Vorschau
Heft 2/2023: Sprachbewusstheit und Fachdidaktik
Mit dem Begriff «sprachbewusster Fachunterricht» soll das fachliche Lernen im Kontext der Lehrerinnen- und Lehrerbildung fokussiert werden, und zwar mit Unterstützung eines bewussten Einsatzes von Sprache, während «sprachsensibler Unterricht» eher das sprachliche Lernen in den verschiedenen Fächern ins Zentrum stellt (Schmellentin & Lindauer, i.Dr.). Internationale Vergleichsstudien wie TIMMS oder PISA haben deutlich gemacht, dass sprachliche Fähigkeiten für das fachliche Lernen von zentraler Bedeutung sind. Mit Blick auf Sprachbewusstheit und Fachdidaktik stellen sich Fragen wie die folgenden:
- Gibt es über die Fächer hinweg ein gemeinsames Verständnis von sprachbewussten Fachunterricht? Worin liegen allfällige Unterschiede begründet?
- Was bedeutet dies für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen?
- Welche Expertise brauchen Dozierende in diesem Bereich?
- Welche Expertise brauchen Weiterbildner*innen in diesem Bereich? Welche Weiterbildungsoffensiven dazu gibt es in D (z.B. BiSS), CH (z.B. QUIMS-Schwerpunkt C, angedachtes Projekt BRNW) oder A? Welche Rolle spielen in der Schweiz die Bildungsdepartemente?
Heft 3/2023: Lehrpersonenmangel als Herausforderung für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung
«Lehrpersonenmangel» ist ein Phänomen, das Bildungspolitik, Schulen und Lehrerinnen- und Lehrerbildungsinstitutionen immer wieder herausfordert. Verschiedene Zyklen von Mangel und Überfluss an Lehrpersonen gehören zur Geschichte des Lehrberufs. Zurzeit zeigt sich der Mangel an qualifizierten Lehrpersonen je nach Region, Stufe und Fach unterschiedlich. In Regionen mit akutem Mangel an Lehrpersonen spürt dies auch die Lehrerinnen- und Lehrerbildung deutlich: So nimmt der Druck auf Qualitätsstandards zu, alternative Zugänge zur Ausbildung werden gefordert und auch entwickelt, Studierende werden von den Schulen abgeworben oder die Institutionen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung werden aufgefordert, Personen ohne Lehrbefähigungen in Schulen zu unterstützen. Diese Entwicklungen nimmt die BzL zum Anlass, die Folgen des Lehrpersonenmangels für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung zu beleuchten, aber auch mögliche Chancen auszuloten. Welchen Einfluss hat die aktuelle Bedarfskrise auf das Studium zum Lehrberuf, auf die Zusammenarbeit in den Schulen und auf die Diskussionen zur Qualität der Lehrerinnen- und Lehrerbildung, aber auch auf die Qualität von Unterricht in den Schulen? Welche mittel- und langfristigen Wechselwirkungen hat die Bedarfskrise für das Ansehen des Lehrberufs und die Aufrechterhaltung des Anspruchs von Professionalisierung? Welche gesellschaftlichen Folgen lassen sich mit der zunehmenden Laisierung im Lehrberuf antizipieren? Inwiefern lassen sich Deprofessionalisierungstendenzen feststellen? Oder wird der gesellschaftliche Druck zum Innovationstreiber in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung? Welchen Beitrag kann die Lehrerinnen- und Lehrerbildung überhaupt zur Eindämmung des Lehrpersonenmangels leisten und inwiefern müsste sie sich dafür weiterentwickeln? Diese und weitere Fragen zu den Herausforderungen des Lehrpersonenmangels für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung werden in der BzL-Nummer 3/23 thematisiert.
Beiträge zu dieser Themennummer können bis 31.05.2023 an die Redaktionsmitglieder Christian Brühwiler und Bruno Leutwyler eingereicht werden.
Heft 1/2024: Gesundheit von Lehrpersonen
Wir blicken im Heft 1/24 aus Sicht der Lehrerinnen- und Lehrerbildung auf das Thema Gesundheit von Lehrpersonen. In der Schule ist das Thema über Schulprogramme, Lehrplan 21 und überfachliche Kompetenzen im Unterricht bis hin zur Gestaltung des Pausenplatzes präsent. Die Aspekte, welche die in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung betreffen, sind ebenfalls sehr vielfältig: Zum einen aufgrund der mehrfachen Zuordnung über Unterricht, Profession, Schule und Hochschule mit den jeweils spezifischen Aspekten von Gesundheit, zum anderen aufgrund der thematischen Breite des Gesundheitsthemas. Wir widmen uns in dieser Ausgabe der Perspektive von Lehrerinnen- und Lehrerbildung auf Gesundheit mit definitorischen Grundlagen, aktuellen Forschungsergebnisse und -grundlagen im Bereich der Lehrpersonengesundheit, sowie thematischen Einblicken im Bereich Führung, Zusammenarbeit in Teams und die Schule als Gesamtorganisation. Das Heft hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern wirft Schlaglichter auf unterschiedlichste Aspekte der Gesundheit aus Sicht der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Diese Zusammenstellung bringt unterschiedliche Ebenen vom Individuum, über das Team bis hin zur Organisation und Führung in eine Übersicht und zeigt gleichzeitig thematische Aspekte, die in der Lehrerinnen- und Lehrerbildungsforschung aktuell bearbeitet werden, auf.
Im Heft 1/2024 können über diesen Call Exposees mit Vorschlägen für Artikel bis spätestens am 15. Juni 2023 an Markus Weil (markus.weil@phzh.ch) oder Sandra Moroni (sandra.moroni@unibe.ch) eingereicht werden.