Von «Original und Kopie»
Die Karte als historisches Dokument in der Vermittlung der Kartensammlung des Bundesamtes für Landestopografie swisstopo

Philippe Frei


Die Mitarbeitenden der transdisziplinären Forschungsplattform «Original - Kopie: Techniken und Ästhetiken der Reproduzierbarkeit» der Universität Bern organisierten im Rahmen des Walter Benjamin Kollegs im Dezember 2016 eine Tagung zur 1936 von Walter Benjamin angestossenen Thematik der Reproduzierbarkeit. Das Teilnehmerfeld der Referierenden setzte sich aus den Disziplinen der Kunstgeschichte, der Medientheorie, der Literatur- und Kulturwissenschaft, der Molekularbiologie und dem Wirtschaftsrecht zusammen. Dabei wurden im breiten Spannungsfeld von Techniken und Ästhetiken Kopier-, Reproduktions-, Adaptions-, Assimilations- und Appropriationsprozesse in zahlreichen Medientypen (Drucken, Gemälden, Fotografien etc.) verschiedener Epochen auch im gegenwärtigen Kontext der Digitalisierung erörtert, da diese dem Status von Original und Kopie eine neue Bedeutung verleiht.1 In Anbetracht der Aktualität der Thematik war das Fehlen einer Vertretung aus dem Feld der Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaften überraschend, da die Frage von «Original und Kopie» auch diese Wissenschaften betrifft. So verwalten Bibliotheken mit gedruckten und publizierten Medien seit langem reproduzierte Werke. Auch Archive und Sammlungen setzen im Rahmen der Digitalisierung bei der Vermittlung und beim Zugang zunehmend auf Replikate. Zudem ist die Digitalisierung in der Vermittlung von Kartensammlungen ebenfalls ein Thema.

In diesem Artikel werden Antworten auf folgende Fragen gesucht: Wie werden Karten in einem historischen und archivarischen Kontext definiert? Wie globalisiert sind Vermittlungsangebote von Kartensammlungen? Entsprechen diese Angebote den in der Theorie zur Vermittlung in Archiven und Bibliotheken dargelegten Grundsätzen? Unterscheiden sich Vermittlungsstrategien von Kartensammlungen, die zu Bibliotheken und Archiven gehören?

Welche Rolle spielen Kopien in der Vermittlung von Kartensammlungen? Wie kann in der Vermittlung ein Fokus auf das Original generiert werden?

Um einen sinnvollen und aktuellen Überblick zu Vermittlungsangeboten von Kartensammlungen zu erhalten, werden die Vermittlungsangebote von diversen grossen Kartensammlungen analysiert. Im ersten Teil werden die Rollen von Kopie und Original von Karten und die Interpretationen von Kartenwerken in der Historiographie dargestellt. Im zweiten Teil werden die gesellschaftlichen Funktionen und die daraus resultierenden Vermittlungsstrategien von Archiven und Bibliotheken aufgezeigt. Dabei wird die Vermittlung von Kartensammlungen grosser internationaler Institutionen analysiert. Es werden dafür Archive und Bibliotheken herangezogen, die amtliche Kartenwerke aufbewahren, und zwar die Library of Scotland, die Archives Nationales de France und die Library of Congress. In einem abschliessenden Teil wird aufgezeigt, wie das realisierte Projekt der Kartensammlung von swisstopo zum 175. Jubiläum der Topographischen Karte der Schweiz in die Vermittlungslandschaft von Archiven und Bibliotheken passt.

1 Die Karte als historisches Dokument

1.1 Das Original und die Reproduzierbarkeit

Mit ihrer kontraststarken Schwarz-Weiss-Prägung und der plastischen Reliefwirkung heben sich die insgesamt 25 Kartenblätter imposant von der grossen Sichtbetonwand im Landesmuseums Zürich ab. Im an einen Sakralbau erinnernden Eingangsbereich der Dauerausstellung wird der Kontrast durch die den Kartenblättern gegenüber aufgehängten originalen Kupferplatten verstärkt. Den meisten Besucherinnen und Besuchern dürfte allerdings verborgen bleiben, dass es sich bei den 25 geplotteten Scans der Kartenblätter im Gegensatz zu den vom Bundesamt für Landestopografie swisstopo geliehenen Kupferplatten nicht um Abbilder der ab 1845 veröffentlichten Erstausgabe der Topographischen Karte der Schweiz handelt. Stattdessen werden Replikationen späterer Ausgaben von 1865 verwendet.

Für die Dauerausstellung zur Entstehung der modernen Schweiz hätten exakte Abbilder der Erstausgabe einen besonderen Eindruck bei Besuchenden hinterlassen, denn im Gegensatz zu späteren und im Landesmuseum gezeigten Ausgaben wurden dort die Gebirge darstellenden Schraffen nur für zukünftiges Bundesstaatsterritorium verwendet. Es entsteht dadurch der Eindruck, dass das imposant dargestellte alpine Gebirge z.B. im Grenzgebiet zwischen dem Wallis, Frankreich und Italien abrupt endet und in Flachland übergeht. Verstärkt wird diese Darstellung durch die Betonung des Juras und durch eine scharfe Abgrenzung zu nördlich gelegenen deutschen und französischen Gebieten. Der noch zu schaffende Bundesstaat erhielt eine visionäre gebirgige Form, die sich vom «flachen» Umland abhob und das Mittelland als Hochebene erscheinen liess. Die «inneren» Kantonsgrenzen der noch unabhängigen «Staaten» waren noch kaum sichtbar.2 Diese politische Vision mit ihrer scharfen Abgrenzung zum Ausland ist allerdings nur auf den Erstausgaben klar ersichtlich. Nach der Gründung des Bundesstaates wurde auch das Ausland mit Schraffen versehen und die Abgrenzung verlor an Schärfe. Auf den genannten Replikationen des Landesmuseums ist die politische Vision in ihrer Eindeutigkeit so nicht mehr klar erkennbar.

Das Beispiel der im Landesmuseum ausgestellten Blätter demonstriert die Bedeutung des Originals im «Zeitalter der digitalen Reproduzierbarkeit». Erst in der Betrachtung der Blätter der Ausgabe von 1845 in ihrer Originalgrösse mit dem starken Schwarz-Weiss-Kontrast auf dem mattweissen Hintergrund des beschichteten Originalpapiers entfaltet sich die gesamte Spannbreite der Eindrücke der Schweiz als «Berginsel» in der Mitte Europas. So besitzen die Originalblätter nicht nur einen Referenzwert bezüglich Publikationsdatum für angefertigte Kopien und Scans, sondern auch einen intrinsischen Wert, der in der Reproduktion verloren gehen kann.3

Seit der Erfindung des Buchdrucks werden Karten auch in höheren Auflagen produziert. Die Auflagenzahlen stiegen aber erst mit der Durchsetzung der demokratischen Staatenbildung markant an. Offiziell publizierte Ausgaben können durchaus als Originale betrachtet werden. Zu den Originaldokumenten zählen auch die im Feld angefertigten Aufnahmen, die Feldbücher und Probezeichnungen. Als Kopien gelten spätere Reproduktionen und angefertigte fotografische Aufnahmen und Scans.

Kopien können der Sicherung von Originalexemplaren dienen. Da Originalexemplare oft auch Einzelexemplare sind, werden diese im Sinne des Kulturgüterschutzes in Archiven und Bibliotheken oft mikroverfilmt. Wenn Originalexemplare sich in einem fragilen Zustand befinden, kann der inhaltliche Wert so auch über Mikrofilme vermittelt werden und die Originale können zu konservatorischen Zwecken geschont werden. Kopien können also für die Bestandserhaltung und die Benutzung dienlich sein. Mit der Verbreitung des Internets haben Archive und Bibliotheken die zusätzliche Möglichkeit, Scans von Originaldokumenten zu veröffentlichen, um beispielsweise Kundenanfragen zu erledigen. Scans finden aber auch in der Vermittlung für Online-Editionen und in den Digital Humanities Anwendung. Mit dem Konzept des virtuellen Lesesaals wird gar die gesamte Nutzung in den virtuellen Raum verlegt.

Benjamin argumentierte, dass Kunstwerke mit der Reproduzierbarkeit ihre Aura verlieren würden. Im Gegensatz dazu scheint für Archive und Bibliotheken die Reproduzierbarkeit einen Mehrwert zu kreieren. Ein Vergleich von Kartenkopien im Landesmuseum mit Originalkartenblättern wertet die Aura des Originals geradezu auf. Der intrinsische Wert wird im Vergleich von Original und Kopie sichtbar. Allerdings bleibt es Sammlungen überlassen auch in Zeiten der Digitalisierung den intrinsischen Wert des Originals zu vermitteln. Zu klären bleibt, ob Benjamin historische Kartenwerke als Kunstwerke klassifiziert. Handelt es sich nur bei älteren Karten um Kunstwerke, die mit der Aufklärung nüchternen und möglichst exakten mathematische Vermessungen wichen, oder geht es bei allen Kartenwerken vielmehr um kulturelle Zeugen? Der nächste Abschnitt soll Aufschluss über den Dokumententypus von Karten in Bibliotheken und Archiven im Kontext der Historiographie der Kartografie-Geschichtsschreibung geben.

1.2 Kartografiegeschichtsschreibung – von Technisierung zu Kulturgeschichte

Nach den Kartografiehistorikern Christopher Fleet, Margaret Wilkes und Charles Withers lagen vor dem 19. Jahrhundert für den Begriff der Wissenschaft mehrere Definitionen vor. Insbesondere kursierten drei Definitionen. Die erste erklärte Wissenschaft als Wissen, wobei Wissen, akquiriert durch Beobachtung und Nachforschung, dem Glauben oder der Meinung entgegengestellt wurde. Die zweite Definition bezog sich auf Wissenschaft als Teil einer Fachrichtung. Die dritte Definition zum Begriff der Wissenschaft beinhaltete zusätzlich zur Fachrichtung eine Methodik. Methodische Vorgehensweisen wurden zur Zeit der Aufklärung zunehmend mathematisch gestützt und durch Gesetze strukturiert. Besonders die Kartografie, so Fleet, Wilkes und Withers, wurde mit genauen Messungen in Verbindung gebracht, und zwar nicht nur mit der exakten Verortung von Ortschaften, sondern auch der präzisen Wiedergabe der Form der Erdoberfläche. Die Autorität der Mathematik als wissenschaftliche Sprache in Verbindung mit der Bedeutung der Vernunft in der Aufklärung führte laut Fleet schon im frühen 19. Jahrhundert zum Verständnis von Karten als exakte Abbilder der Welt und darüber hinaus zu einer Interpretation und Reduktion der Kartografiegeschichte «als linear verlaufende technische Entwicklung hin zur absoluten Präzision und Objektivität».4

Fleet, Wilkes und Withers erinnern aber daran, dass Geschichte nicht rückwärts als ein unvermeidbares «narrative of progress» gelesen werden sollte. Stattdessen müsse gerade auch diese in der Perspektive der Kartografiegeschichte als Produktion von Karten im jeweiligen Kontext ihrer Zeit evaluiert werden und nicht aus der Sicht der Gegenwart. Die Qualität des Kartografierens sei von den Zielsetzungen, die eine Karte jeweils erfüllen solle, abhängig.5 Die Absichten hinter einem Kartenwerk sind wiederum im Entstehungskontext der Produktion des Werkes zu suchen. Wichtige Impulse gingen in der Geschichtsschreibung der Kartografie vom Kartografiehistoriker Brian Harley aus, der für eine Lesung von Karten im gesellschaftlichen Kontext einstand. Staatliche Institutionen, Monarchien und auch die Kirche liessen Karten für eigene Zwecke erstellen und verfolgten mit ihnen klar definierte Ziele. Karten, so Harley, generalisieren, verschweigen und können auch soziale Wirklichkeiten kreieren.6 Um nützliche Ansätze für Vermittlungsmöglichkeiten zu finden, die den intrinsischen Werten der Originalausgabe Beachtung schenken, werden im nächsten Abschnitt die gesellschaftlichen Rollen von Archiven und Bibliothek und ihre daraus entwickelten Vermittlungsstrategien beleuchtet.

2 Vermittlungsstrategien in Archiven und Bibliotheken

2.1 Die gesellschaftliche Rolle von Archiven und Bibliotheken

Erst infolge der modernen Staatenbildung im 19. Jahrhundert gewann eine allgemeine Zugänglichkeit unter dem Begriff der «Öffentlichkeit» an Bedeutung. Gemeinsam bewahrten Archive, Bibliotheken, Sammlungen und Museen als «Erinnerungshorte», so der Historiker Jürgen Osterhammel, die «Vergangenheit im Aggregatzustand der Möglichkeit auf, als virtuelle Gegenwart». Osterhammel beobachtete, dass aber erst der Akt des Nachvollzugs der Vergangenheit Leben einhaucht.7 Während im Laufe des 19. Jahrhunderts einerseits die abgrenzende Institutionalisierung fortschritt, wurden andererseits grössere Bestände für eine neue (staatlich definierte) breitere Öffentlichkeit zugänglich. Im Gegensatz dazu standen laut Osterhammel Archive und Bibliotheken im Europa des 18. Jahrhunderts gemeinsam als mediale Räume für antiquarische Studien und den gelehrten Diskurs und wurden meist als «Museen» bezeichnet.

Im 19. Jahrhundert kam es zu einer verstärkten Abgrenzung der Institutionen. Während Archive die jungen Nationalstaaten Europas mit einer geschichtlichen Verankerung ausstatteten, dienten Universell-Bibliotheken dem Prestige der Staaten. Die unterschiedlichen Rollen führten zu divergierenden Ausbildungen der Akteure in Archiven und Bibliotheken und so auch zu verschiedenen Ansätzen der Vermittlung. Dabei hatten auch Unterschiede im Sammlungsgut einen Einfluss. Dennoch wäre es zu verallgemeinernd zu schreiben, dass Archive Originale und Bibliotheken mit publiziertem Schriftgut sozusagen Kopien bewahren. Dies würde ausser Acht lassen, dass Archive und auch Bibliotheken über Sammlungen unterschiedlicher Provenienz verfügen, die oft aus Originaldokumenten, aber auch aus publiziertem Sammlungsgut bestehen.

Wie kann die Vermittlung in Archiven und Bibliotheken zu Beginn des 21. Jahrhunderts definiert werden? Seit den 1990er Jahren haben sich mit der schnellen Verbreitung des Internets für Archive und Bibliotheken zahlreiche neue Möglichkeiten in Bezug auf Kataloge, Zugänge und auch die Vermittlung aufgetan. Dies ist eine Entwicklung, die zusammen mit der Neuinterpretation des Archivs im Sinne der staatlichen Transparenz und Nachvollziehbarkeit amtlichen Handelns Bibliotheken und Archive wieder näher zusammengebracht hat. In der Literatur zur Vermittlung in Archiven und Bibliotheken sind aufgrund der historischen Rollenverteilung auch unterschiedliche Vorgehensweisen zu beobachten.

Bibliotheken können zusammenfassend verschiedene Punkte der Vermittlung zugeordnet werden. Dazu gehören aus dem Konzept der Teaching Library die Schulung und Vernetzung mit Bildungsinstitutionen.8 Aus der Studie von Hilpert, Gillitzer, Kuttner und Schwarz kommen den Zugang betreffende digitale Angebote (Verbünde, Kataloge, der elektronische Lesesaal), die physische Nutzung vor Ort (Lesesaal, Auskunftsdienst) und das Marketing (Führungen, Bestände bewerben) hinzu.9 Gantert ergänzt diese Punkte durch die Erwähnung von bibliothekarischen Dienstleistungen (Kopier-, Scan- und Fotoaufträge).10 In einer groben Kategorisierung können in den Bibliothekswissenschaften für die Vermittlung mit den Punkten digitale und physische Nutzung und Zugang, Vernetzung, Marketing, Schulung und Dienstleistungen fünf Felder mit hoher Relevanz definiert werden.

Die eng mit rechtlichen Grundlagen verwobene und gewachsene Rolle des staatlichen Archivs von der herrschaftssichernden Institution zur Informationsstelle für die Nachvollziehbarkeit staatlichen Handelns führte auch zu rechtlichen Definitionen der Vermittlung in Archiven. Simone Chiquet, Andreas Kellerhals, Guido Koller und Hans von Rütte hielten 2002 in ihrem Artikel zu Vermittlungsstrategien im Schweizerischen Bundesarchiv fest, dass das Vermittlungsangebot des Bundesarchivs im Kontext der Bundesverfassung und der darin festgehaltenen Grundrechte bezüglich Meinungs- und Informationsfreiheit (BV Art. 16, besonders Abs. 3) verstanden werden müsse. Im Bundesgesetz über die Archivierung ist in Art. 9 der freie Zugang zum Archiv geregelt.11 Hannes Berger zeigte 2019 auf, dass die Archivgesetze der deutschen Bundesländer die vorgesehenen Vermittlungstätigkeiten von Archiven zum Teil detaillierter vorschreiben.12 Dabei fällt auf, dass der Fokus dieser Gesetze nicht etwa der Zugänglichkeit von Katalogen oder den Auskunftsdiensten gilt, sondern mehrheitlich Fragen der Forschungstätigkeit von Archiven für die Vermittlung behandelt.

Laut Chiquet et al. sind die Vermittlungstätigkeiten im Schweizerischen Bundesarchiv dem Ziel der Analyse «historischer Dimensionen von Gesellschaft und Staat» und der Nachvollziehbarkeit staatlichen Handelns untergeordnet. Hier zeigt sich die moderne Rolle von Archiven als Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger und als Verwaltung, welche durch Transparenz demokratische Prozesse sichert. Die Vermittlung im Bundesarchiv wird von den Autoren als abschliessende und zweckerfüllende Phase im archivischen «Lifecycle» beschrieben. In diesem Spannungsfeld bleiben der Zugang und die Einsicht in die authentisierte Quelle, ob als Original im physischen Lesesaal oder als Kopie im virtuellen Raum, wichtige Konstanten.13

Die moderne Vermittlung in Archiven fokussiert sich vor allem auf zwei Bereiche. Einerseits steht die eigene Forschungstätigkeit im Sinne der Vernetzung und Forschungsförderung im Mittelpunkt, andererseits übernimmt die rasante Digitalisierung und Zugänglichkeit der Bestände eine gewichtige Rolle. Chiquet, Kellerhals, Koller und von Rütte entwarfen für das Bundesarchiv eine vertiefte Vermittlungsstrategie. In der Erarbeitung wurde zwischen nachfrageorientierter Vermittlung (Benutzung) und angebotsorientierter Vermittlung (Auswertung) differenziert. Während bei der nachfrageorientierten Vermittlung die Anliegen der Kundschaft in der Benutzung im Zentrum stehen, verstehen die Autoren unter angebotsorientierter Vermittlung vom Bundesarchiv erarbeitete Angebote für die breitere Öffentlichkeit, aber auch für Fachpublikum. Diese haben dann viel mit den gesetzlich verankerten Angeboten deutscher Archive gemein.14

Die nachfrageorientierte Vermittlung hat sich mit der zunehmenden Digitalisierung in den letzten Jahren vor allem auf die Zugänge zu Archivgut konzentriert. Nach Chiquet et al. gehören zur Nutzung in Archiven die Optimierung von Besuchen, die Einfachheit des Zugangs und die Beratung bei Recherche und Auswertung. Die Benutzung sollte nach dem Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe funktionieren und eine Übersicht zur archivarischen Überlieferung, einen einfachen Zugang, einfache Suchmöglichkeiten, eine Regelung der Zugänglichkeit und die Nachfrage ermöglichen.15

Chiquet, Kellerhals, Koller und von Rütte hielten fest, dass die forschungspolitische Agenda Einfluss auf die Benutzung von Beständen haben kann, die Mehrheit des Archivguts von solchen Trends aber nicht erfasst wird. In diesem Bereich soll über die angebotsorientierte Vermittlung zur Nutzung von Beständen angeregt werden. Dies soll über drei Ziele der Positionierung des Archivs erreicht werden. Das Archiv soll (1) in einem wissenschaftlichen, (2) einem breiteren gesellschaftlichen und (3) in einem gesamtgesellschaftlichen Umfeld positioniert werden.16 So sollte die Qualität der «archivischen und historischen Arbeit», der demokratisch-staatliche Auftrag der Nachvollziehbarkeit, der staatlichen Transparenz und der Rechenschaftspflicht sowie die Eröffnung und Anregung zu neuen Forschungsperspektiven gesichert werden.

Für Archive und Bibliotheken kann für die Vermittlung gemeinsam eine Unterteilung in nachfrageorientierte und angebotsorientierte Vermittlung vorgenommen werden. Unter die nachfrageorientierte Vermittlung fallen die digitale17 und physische Nutzung und die Zugänge. Der angebotsorientierten Vermittlung können Vernetzung, Marketing, Schulung und Dienstleistungen zugeteilt werden. In Archiven und Bibliotheken kann die nachfrageorientierte Vermittlung für die Anliegen der Kundschaft in der Benutzung stehen, während die angebotsorientierter Vermittlung den von den Institutionen selbst erarbeiteten Angeboten für die breitere Öffentlichkeit, aber auch ein Fachpublikum gleichkommt.

2.2 Vermittlung von Karten im Kontext der gesellschaftlichen Verankerung und im internationalen Vergleich

In der Förderung der Betrachtung von Karten als historische Dokumente kann für das Studium die angebotsorientierter Vermittlung von grossem Nutzen sein, da erst die Einordnung der Geschichte der Kartografie in gesellschaftsgeschichtliche Zusammenhänge deren Wandel sichtbar macht.18 Fachwissen wird der Kundschaft vermittelt und eröffnet so weitere Forschungsperspektiven, so wird auch das Erkennen des «handlungsrelevanten» Wissens ermöglicht. Die angebotsorientierte Vermittlung kann der Kundschaft durch die Kontextualisierung auch die von Theodore Schellenberg (1903-1970) herausgearbeitete Differenzierung zwischen Primärzweck und Evidenzwert sowie Sekundärzweck und Informationswert für Karten ersichtlich machen.19

Während über die nachfrageorientierte Vermittlung der Zugang und die Nutzung von Sammlungsgut garantiert wird, kann die angebotsorientierte Vermittlung die breitere gesellschaftliche Verankerung von Sammlungen ermöglichen. Dabei wird die angebotsorientierte Vermittlung zu einem Teil des archivischen «Lifecycles» und stellt sicher, dass das Sammlungsgut zu einem langfristigen gesellschaftlich-kulturellen Gedächtnis beiträgt und Zeugnis und Bild der Gesellschaft abgibt. In diesem Sinne wird Sammlungsgut zum Teil des demokratischen Prozesses und unterstützt die gesellschaftliche und kulturelle Lebensqualität. Im demokratischen Prozess fungieren Sammlungen mit dem Fachwissen ihres Personals zunehmend auch als «Authentisierungsstellen». Die fortschreitende Digitalisierung und Vereinfachung der Verbreitung von Informationen über das Internet stärken dabei diese Rolle von Archiven und Bibliotheken. Während solche Auskünfte über die nutzungsorientierte Vermittlung erfolgen, erscheint wichtig, dass die angebotsorientierte Vermittlung auch im Sinne der gesellschaftlichen und institutionellen Vernetzung auf das authentische Original zurückführende relevante historische Fragestellungen zur Einordnung, Kontextualisierung und zum Verständnis des Sammlungsgut thematisiert und stellt.

Kann nun in einem internationalen Vergleich bezüglich nutzungsorientierter und angebotsorientierter Vermittlung von Kartensammlungen von einer Annäherung geschrieben werden? Die Auswahl wurde aufgrund des begrenzten Umfangs des vorliegenden Artikels auf drei Institutionen limitiert. Die Wahl fiel zum einen aufgrund des grossen Beitrags Frankreichs zur Kartografiegeschichte allgemein auf die französischen Archives Nationales de France in Paris. Verglichen wird diese mit der für ihre Innovationskraft bekannten National Library of Scotland in Edinburgh. Mit der Analyse der Vermittlung der Kartensammlung der US-amerikanischen Library of Congress in Washington wird ein aussereuropäisches Vergleichsbeispiel hinzugezogen. In der Analyse wurden die nachfrageorientierte und die angebotsorientierte Vermittlung aufgezeigt und analysiert. Abschliessend erfolgte ein Vergleich der Angebote der drei Institutionen und es wurde evaluiert, ob die kartografische Historiographie, die Behandlung von Karten als historische Dokumente mit einem gesellschaftlichen Kontext und eine Hervorhebung des Originals in die Vermittlung der Kartensammlungen einflossen.

Der Vergleich zeigt, dass alle drei hier analysierten Institutionen ihre Kartensammlungen in die Vermittlung einbinden und sowohl eine nutzungsorientierte als auch eine angebotsorientierte Vermittlung unterhalten. Die Online-Angebote sind in Bezug auf Zugänge und Beratung in den Beispielen aus Schottland und den Vereinigten Staaten übersichtlich und innovativ.20 Auf der Einstiegsseite der Homepage der National Library of Scotland erhalten Benutzende die Möglichkeit, das Feld «View online» anzuwählen, über welches der einfachste Zugang zu den Sammlungen erfolgt. Benutzende haben unter «Maps & mapping» die Möglichkeit zur Konsultation der Kartensammlung. Auf der Einstiegsseite der Kartensammlung werden verschiedene thematische Optionen geboten. Zu diesen gehören Verlinkungen zu gescannten Publikationen, Chroniken, eine interaktive Lernseite zur Kartografiegeschichte, Scans von Festungskarten, digitalisierte Feldbücher, Scans des «Blaeu Atlas», digitalisierte Unterlagen des Bartholomew Verlags, interaktive Unterrichttools und unter «map images» ein Zugang zu den ca. 200 000 digitalisierten Karten der rund 2 Millionen Karten umfassenden Bibliothek.21 Nach der Ansteuerung des Feldes «map images» gelangt man auf eine Übersichtsseite mit zahlreichen Optionen. Zu diesen Optionen gehören Suchfunktionen in Bezug auf Autoren von Karten, geografische Angaben über eine interaktive Karte und thematische Kategorien. Weitere Optionen beinhalten Scans von georeferenzierten Karten, die in einer chronologischen Überblendung zu Luftbildern betrachtet und mit einem «Slider» Seite an Seite mit neuen Kartenscans verglichen werden können. Die Seite bietet zusätzlich eine Anleitung zur Bestellung von Scans von Karten für Publikationen.22 In der Suchsektion nach thematischen Kriterien haben Benutzende auf der Webpage die Möglichkeit, über die verlinkte Option «Maps of Scotland» eine grosse Anzahl an Kartenscans einzusehen.23

Auf der Webpage der Library of Congress gelangen Benutzende unter «Collections» zur Kartensammlung. Unter den jeweiligen Jahrhunderten erhalten sie die Möglichkeit, über eine Zeitleiste Karten aus verschiedenen Jahren, die als Quick View unterhalb angezeigt werden, abzurufen. So kann zum Beispiel bei der Suche nach einer Karte von 1545 das Feld «Maps XVI Century» gewählt werden. Durch das Anklicken erfolgt die Weiterleitung auf eine neue Seite, die einen Download des Scans der Karte mit Kartenrand ermöglicht. Alternativ bietet die Seite auch die Bestellung eines Druckes der Karte an. Zusätzlich finden sich auf dieser Seite Metadaten wie Autor, Titel und Jahr. Weiter finden sich auf der Seite weiterführende Links zu Beständen derselben Sammlung. Tags zur Jahreszahl und mit dem Exemplar zusammenhängende Daten sind angeführt, zum Beispiel Sprache, Autor, Land oder Kontinent. Benutzende haben aber auch die Möglichkeit, über die Suchfunktion unter Eingabe «maps» eine Zeitleiste von 1135 bis 2016 abzurufen. So kann einfach mittels Jahreszahl nach entsprechenden Karten gesucht werden.24

Das Angebot der Archives Nationales de France ist eher komplex und unübersichtlich. In Bezug auf die nachfrageorientierte Vermittlung können Benutzende über die Webpage der Archives Nationales das Feld «Thematic files» anklicken.25 Über diese Verlinkung wird man zum Feld «Cartographie historique» weitergeleitet. Man bekommt leider keinen Überblick zu historischen Karten, sondern wird auf eine thematische Linguistikkarte Frankreichs weitergeleitet.26 Über eine Metadatenabfrage zum Stichwort «Cassini» gelangt man zu einem Eintrag, der darauf verweist, dass die grossen amtlichen Kartenwerke im Centre d’onomastique gelagert werden und dort einsehbar sind. Im Eintrag sind Kontaktinformationen und Öffnungszeiten enthalten, es gibt aber keine Angaben zu Scans oder Online-Angeboten.27 Dafür bietet in Frankreich die Bibliothèque Nationale de France eine gute Alternative. Über die für die digitale Bibliothek der Bibliothèque Nationale geschaffene Webpage «Gallica» kann mittels einfacher Volltext-Suchfunktion ein amtliches Kartenwerk gesucht werden.28 Bei der Suche nach der «Carte d’Etat Major» erhält man über die Suchfunktion schnell Zugriff auf diverse Scans zu Ausschnitten des Kartenwerks. Ein relativ hoch aufgelöster Scan kann heruntergeladen und die dazugehörenden Metadaten können in einem separaten Feld eingesehen werden.29

Allen Institutionen gelingt es, sich als «Hüter der Originalexemplare» zu präsentieren, und sie strahlen die «Autorität einer Authentisierungsstelle» aus. Die Online-Angebote referenzieren aber leider nicht immer das Original mit einer Signatur. Bezüglich angebotsorientierter Vermittlung gelingt der National Library of Scotland und der Library of Congress die Vermittlung von Karten als historische Dokumente und die Heraushebung der Rolle von Karten in gesellschaftlichen Kontexten. Christopher Fleet hat in seiner Funktion als Senior Map Curator der National Library of Scotland 2017 das auch hier zitierte Werk «Scotland Mapping the Nation» in Zusammenarbeit mit der Direktorin der Royal Scottish Geographical Society, Margaret Wilkes, und dem Professor für historische Geografie der University of Edinburgh, Charles Withers, publiziert.30 Die Library of Congress hält die 2016 durchgeführte Ausstellung «Mapping a New Nation» im Sinne der angebotsorientierten Vermittlung virtuell online fest. Die Links zu den verschiedenen inhaltlichen Erklärungen funktionieren auch noch fünf Jahre nach der Ausstellung. In der Ausstellung gelang die Einbettung der ersten US-amerikanischen Karten in einen breiten gesellschaftlichen Kontext und die moderne kartographische Historiographie.31

Bei den Archives Nationales ist die Einbindung von moderneren Karten in einen gesellschaftlichen Kontext mit einer Ausstellung und der Publikation eines umfangreichen Ausstellungkataloges, in welchem ein «orthodoxes» Verständnis der Kartografiegeschichte vermittelt wurde, nicht abschliessend geglückt.32 Zu den Kartensammlungen der Bibliothèque Nationale de France liegt, abgesehen von kurzen Texten auf «Gallica», keine angebotsorientierte Vermittlung vor. Insofern bestehen in der angebotsorientierten Vermittlung zwischen den englischen und französischen Sprachräumen Unterschiede. Die Beispiele aus dem englischsprachigen Raum zeigen eine engere Anbindung und Berücksichtigung der modernen Historiographie der Kartografiegeschichte. Die Vermittlung von Karten als historische Dokumente ist hier eindeutig besser gelungen.

3. Vermittlung der Kartensammlung swisstopo und das Projekt «175. Jahre Topographische Karte der Schweiz»

3.1 Die nachfrageorientierte Vermittlung

Die Kartensammlung von swisstopo ist eine von drei analogen Sammlungen des Bundesamtes für Landestopografie swisstopo, das beim Departement für Verteidigung und Sport angesiedelt ist. Die drei analogen Sammlungen sind unterteilt in die Kartensammlung (TGAK), die Bildsammlung (TGAB) und die Instrumentensammlung (TGAH). Die Bestände aus den analogen Sammlungen gelten als Geodaten, und swisstopo verfügt über die Datenhoheit. Das Amt bewertet für alle Bundesämter pro Geobasisdatensatz die Aufbewahrungsdauer individuell.33 Zur Kartensammlung gehören sämtliche Grundlagen, Erstausgaben und Nachführungsstände der drei grossen amtlichen Kartenwerke (Topographische Karte/Dufourkarte, Topographischer Atlas/Siegfried Karte und Landeskarte); sie setzt sich aus ca. 35'000 gedruckten Karten, ca. 25'000 handgezeichneten Manuskriptkarten und ca. 3500 Kupferplatten und 400 Lithographiesteinen zusammen.

Die nachfrageorientierte Vermittlung der Kartensammlung ist mit den Zugängen «Alexandria» (ab 2022 SLSP) und kartenportal.ch sowie der Online-Edition «Zeitreihendienst» breit aufgestellt. Ab 1999 wurde die Sammlung erschlossen und im Katalog des Verbundsystems der Bundesverwaltung Alexandria zugänglich gemacht. Allerdings besteht keine Bestellfunktion im Katalog, da swisstopo keinen physischen Lesesaal besitzt. Nutzende haben dennoch die Möglichkeit sich per Telefon und Mail an den Sammlungsverantwortlichen oder die Bibliothekarin zu wenden und gewünschte Karten als Scan zu bestellen. Der klassische Zugang zur Sammlung erfolgt also über die digitale Recherche im Verbundkatalog und wird von einer analogen oder manuell ausgeführten digitalen Anfrage erledigt. Mit der Anbindung an kartenportal.ch besteht ein zusätzlicher Zugang zur Kartensammlung. Das 2011 lancierte Portal wurde im Rahmen des Projekts e-lib.ch, Elektronische Bibliothek Schweiz der kantonalen Universitätsbibliotheken, verwirklicht.34 Das Portal wird seit 2014 von einem finanziell unabhängigen Konsortium getragen (zu welchem auch swisstopo gehört).35

Der webbasierte Zeitreihendienst vervollständigt das nachfrageorientierte Vermittlungsangebot der Kartensammlung von swisstopo. Für das als Geoinformationsplattform der Eidgenossenschaft fungierende und auf dem Geoinformationsgesetz GeoIG von 2007 basierende Portal Geo.admin.ch ist in Bezug zur Kartensammlung Artikel 9, Absatz 1, festlegt, dass die zuständige Stelle (also das Amt) für Erhebung, Nachführung und Verwaltung von Geobasisdaten für deren nachhaltige Verfügbarkeit verantwortlich zeichnet. In der Verordnung vom 21. Mai 2008 über Geoinformation wurde zusätzlich in Artikel 2 die «Historisierung» als «Festhalten von Art, Umfang und Zeitpunkt einer Änderung von Geobasisdaten» umschrieben.36 Das Portal sichert das Raummonitoring, ermöglicht die Zugänglichkeit zu Geobasisdaten und bietet einen Zugang zur Kartensammlung.37 Dies konnte rechtzeitig zum 175-Jahr Jubiläum des Bundesamtes 2013 über ein Subportal des Geoportals die «Landeskarten-Zeitreise» verwirklicht werden. Der Zeitreihendienst bietet der Kundschaft zu einer gewählten Region in der Schweiz eine «Zeitreise» durch ca. 8000 Scans von 1845 bis in die Gegenwart. Zu diesem Angebot gehört ein Link zu entsprechenden Metadaten aus Alexandria.38

Das Beispiel zeigt, wie mit der Verwendung von Kopien das Vermittlungsangebot ergänzt werden kann. Dieses ist vor allem in der Beobachtung der Darstellung von topografischen und kartografischen Veränderungen und für die Beantwortung der meisten Kundenanfragen nützlich. Es bleibt aber zu beachten, dass es sich beim Zeitreihendienst um eine virtuelle Edition und nicht einen direkten Onlinezugang zur Kartensammlung handelt. Weder bildet der Zeitreihendienst das Sammlungsgut komplett ab, noch handelt es sich um die Originalexemplare. Bei den Scans im Zeitreihendienst handelt es sich um blattschnittfreie, georeferenzierte Kopien von Karten. Es fehlen beispielsweise Blattrandangaben wie Titel, Jahr, Autor und Angaben zum Massstab. Beim Scannen kann es zudem zu Abweichungen in der Farbgebung kommen. Das in Abschnitt 1 dieser Arbeit erwähnte Beispiel zu den ausgestellten Kopien im Landesmuseum zeigt, dass einer Kopie der intrinsische Wert des Originals fehlen kann. Für die «nachfrageorientierte Vermittlung» bieten Kopien aber eine wichtige Ergänzung des Angebots.

3.2 Die angebotsorientierte Vermittlung

Den Ausgangspunkt für eine angebotsorientierte Vermittlung bildet der von der Prozessleitung Analoge Sammlungen des Bundeamtes für Landestopografie swisstopo an die Leitung der Kartensammlung erteilte Auftrag, für 2020 ein Projekt zum 175. Jubiläum der Erstpublikation der Topographischen Karte der Schweiz, besser bekannt als «Dufourkarte», zu verwirklichen. Diese Recherche- und Vermittlungsarbeit verfolgte drei Hauptziele: Wissen, Sichtbarkeit und Vernetzung. Erstens soll Wissen um die frühe Amtsgeschichte gemehrt, vermittelt und nachhaltig festgehalten werden. Zweitens soll das von swisstopo gepflegte Kulturerbe sichtbar und einer historisch interessierten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Drittens soll die Vernetzung der historischen Bereiche von swisstopo mit Universitäten und Museen gestärkt werden. Angestrebt wurde eine Publikation zu den 1845 publizierten Blättern XVI und XVII der Dufourkarte. Der Sammelband sollte die Forschungsergebnisse über das Jubiläumsjahr hinaus nachhaltig zur Verfügung stellen.

Der Sammelband besteht aus sieben Artikeln in Fachartikellänge, einer Einleitung und einer Grussadresse des Direktors. Während der Autor dieser Arbeit und Felix Frey, wissenschaftlicher Mitarbeiter (TGAH), die Einleitung und je einen Artikel beisteuerten, wurden vier Artikel von Universitätshistoriker/innen kostenlos verfasst. Zu diesen gehören die Professoren Jon Mathieu, Laurent Tissot und Simona Boscani Leoni. Romed Aschwanden schrieb einen Beitrag als Leiter des Urner Instituts «Kulturen der Alpen». Ein weiterer Artikel wurde von Andreas Schlatter, wissenschaftlicher Mitarbeiter Geodäsie, beigesteuert. Dies stärkt die Sichtbarkeit der historischen Bereiche von swisstopo im akademisch-historischen Bereich. Die Form des Sammelbands erhöhte die Gestaltungsfreiheit, die freie Wahl der Gastbeiträge, das eigene Zeitmanagement, die Mehrsprachigkeit und die Einhaltung des Jubiläumstermins. Eine wissenschaftlich-unterhaltende Flughöhe wurde angestrebt. Die Beiträge sollen in einer allgemeinverständlichen Form verfasst werden, aber dennoch wissenschaftliche Standards erfüllen. Durch die inhaltlich breit gefasste Ausrichtung soll ein grösseres Publikum erreicht werden als bei spezifisch kartografiehistorischen Fachpublikationen. Um eine Sprachenvielfallt zu erreichen, steuerte Boscani-Leoni ihren Beitrag auf Italienisch bei. Die Autoren dieser Arbeit, Frey und Tissot schrieben ihre Beiträge auf Französisch. So entstand ein sprachlich ausgewogener Band mit je drei Beiträgen auf Deutsch und Französisch und einem Artikel in Italienisch. Diverse Aspekte rund um die Dufourkarte wurden beleuchtet und verschiedene Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen auf die Kartografie offengelegt. Die neuen Zugänge regen zu weiteren Forschungen an.

An die Beitragenden wurden nur limitierte Vorgabe gegeben. Die Beiträge begannen jeweils mit einer Diskussion von Verfahren und Produkt (Fixpunktvermessung, topografische Aufnahme, Karte etc.). Dabei fokussierten sie sich auf einen Aspekt, der sich gut mit dem im Hauptteil behandelten Themengebiet verbinden liess. Im Hauptteil öffneten sich die Beiträge thematisch, um die Dufourkarte und deren Entstehung in grösseren Kontexten (um das Jahr 1845) zu verorten (Bundesstaat, Zentralismus vs. Föderalismus, Transitverkehr, Alpinismus, Weinbau etc.) und einzuordnen. Die Beiträge haben einen Umfang von ca. 30 000 Zeichen. Der Sammelband konnte beim renommierten Schwabe Verlag (Basel) publiziert werden. Die Verlagswahl eröffnet und steigert die Präsenz an den Hochschulen und auch im allgemeinen Buchhandel. Die Publikation des Sammelbandes führte zu Interviews auf den Kanälen des Schweizer Radios und bot so dem Gesamtbetrieb eine Plattform und Mehrwert.

Der Sammelband wurde von einem Rahmenprogramm begleitet. Verantwortlich zeichnete für diesen Teil der Leiter des koordinierenden Teilprozesses «Geschichte und Archive» (TGAH), Lukas Gerber. Die das Jahr 2020 teilweise bestimmende Covid-19-Pandemie erschwerte dabei eine sichere Planung. Für eine Ausstellung war jedoch lediglich die swisstopo Cafeteria vorgesehen. Zum Veranstaltungsprogramm gehörte eine Vortragsreihe, an welcher das aus der Forschung generierte Wissen beim Historischen Verein des Kantons Bern (per Video), an der Universität Luzern (per Podcast), an einem swisstopo-Kolloquium und an den Salons du Général Dufour vermittelt wurde. Zusätzlich erschienen Beiträge über die Kanäle von swisstopo. Die Vernissage des Sammelbandes konnte im Landesmuseum in Zürich organisiert werden. Gerber konzipierte als digitale Begleitung zum Sammelband eine interaktive Webpage. Auf dieser erhielten Benutzende die Möglichkeit, auf den ersten zwei Kartenblättern zu navigieren und Verweise auf die im Sammelband enthaltenen Themen zu lesen. Die Webpage soll Fakten rund um die Karte bieten und im Sinne eines Werkzeugs nützliche Daten vermitteln. Zusätzlich enthält die Webpage ein unterhaltendes und interaktives Element, über welches Nutzende eigene Erlebnisse in der Karte eintragen können.

Ausblick

Um bei der Vermittlung von Kartensammlungen verschiedenen Akteuren (allgemeines Publikum, Forschende, Institutionen etc.) gerecht zu werden, lohnte sich ein Blick auf historiographische Entwicklungen zur Kartografiegeschichte, die Entwicklung von Vermittlungsstrategien in der Theorie und ein internationaler Vergleich der Praxis. Am Ausgangspunkt der Masterarbeit und dieses Artikels stand aber auch die Frage nach der Rolle und der Vermittlung des Originals, da ein Ziel des Vermittlungsprojekts «175 Jahre Dufourkarte» die Lenkung der Perspektive auf die Originalausgabe war. Die Analyse der Historiographie der Kartografiegeschichte ergab, dass Karten als historische Dokumente behandelt und gesehen werden sollten. Der Blick auf die Entwicklung von Archiven und Bibliotheken und die daraus theoretisch abgeleiteten Vermittlungsangebote zeigten einige Unterschiede, doch mehrheitlich übereinstimmende Vorgehensweisen auf. Es konnte eine sinnvolle Unterteilung in nachfrageorientierte und angebotsorientierte Vermittlung für beide Institutionstypen abgeleitet werden.

Der internationale Vergleich zwischen der Praxis der Kartensammlungen in Frankreich, Schottland und den Vereinigten Staaten zeigte, dass die Mehrheit der Institutionen eine solche Unterteilung von Vermittlungsangeboten verfolgt. Die Beispiele aus Schottland und aus den Vereinigten Staaten liessen erkennen, dass die Vermittlungsangebote der behandelten Institutionen Karten als historische Dokumente in einem gesellschaftlichen Kontext präsentierten. Der Vergleich demonstriert, dass der in der Theorie erwähnte Mehrwert der Kopie in der Vermittlung vor allem in der nachfrageorientierten Vermittlung der analysierten Institutionen zur Geltung kommt und das Original vorzüglich in der angebotsorientierten Vermittlung in Ausstellungen und in Publikationen einen Platz findet.

In der Kartensammlung von swisstopo wird die nachfrageorientierte Vermittlung über die Zugänge für die Nutzung und eine Online-Edition zu einem Teil des archivischen «Lifecycles». Dieses Angebot basiert allerdings hauptsächlich auf Scans und somit Kopien. Anhand einer effektiven angebotsorientierten Vermittlung kann aber zusätzlich ein Fokus auf das Original gelenkt und somit auch der «Lifecycle» verbessert werden. So kann ein Beitrag zum gesellschaftlich-kulturellen Gedächtnis geleistet und eine Eingliederung in den demokratischen Prozess garantiert werden.

Im Rahmen des Vermittlungsprojekts «175 Jahre Dufourkarte» konnte mit einem nachhaltigen Sammelband und einem publikumswirksamen Begleitprogramm ein Beitrag im Sinne der angebotsorientierten Vermittlung verwirklicht werden. Dabei wurde die kartografie-geschichtliche Historiographie sowie die theoretische und praktische Vermittlung von Kartensammlungen berücksichtigt und der Fokus auf die Originalblätter gerichtet. Insbesondere wurde in der Planung auf die historiographischen Aspekte der Kartografiegeschichte geachtet, die Karten als historische Dokumente definieren. Die mit der Karte im Zusammenhang stehenden unterschiedlichen gesellschaftlichen und oft ignorierten Kontexte sollten Eingang in die Artikel des Sammelbandes finden. Dies ist mit der Gewinnung von verschiedenen Professoren aus unterschiedlichen historischen Fachgebieten gelungen. Während die Berücksichtigung historiographischer Aspekte die Perspektive auf das Original lenken und neue Sichtweisen eröffnen, begünstigen die theoretischen Ausführungen zur angebotsorientierten Vermittlung bei der Konzipierung des Projekts den Entscheid für einen Sammelband. Die Inhalte können so auch zu weiteren Forschungen über Bestände von Kartensammlungen anregen.

In einem Zusammenspiel von nachfrageorientierter und angebotsorientierter Vermittlung mit der Verwendung von Kopien und Rückschlüssen auf Originale kann für Kartenbestände der archivische «Lifecycle» vervollständigt werden. Mit Kopien kann anhand der nachfrageorientierten Vermittlung der Zugang zu Sammlungen ermöglicht und sichergestellt werden. Mit Projekten der angebotsorientierten Vermittlung, für welche bei swisstopo die Form des Sammelbandes gewählt wurde, können Kartenbestände als historische Dokumente mit einer gesellschaftlichen Relevanz präsentiert und das Original als solches thematisiert werden. Die vermittelnde Institution nimmt so die Rolle einer «Authentisierungsstelle» wahr und macht die Differenzierung zwischen Primärzweck und Evidenzwert sowie Sekundärzweck und Informationswert für Karten sichtbar. Forschenden und dem historisch interessierten Publikum soll so handlungsrelevantes Wissen vermittelt werden. Zusätzlich zur Anregung zu weiteren Forschungen und historischen Fragestellungen kann das Sammlungsgut Zeugnis über gesellschaftlich-historische Entwicklungen ablegen. Bestände werden als Gedächtnis des gesellschaftlich-kulturellen Wandels sichtbar und Teil des demokratischen Prozesses und der Sicherung der Lebensqualität.

Bibliographie

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swisstopo (Hg.): Die Schweiz auf dem Messtisch. 175 Jahre Dufourkarte, Basel 2020.

Walter Benjamin Kolleg: https://www.wbkolleg.unibe.ch/forschung/forschungsforum/index-ger.html, abgerufen am 20.7.2021.


  1. https://www.wbkolleg.unibe.ch/forschung/forschungsforum/archiv/original__kopie_techniken_und_
    aesthetiken_der_reproduzierbarkeit/index_ger.html
    , abgerufen am 20.7.2021.↩︎

  2. Siehe dazu Frei, Frey in: swisstopo (Hg.) 2020.↩︎

  3. Siehe dazu Menne-Haritz (Band 26) 1997.↩︎

  4. Frei, Frey in: swisstopo (Hg.) 2020, S. 14; Fleet, Wilkes, Withers 2017, S. 233.↩︎

  5. Fleet, Wilkes, Withers 2017, S. 298-299; Frei 2020, S. 57-58.↩︎

  6. Harley 1989, S. 1-20; Siegel 2011, S. 22, 23; Frei 2017, S. 141; Frei 2020, S. 57-58.↩︎

  7. Osterhammel 2016, S. 30-32.↩︎

  8. Roth 2005, S. 99. Stühl-Strohmenger 2012, S. 171-172.↩︎

  9. Hilpert, Gillitzer, Kuttner, Schwarz 2014, S. IX-XV.↩︎

  10. Gantert 2016, S. 287-367.↩︎

  11. Systematische Rechtssammlung (SR) 152.1, Bundesgesetz über die Archivierung (BGA), 26.6.1998, in: Chiquet, Kellerhals, Koller, von Rütte 2002, S. 351.↩︎

  12. LArchivG MV § 5 Abs. 6, in: Berger 2019, S. 508-510.↩︎

  13. Chiquet, Kellerhals, Koller, von Rütte 2002, S. 353, 345.↩︎

  14. Ebd., S. 352.↩︎

  15. Ebd., S. 356, 358, 360-366.↩︎

  16. Ebd., S. 367-377.↩︎

  17. Aufgrund des limitierten Umfangs des Beitrages wird hier nicht weiter auf den «virtuellen Lesesaal» und Webportale eingegangen.↩︎

  18. Gugerli, Speich 2001, S. 19.↩︎

  19. Menne-Haritz (Schlüsselbegriffe) 1999, S. 83, 90; Schellenberg 1990.↩︎

  20. https://digital.nls.uk/gallery/category/maps-and-mapping, abgerufen am 23.7.2021. https://www.loc.gov/exhibits/mapping-a-new-nation/, abgerufen am 23.7.2021.↩︎

  21. https://digital.nls.uk/gallery/category/maps-and-mapping, abgerufen am 21.7.2021.↩︎

  22. https://maps.nls.uk/, abgerufen am 21.7.2021.↩︎

  23. https://maps.nls.uk/scotland/, abgerufen am 21.7.2021.↩︎

  24. https://www.loc.gov/maps/collections/, abgerufen am 21.7.2021.↩︎

  25. www.archives-nationales.culture.gouv.fr/en/web/guest/dossiers-thematiques, abgerufen 21.7. 2021.↩︎

  26. www.archives-nationales.culture.gouv.fr/en/web/guest/catrographie-historique, abgerufen am 21.7.2021.↩︎

  27. www.archives-nationales.culture.gouv.fr/recherche?p-p-id=77&p-plifecycle=0&p-p-state=maximized&p-p-mode=view&p-p-col-id=column--1&77-struts-action=%2Fjournal-content-search%F
    search
    , abgerufen am 21.7.2021.↩︎

  28. https://gallica.bnf.fr/accueil/de/content/accueil-de?mode=desktop, abgerufen am 21.7.2021.↩︎

  29. Zum Beispiel das Blatt 101 «Mullhouse» von 1913 unter: https://gallica.bnf.fr./ark:/12148/btv1b102
    34212k/f1.item.zoom
    , abgerufen am 21.7.2021.↩︎

  30. Fleet, Wilkes, Withers 2017.↩︎

  31. https://www.loc.gov/exhibits/mapping-a-new-nation/, abgerufen am 21.7.2021.↩︎

  32. Dumasy-Rabineau, Gastaldi, Serchuk 2017, S. 222; Frei 2020, S. 56-57.↩︎

  33. Bezüglich Geobasisdatensätze von swisstopo ist die Aufbewahrungsdauer auf 275 Jahr festgesetzt und im Bewertungsentscheid BAR festgehalten. https://www.geo.admin.ch/de/geoinformation-schweiz/aufbewahrungsplanung.html, abgerufen am 21.7.2021. Tatsächlich überschneiden sich bei der Kartensammlung von swisstopo der Sammlungs- und Archivbegriff.↩︎

  34. Klöti 2011, S. 27.↩︎

  35. Schmid 2018, S. 456.↩︎

  36. SR 510.62; SR 510.620; Die Erlasse sind zu finden unter www.swisstopo.ch – Über swisstopo – Rechtliche Grundlagen. Abgerufen am 21.7.2021.↩︎

  37. https://www.geo.admin.ch/de/ueber-geo-admin/geo-admin-allgemeine-informationen.html. Ab Herbst 2022 auf SLSP.↩︎

  38. Gerber 2013, S. 41-42.↩︎