@article{Kleiner_2018, title={Bedeutung von Selbstbestimmung aus christlicher Sicht – im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft}, volume={2}, url={https://bop.unibe.ch/JDS/article/view/4298}, DOI={10.22018/JDS.2018.5}, abstractNote={<p>In seinem Beitrag «Bedeutung von Selbstbestimmung aus christlicher Sicht – im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft» legt <em>Paul Kleiner</em> ein anthropologisches Verständnis zugrunde, wonach sich das Selbst «auf zwei unterschiedliche Pole» beziehe: «Das Selbst als Kern des einzelnen Menschen bzw. das Selbst als Produkt der Interaktion des einzelnen Menschen mit seiner materiellen, sozialen und kulturellen Umwelt. In diesem Spannungsfeld erfahren sich Menschen und wird das Selbst verortet».</p><p>Er unterzieht klassische Grundlagen der Sozialen Arbeit – etwa den Berufskodex Soziale Arbeit Schweiz – einer kritischen Lektüre und stellt fest, dass diese Schriften meist ein zu undifferenziertes Verständnis von Selbstbestimmung verwenden und «beim Individuum-Pol des Selbst und der Selbstbestimmung [verharren]». Unter Beizug von weiteren Stimmen aus der Sozialen Arbeit entwickelt er ein Verständnis, welches «das selbstbestimmte Individuum in interdependenten Beziehungen von Geben und Nehmen» verortet. Mit Verweis auf Dieter Röh postuliert er ein «ethisches Kontinuum […], welches auf der einen Seite Selbstbestimmung und Autonomie und auf der anderen Abhängigkeit und Bedürftigkeit beinhaltet. Dieses realistische Menschenbild ergänzt die Sicht auf das nach Autonomie und Selbstbestimmung strebende Individuum um seine vom sozialen Miteinander abhängige Bedürftigkeit».</p>Paul Kleiner weist schliesslich auf, dass diese Grundpolarität anschlussfähig ist für systematisch-theologische Konzeptionen, wobei «die christliche Reflexion Gott als grundlegenden Player für das menschliche Selbst ins Spiel [bringt]». Die theologische Verortung in dieser Grundpolarität dekliniert er im Vierschritt von Schöpfung – Sündenfall – Erlösung – Vollendung durch, wobei er resümiert: «Schöpfung und Sündenfall, […] vertiefen und konturieren die auch sozialwissenschaftlich bekannte Polarität des Menschen als Individuum und soziales Wesen. Erlösung und Vollendung, […] geben eine weitere Dimension von Kraft und Hoffnung auf dem professionellen Weg, inmitten aller Spannungen die Klientel bei der Verwirklichung ihres Selbst als Individuum-in-Beziehung zu unterstützen und die eigene Selbstbestimmung zu leben».}, journal={Jahrbuch Diakonie Schweiz}, author={Kleiner, Paul}, year={2018}, month={Mai} }