagieren und bei denen der Übergang in den Beruf deshalb flexibel gestaltet wird, etwa indem der Berufseinstieg im Rahmen der Ausbildung vorgesehen ist und entsprechend systematisch gerahmt wird. Mit dieser Heterogenisierung von Ausbildungsgängen vollziehen sich Übergänge in den Beruf zunehmend auf vielfältige Art und Weise, so dass der klassische Berufseinstieg, bei dem auf den Abschluss der Ausbildung die Übernahme einer eigenverantwortlichen Berufstätigkeit anschliesst, immer seltener wird. In anderen Fällen vollzieht sich der Übergang in den Beruf, ohne dass dies institutionell vorgesehen wäre, bspw. bei der inzwischen häufigen Übernahme von eigenverantwortlicher Unterrichtstätigkeit bereits während des Studiums. Diesen Entwicklungen ist gemein, dass sie die klassischen, sequenziellen Vorstellungen des Berufseinstiegs herausfordern und dass sie die Frage nach institutioneller Planbarkeit und Steuerbarkeit dieser wichtigen Berufsphase neu akzentuieren. Diese Entwicklungen nimmt das BzL-Themenheft 2/2025 zum Anlass, aktuelle Arbeiten zum Übergang in den Beruf zu thematisieren.

Beiträge zu dieser Themennummer können bis 31.01.2025 bei der Zeitschrift eingereicht werden. Eine vorgängige Absprache mit den für das Themenheft zuständigen Redaktionsmitgliedern Christian Brühwiler und Bruno Leutwyler wird sehr empfohlen.