Ein digitales Repositorium für graue Bernensia
Umfeldanalyse und praktische Empfehlungen für digitale Publikationen in der Bernensia-Sammlung an der Universitätsbibliothek Bern

Ursula Kähler


1. Einleitung

Der Sammelauftrag in Gedächtnisinstitutionen ist heutzutage geprägt von einer spannungsreichen Hybridität, in der herkömmliche analoge Publikationen neben einer wachsenden Anzahl digitaler existieren. Dabei steigt der Anteil derer, die nur noch online erscheinen – insbesondere im Bereich der grauen Literatur. Kantonsbibliotheken wie die Universitätsbibliothek Bern (UB Bern), die das dokumentarische Erbe eines geographisch festgelegten Lebensraums sichern sollen, stehen somit vor einer beträchtlichen Herausforderung, vor allem wenn eine Pflichtabgaberegelung fehlt. Um die Kontinuität ihrer Sammlungen, den Zugang zu ihnen und ihren langfristigen Erhalt zu gewährleisten, sind Ergänzungen der bisherigen Sammelkonzepte oder neue E-Medien-Sammelkonzepte1 gefragt. Informationsplattformen können passende Lösungen für digitale Publikationen bieten. Aufgrund ihrer hohen Vielseitigkeit und Flexibilität sind insbesondere Repositorien in der ABD-Landschaft weltweit bewährte Instrumente für Dokumenten- und Content-Management.

In der Schweiz wird das Sammeln digitaler Publikationen an Kantonsbibliotheken aktuell von einer Arbeitsgruppe (AG) der Schweizerischen Konferenz der Kantonsbibliotheken (SKKB) diskutiert. Ihr im Oktober 2020 erstellter «Leitfaden für ein Sammlungsprofil Digitale Information»2 bietet einen umfassenden Einblick in die wichtigsten Aspekte der Thematik sowie praxisorientierte Lösungsansätze, wozu auch das Management von Repositorien gehört. Die meisten Mitglieder der AG verfügen bereits über Erfahrungen im Aufbau solcher Plattformen für ihre regionalen Publikationen. Um den Bernensia-Sammelauftrag an der UB Bern adäquat umzusetzen, ist auch hier eine Revision des Sammelkonzepts aus dem Jahr 2011 notwendig. Da graue Literatur, z.B. Jahresberichte, Geschäftsberichte oder amtliche Publikationen, schwierig zu beschaffen ist und meist nur noch digital erscheint, sind bereits Lücken im Bestand entstanden, die es aufzufüllen gilt. Sie ist deshalb dringlicher zu behandeln als kommerzielle Verlagspublikationen.

Sinn und Zweck sowie Aufbau und Betrieb eines digitalen Repositoriums für graue Bernensia zu erörtern, war das Ziel der Masterarbeit3, deren Ergebnisse dieser Artikel zusammenfasst. Hierfür war es notwendig, den Status quo aller bibliothekarischen Aspekte – Sammlung, Erschliessung, Erhaltung und Bereitstellung – in Bezug zu digitalen Bernensia an der UB Bern zu beschreiben. Ein Blick in das umliegende nationale institutionelle Umfeld sowie in zwei deutsche Landesbibliotheken verschaffte anschliessend Erkenntnisse über bereits existierende oder geplante Portale. Der Umgang mit digitalen Medien und Langzeitarchivierungsmassnahmen an der gesamten UB Bern beleuchtete dann die technische Umgebung, in welcher ein Bern­ensia-Repositorium zu entwickeln wäre.

Definition und Anwendungsbereichen von institutionellen Repositorien folgte die Präsentation des an der UB Bern bereits vorhandenen Repositoriums, BORIS (Bern Open Repository and Information System) für wissenschaftliche Publikationen, um damit die wichtigsten Aspekte von Aufbau und Verwaltung eines Bernensia-Repositoriums zu benennen. Im Anschluss wurden Ortsblätter des Kantons Bern als Test-Medien für eine erste Integration näher untersucht. Diese erscheinen vor allem hybrid. Eine Entwicklung hin zur original digitalen Herausgabe in den kommenden Jahren ist durchaus realistisch. Es ist deshalb nötig, möglichst rasch eine geeignete digitale Lösung mit dem Zweck dauerhafter Bewahrung und einfachen Zugangs zu finden. Da die Ermittlung sämtlicher bernischen Ortsblätter den zeitlichen Rahmen dieser Arbeit gesprengt hätte, wurde mit einer repräsentativen Auswahl und diversen beschreibenden Kategorien versucht, den stark heterogenen Textkorpus zu erforschen. Der technologische Teil der Arbeit erläuterte dann, wie Aufbau und Management des Repositoriums mit an der UB Bern bereits vorhandenen Infrastrukturen gelingen kann.

Befasst man sich mit dem Thema «Digitale Angebote» in Bibliotheken, Archiven oder Dokumentationszentren fällt auf, dass in Fachkreisen diverse Begriffe kursieren, deren Verwendung nicht immer einheitlich ist. Für die Studie war es deshalb notwendig, vorab gewisse Definitionen zu präzisieren, um Transparenz zu gewährleisten und Missverständnissen vorzubeugen. So wurde etwa von der Verwendung «Elektronische Medien» oder «Elektronische Publikationen» in Bezug auf das geplante Bernensia-Repositorium abgesehen, da diese Medien sowohl offline also auch online existieren können. Offline bedingt eine Veröffentlichung und Verbreitung auf physischen Datenträgern.4 Dazu zählt man unter anderem CD-ROMs, Disketten, DVDs oder Videokassetten. Das Repositorium wurde jedoch zunächst ausschliesslich mit zum Sammelauftrag gehörenden grauen Publikationen, die ohne physische Datenträger nutzbar sind, konzipiert.

2. Die Bernensia-Sammlung im Kontext der Digitalisierung

2.1 Das aktuelle Sammelkonzept

Die UB Bern sammelt und archiviert als allgemeine öffentliche wissenschaftliche Bibliothek und Kantonsbibliothek Bernensia. Das aktuelle Bernensia-Sammelkonzept stammt aus dem Jahr 2011 und wird seit dem 1.1.2012 umgesetzt.5 Es folgt den Richtlinien der IG Studien- und Bildungsbibliotheken BBS aus dem Jahr 2003 und berücksichtigt sowohl die kantonalen Vorgaben als auch die institutionellen Möglichkeiten der UB Bern. Seine Auswahlkriterien werden pro Medientyp definiert, wobei zwischen den drei folgenden Bernensia-Kategorien unterschieden wird:

  1. Autoren-Bernensia: Werke von Berner Autoren6, die bis zum Zeitpunkt der Publikation über einen dauerhaften Wohnsitz im Kanton Bern verfügen oder voraussichtlich vorübergehend im Kanton Bern wohnen, dies jedoch seit mindestens fünf Jahren und mit einer erkennbaren Verankerung im Kanton.7

  2. Thematische Bernensia (auch Inhalts-Bernensia): Hierbei handelt es sich um Medien über den Kanton Bern in seinen aktuellen Kantonsgrenzen. Bei historischen Themen sind die historischen Grenzen des Stadtstaates Bern bzw. des Kantons Bern massgebend. Für thematische Bernensia über Berner gilt die gleiche Definition wie für Berner Autoren mit dem Zusatz, dass auch als Berner gilt, wer bis zur Volljährigkeit im Kanton Bern aufgewachsen ist.

  3. Verlags-Bernensia: Zu solchen zählen Publikationen, die in einem Berner Verlag erschienen sind, der seinen Hauptsitz laut Handelsregister im Kanton Bern hat.

Ferner findet man im Sammelkonzept bei den Monografien und Periodika die Kategorie «Herausgeberin und Herausgeber». Dabei handelt es sich um Bernensia, die von Berner Institutionen herausgegeben worden sind, etwa Ausstellungskataloge bernischer Museen.

Für die Sammeltiefe gibt es die drei Kategorien «Vollständigkeit», «in Auswahl «und «keine Sammeltätigkeit». Der Schwerpunkt des Sammelkonzepts liegt auf den thematischen Bernensia, die für die Benutzenden erfahrungsgemäss von grösstem Interesse sind. Da sowohl auf nationaler Ebene als auch im Kanton Bern keine Pflicht zur Abgabe von Werkexemplaren existiert, werden Verlags-Bernensia bis heute nicht gesammelt.

Die klare Ausrichtung auf Print-Medien ist evident. Eine geplante Erweiterung auf visuelle Medien und Multimediaanwendungen wurde zurückgestellt. E-Books sind zwar Teil des Konzeptes, können allerdings lediglich verzeichnet und verlinkt werden, sofern sie online direkt zugänglich sind. Dasselbe gilt für Periodika, die nur noch elektronisch erschienen. Von hybrid publizierten Periodika wird die Printform gesammelt.8 Die konkrete Umsetzung des Sammelkonzepts gelingt bei den gedruckten Inhalts-Bernensia und bei bernischen belletristischen Autoren gut. Andere bernische Autoren sind schwieriger ausfindig zu machen bzw. als bernisch zu identifizieren. Es existiert aber eine grössere Anzahl Publikationen solcher Autoren im Bestand, auch wenn diese aufgrund anderer Auswahlkriterien erworben wurden. Das gilt ebenso für die Verlags-Bernensia. Obwohl diese als solche nicht gesammelt werden, gibt es derer zahlreiche im allgemeinen UB-Bestand.

2.2 Elektronische Medien in der Bernensia-Sammlung

Seit der Ausarbeitung des Sammelkonzeptes sind rund 10 Jahre vergangen. Die Zunahme elektronischer Publikationen hat sich mittlerweile akzentuiert und beschleunigt. Aus dem Bereich der digital-born Dokumente sind im Sammelkonzept lediglich Webseiten und E-Books aufgeführt, wobei die Sammlung von bernischen Webseiten mit dem Webarchiv Schweiz der NB gesichert ist. Eine Lösung für E-Books steht indes noch aus. Vor allem in der grauen Literatur existieren mittlerweile unzählige hybride und E-only-Dokumente. Die hybride Publikationsform, die das Sammeln und Archivieren eines gedruckten Exemplars weiterhin möglich macht, wird in diesem Bereich immer mehr durch E-only-Veröffentlichungen abgelöst.9 Das bedeutet zum einen, dass letztere, die neu entstehen, momentan nicht gesammelt werden können und zum anderen die Überlieferung bereits bestehender Publikationsreihen gefährdet ist. E-Dissertationen, die an der Universität Bern verfasst worden sind, gelten analog zu den gedruckten Dissertationen ebenfalls als Bernensia, finden aber noch keine Erwähnung im Bernensia-Sammelkonzept. Es gibt allerdings bereits eine gute Lösung für das Sammeln dieser Arbeiten mit Hilfe des UB-Repositoriums BORIS Theses.10 Zuletzt seien hier die retrodigitalisierten gedruckten Bernensia der UB Bern erwähnt, die auf den einschlägigen nationalen Plattformen11 angeboten und auf dem Portal DigiBern12 gebündelt präsentiert bzw. verlinkt werden.

In Anbetracht der Tatsache, dass das Bernensia-Sammelkonzept den aktuellen Entwicklungen nicht mehr gerecht wird, ist an der UB Bern dessen Erweiterung auf E-Bernensia bzw. auf bernische digital-born-Publikationen geplant. Ein künftiges E-Bernensia-Sammelkonzept soll als Grundlage für alle Erwerbungsentscheidungen für digitale Medien sowie Auswahl, Zugang und rechtliche Belange dienen. Dafür sind auch die Resultate der AG Digitale Repositorien der SKKB und ihr «Leitfaden für ein Sammlungsprofil Digitale Information»13 zu berücksichtigen.14 Die Erweiterung des Sammelkonzepts und die Bereitstellung entsprechender technischer und organisatorischer Lösungen sind notwendig, um den kantonalen Sammelauftrag weiterhin zu erfüllen. Diese Bestrebungen passen auch zur neuen Strategie der UB Bern für die Jahre 2021 bis 2024. Darin erklärt die Institution das Geschäftsfeld «Digitale Infrastrukturen», also Repositorien oder Publikationsplattformen für die Publikations- und Forschungsunterstützung, zu ihrem Kerngeschäft.15 Als eines ihrer Schwerpunktziele bezeichnet sie den Ausbau des digitalen Informationsangebots entlang eines definierten Print-/E-Medienkonzepts.16

Wie bei der Umsetzung des Print-Sammelkonzepts benötigt man auch für die E-Bernensia Know-how aus diversen Abteilungen der Bibliothek – auch jenen, die bisher nicht in den kantonalen Sammelauftrag involviert gewesen waren. Eine solche Zusammenarbeit existiert bereits zwischen der Fachstelle für Digitalisierung, dem Bereich Digitale Dienste & Open Science, dem Zentrum Historische Bestände und der AG DigiBern.17 Sie betrifft die Retrodigitalisierung, Vorhaltung und Langzeitarchivierung von bernischen und historischen Beständen. Zu den Bernensia-(Retro-)Digitalisaten, die für die Langzeitarchivierung ausgewählt worden sind, gehören:18

  1. Retrodigitalisate für die kooperativ betriebenen nationalen Plattformen E-Rara und E-Newspaperarchives, die von der UB Bern im Bern Digital Archive langzeitarchiviert werden.

  2. Retrodigitalisate für die nationale Plattform E-Periodica der ETH-Bibliothek, deren Langzeitarchivierung von der ETH Zürich gewährleistet wird.

  3. Diverse «E-documents», wie zum Beispiel die UB-Jahresberichte oder die Bibliographie der Berner Geschichte, die sich auf keiner nationalen Plattform befinden und von der UB Bern langzeitarchiviert werden. Diese Dateien liegen auf dem UB-Server und werden in der Regel mit Hilfe eines Angebotes auf DigiBern verlinkt und sind auf diese Weise konsultierbar. Ferner verlinkt auch der Bibliothekskatalog «swissbib» zu diesen PDF-Dokumenten.

Die Langzeitarchivierung einer weiteren Kategorie bernischer E-Medien, nämlich der zuvor erwähnten bernischen E-Dissertationen, wird durch die Schweizerische Nationalbibliothek (NB) sichergestellt.19

2.3 Zur Sammelpraxis von elektronischen, lokalen Medien in weiteren Institutionen

Für die Umfeldanalyse wurden die Angebote bezüglich elektronischer Medien mit Fokus auf digitalen Regionalia von vier weiteren Kantonsbibliotheken sowie der Landesbibliotheken Baden-Württemberg (D) zusammengetragen. Auch die digitalen Medien mit nationalem Bezug der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) waren Gegenstand der Untersuchung. Die Recherchen haben ergeben, dass die UB Bern im Vergleich in puncto Sammlung, Erschliessung, Erhaltung und Bereitstellung von digital-born Bernensia sowie in der Erschaffung einer Plattform mit diesen Publikationen in den vergangenen Jahren ins Hintertreffen geraten ist. Die anderen Bibliotheken sind in ihren Planungen und Umsetzungen bereits einen Schritt voraus, und die meisten ermöglichen ihren Nutzern bereits heute, virtuell auf ein vielseitiges, lokales Angebot jederzeit und von überall her zugreifen zu können.

Die NB sammelt sowohl original digitale als auch digitalisierte Publikationen.20 Mit ihrer Datenbank «e-Helvetica Access» verschafft sie Zugang zu ihrer Digitalen Bibliothek. Diese enthält archivierte Websites, digital publizierte Bücher, Zeitschriften, Hochschulschriften und Normen sowie gedruckte Werke, die in digitalisierter Form vorliegen, wobei alle Inhalte per Volltextsuche auffindbar sind. Darunter befinden sich auch graue Publikationen, z.B. die landeskundlich relevanten Webseiten sowie Vereinsschriften, Jahresberichte und Amtsdruckschriften. Stichprobenartige Eingaben von Berner Ortsblatt-Titeln haben jedoch ergeben, dass die NB solche Publikationen nicht sammelt. Sie können allerdings im Webarchiv auf archivierten Gemeinde-Webseiten in den Untermenüs erscheinen.

Die Zentralbibliothek Zürich erfüllt ihre Rolle der Stadt- und Kantonsbibliothek, indem sie ein breites, populäres Angebot zur Verfügung stellt.21 Turicensia werden vorzugsweise weiterhin als Printexemplare gesammelt, doch arbeitete man zum Zeitpunkt der Entstehung der Masterarbeit - in Kooperation mit der Firma «The Library Code» 22 - am Aufbau des Repositoriums «Turicensia digital».23 Es existiert ein Sammelprofil für E-Turicensia, das zum einen in die Kategorie «Retrodigitalisierungen» und zum anderen in die von «Born-Digitals» unterteilt ist.24 Aufgegliedert nach Dokument- bzw. Publikationstypen gibt eine Tabelle darüber Auskunft, auf welcher Plattform die jeweiligen Medien zu finden sind, welche Auswahl vorgenommen und welche Abteilung zuständig sein wird, sowie Angaben zu Hosting und Langzeitarchivierung.

Die Fachstelle Lucernensia der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern beschäftigte sich mit der Aktualisierung ihres Print-Sammelkonzeptes, infolgedessen das Erstellen eines Sammelkonzeptes für E-Medien geplant war.25 Bereits im Jahr 2015 ging das von der ZHB Luzern eingerichtete Repositorium, Lucerne Open Repository (LORY), für Open Access Veröffentlichungen online. Dies geschah im Auftrag der Hochschule Luzern, der Universität Luzern und der Pädagogischen Hochschule Luzern. LORY ist eine Art kooperative Publikationsplattform für den Wissenschaftsstandort Luzern. Aus diesem ist im Verlauf des Folgejahres speziell für Lucernensia ein zweites Repositorium, das Lucerne Open Repository and Archive (LARA), entstanden.

An der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg soll die Medienablieferung in naher Zukunft über einen «Virtuellen Schalter» (Guichet virtuel) möglich sein.26 Auch digitale regionale Publikationen wie Amtsdruckschriften werden dann darüber gesammelt und anschliessend langfristig archiviert.27 Der Virtuelle Schalter ist eine Plattform zur Ablieferung aller Dokumenttypen, sowohl AV-Medien also auch E-Books oder sonstiger digitaler Publikationen. Der Zugang kann dann über diverse Portale erfolgen, etwa über den Bibliothekskatalog RERO Explore (Text, Ton, Bild), RERO-Doc (wissenschaftliche Texte), E-Rara, E-Periodica, E-Newspaperarchives, E-Codices und E-Manuscripta (letztere sind Portale für Retrodigitalisate).

Mit der Datenbank «Patrinum», (PATRImoine und NUMérique) wurde von der Bibliothèque cantonale et universitaire de Lausanne (BCUL) im Jahr 2018 ein Tool geschaffen, um Zugang zu allen Sammlungen der Archivdienste der BCUL und die langfristige Bewahrung der digitalen Dokumente zu ermöglichen, insbesondere derjenigen, die von der Waadtländer Pflichtabgabe erfasst werden, aber auch wissenschaftliche Publikationen.28 Die Suchabfrage ist über die Website www.patrinum.ch sowie die Startseite von www.bcu-lausanne.ch und die Suchoberfläche von Renouvaud 29 möglich. Ferner soll zukünftig mittels Patrinum die digitale Pflichtabgabe umgesetzt werden.30 Diverse Publikationen aus der grauen Literatur, auch Ortsblätter, sind hier bereits verzeichnet und als PDF-Dokumente nutzbar.

Die deutschen Landesbibliotheken Baden-Württemberg, zu denen die Badische Landesbibliothek in Karlsruhe sowie die Württembergische Landesbibliothek zählen, sind ebenfalls Empfänger und Verwalter der Pflichtexemplare. Dokumentiert wird von ihnen auch das Regionalschrifttum in der «Landesbibliographie Baden-Württemberg», in der online über die Landesbibliographie-Datenbank recherchiert werden kann.31 Netzpublikationen und relevante landeskundliche Quellen werden im Baden-Württembergischen Online-Archiv (BOA) dauerhaft im Volltext zur Verfügung gestellt und archiviert.32 Diese Dokumente sind auch über den Bibliothekskatalog «Katalog plus» recherchierbar. Ausgewählte digitalisierte Stücke aus den Beständen aller historischen Sammlungen machen die beiden Institutionen über separate Portale zugänglich: «Digitale Sammlungen der Badischen Landesbibliothek» und «Digitale Sammlungen der Württembergischen Landesbibliothek».33 Zu den hier mit OCR erschlossenen Beständen gehören etwa die Karlsruher Adressbücher, die Badischen Amtsblätter, die Bibliographie der badischen Geschichte sowie zahlreiche Monografien und Zeitungsseiten. Einzelne Retrodigitalisate besonders wertvoller historischer Bestände sind in der «Virtuellen Schatzkammer» konsultierbar.34

3. Elektronische Medien und Langzeitarchivierung an der UB Bern

3.1 Elektronische Sammlungen an der UB Bern

Jahr für Jahr steigt die Anzahl der von der UB Bern lizenzierten und gekauften E-Medien an.35 Die folgende Aufzählung fasst die an der Universität Bern existierenden elektronischen

Sammlungen zusammen:36 Daten in BORIS, E-Journals (Einzeltitel und E-Journals Pakete), E-Books (Einzeltitel und E-Book Pakete), Datenbanken, E-Dissertationen, gekaufte Daten auf physischen Datenträgern, gekaufte Daten ohne Datenlieferung, Digitalisate für die Kataloganreicherung, EOD-Digitalisate, CDs und DVDs, Bernensia-Digitalisate, Digitalisate von Zeitschriften auf Retroseals, Digitalisate für E-Rara, Forschungsdaten (nicht vollständig, nur zum Teil archiviert), Digitalisate von Zeitungen37, BOP Serials (mittlerweile 17 Zeitschriften und Reihen; Archivierung erfolgt über LOCKSS38) und BORIS Theses (rund 300 E-Dissertationen).

Ferner nehmen diverse Einheiten der Universität mit dem Bereich Digitale Dienste & Open Science Kontakt auf, um mögliche Kooperationen für das langfristige Archivieren ihrer elektronischen Bestände zu besprechen, etwa das Institut für Medizingeschichte.39 Aufgrund zu hoher Personal- und Sachmittelkosten ist es jedoch abwegig, alle Medien dieser Sammlungen langfristig zu archivieren.40 Hier gewinnt der Aspekt der sowohl bibliothekarischen als auch archivarischen Bewertung an Bedeutung. Das Konzept zur digitalen Langzeitarchivierung (dLZA) an der UB Bern hält diesbezüglich fest, dass «ein Entscheid, welche Sammlungen archiviert werden sollen nicht von nice-to-have-Wünschen, sondern nur von must-Kriterien gesteuert werden» kann. Weiter heisst es, dass es fast unmöglich sei, den langfristigen Wert eines digitalen Inhaltes abzuschätzen, weshalb als Grundlage für diese Aufgabe klare Ziele gesetzt werden müssen, die mit der Archivierung verfolgt werden sollen.

3.2. Das «Bern Digital Archive»

In ihrer Strategie 2017-2020 bezeichnet die UB Bern die digitale Langzeitarchivierung als Schwerpunktthema.41 Sie setzt dies mit Hilfe des Bern Digital Archive (BerDA) um. Folgende Daten werden hier archiviert: ausgewählte eigene Digitalisate (etwa für E-Rara sowie E-Newspaperarchives, auch Bernensia), Daten aus Projekten und Datenbanken, die an der Universität Bern entstanden sind, aber nicht zusätzlich die Systeme, die die Arbeit mit diesen Daten ermöglichen42 und nach Absprache weitere digitale Daten aus Forschungsprojekten der Universität sowie ihrer Bibliotheken. 43 BerDA besteht aus zwei Windows-Servern und zwei Speichersystemen.44 Es wird mit Hilfe des OAIS-Referenzmodells verwaltet. Zu den Prinzipien der dLZA der UB Bern gehören unter anderem der Verbleib der Daten an der Universität Bern, eine nachvollziehbare Dokumentation aller Veränderungen zur langfristigen Nutzbar- und Interpretierbarkeit der Daten, ein standardisiertes Metadatenschema, die Entwicklung und Unterhaltung einer Speicherinfrastruktur mit möglichst niedrigen Kosten und regelmässiger Überprüfung, das Implementieren von angemessenen Archivierungsstrategien sowie das Verfolgen einer Open-Source-Strategie.45

Die «Policy Speicherinfrastruktur» informiert unter anderem darüber, dass als Archivspeicher die Infrastruktur für das Long Term Storage (LTS) der Informatikdienste der Universität Bern verwendet werden, die sich um Betrieb, Monitoring und Unterhalt der Speicherinfrastruktur kümmern.46 Sämtliche Daten werden auf Festplatten- und Magnetbandlaufwerken gespeichert. Der Inhalt der Magnetbänder wird an zwei geographisch voneinander getrennten Standorten in Bern gespiegelt, um einen Datenverlust als Folge höherer Gewalt zu verhindern. Die Festplatteninfrastruktur ist jedoch an nur einem Ort vorhanden. BerDA-Daten werden auf eigenen Bändern gespeichert. Ihre Integrität wird in regelmässigen Zeitabständen durch die Archivsoftware sichergestellt, welche die innerhalb der Metadaten gespeicherten Checksummen prüft. Zusätzlich kontrolliert die Hardware die gespeicherten Inhalte und ist in der Lage, korrupte Inhalte zu erkennen und zu ersetzen.

4. Repositorien im institutionellen Umfeld

4.1 Begriffe und Definitionen

Übersetzt man den aus dem Lateinischen stammenden Begriff «Repositorium» mit «Schrank» oder auch genauer «Bücherschrank»47, verdeutlicht dies seinen Bezug zum Hauptzweck, dem Aufbewahren, den es auch im digitalen Zeitalter erfüllen soll. Dabei kann es sich um ein Software-Repositorium, ein Metadaten-Repositorium für die Verwaltung von Metadaten, ein Versions-Repositorium (Verwaltung von Versionen einer Software) oder eine andere Art handeln.48 Repositorien zeichnen sich durch eine hohe Vielseitigkeit und Flexibilität aus. Man setzt sie im Dokumenten- und Content-Management sowie in der Versionsverwaltung ein. Der Zugriff auf die Daten kann beschränkt, etwa auf autorisierte Autoren und Nutzer, oder vollkommen offen gestaltet werden. Für die Effizienz eines Repositoriums ist das Zusammenspiel aller technischen und organisatorischen Elemente enorm wichtig.49 Unter einem institutionellen Repositorium versteht man im Allgemeinen einen Server, der an eine wissenschaftliche Institution angegliedert ist und von dieser betrieben und verwaltet wird.50 Dabei verfolgt es den Zweck, die an den jeweiligen Einrichtungen entstandenen Publikationen dauerhaft auf diesem Server zu speichern, zu erschliessen und der Öffentlichkeit zur weiteren Nutzung zur Verfügung zu stellen. Institutionelle Repositorien werden auch mit anderen Bezeichnungen geführt, zum Beispiel Hochschulschriftenserver, Publikationsserver, Archivserver oder E-Dok-Server. Ein Repositorium für graue Bernensia wäre ebenfalls ein institutionelles Repositorium. Die Informationswissenschaftler Edward M. Corrado und Heather Moulaison Sandy betonen den aktuellen Stellenwert der Plattformen: «Digital repositories of some kind or another are therefore a fundamental part of the digital preservation puzzle. Much as a conservationist could not repair damaged materials without basic tools of the trade, digital preservationists rely on digital repositories to house the content they are preserving. Digital repositories are, in that sense, also a basic tool of trade.» 51

4.2 Beispiel: BORIS – Bern Open Repository and Information System

BORIS ist das institutionelle Repositorium der Universität Bern und des Inselspitals.52 Es bietet einen offenen Zugang zu den Forschungspublikationen der Universität Bern und ist Teil von deren Open Access-Strategie. Die Universitätsleitung verpflichtet darin ihre Forschenden, eine vollständige Fassung aller begutachteten und veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten in BORIS zu hinterlegen. Ferner können auch andere Forschungsleistungen wie Konferenzbeiträge, Dissertationen, Habilitationen, audiovisuelle Materialien oder Forschungsdaten veröffentlicht werden. Zusätzlich ist es eine Informationsplattform für die Berner Forschung, mit dem Ziel, ihre Sichtbarkeit zu steigern.

Der Prozess von der Eingabe bis zur Veröffentlichung einer Publikation auf BORIS kann in drei Schritten beschrieben werden: Zunächst erfolgt der Import von Metadaten und Volltexten über sogenannte Submitter. Dies können Forschende oder sonstige Mitarbeiter der Universität Bern sowie des Inselspitals sein. Anschliessend übernehmen Editoren, also Bibliothekare oder Institutsangehörige, die Kontrolle der eingegebenen Daten und Dokumente. In einem letzten Schritt erfolgt die Schlusskontrolle, die Überprüfung der Publikationsrechte sowie die Freischaltung der Publikation im Repositorium. BORIS-Inhalte werden nicht automatisch in BerDA verschoben, aber regelmässig auf ihre Unversehrtheit kontrolliert und sicher gelagert. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Masterarbeit lief BORIS noch mit der Software EPrints, es wird jedoch in absehbarer Zeit auf DSpace gewechselt. Die Prozesse der Eingabe der Daten sowie der Annahme der Dokumente müssen für die Forschenden möglichst einfach gestaltet sein. Ist dies nicht der Fall, stellen diese nur wenige oder keine Texte zur Verfügung. Schwierigkeiten ergeben sich gelegentlich mit den Dateiformaten sowie etwaigen Beschränkungen im Digital Rights Management.

5. Pilotprojekt: Ein digitales Repositorium für graue Bernensia

5.1. Zur Definition von grauer Literatur

Das Lexikon der Bibliotheks- und Informationswissenschaft definiert graue Literatur als Publikationen, die ausserhalb des Buchhandels erscheinen, oft verstanden als solche ohne Internationale Standard-Buchnummer, mit dem Schwerpunkt auf Trägermedien – in der Regel Papier –, obwohl sie zunehmend als Netzpublikationen erscheinen.53 Folgende Akteure sind häufig Herausgeber von grauer Literatur: Hochschulen, wissenschaftliche Einrichtungen, Parlamente, Behörden, Parteien, Kirchen, Nicht­regierungsorganisationen, Verbände, Vereine, Gewerkschaften, Unternehmen, Stiftungen, Rundfunkanstalten und Kultureinrichtungen. Zu den Dokumententypen gehören u. a. Dissertationen und weitere Texte aus dem universitären Umfeld, etwa Papers, Skripte, Reports und Forschungsberichte, ferner Kongressschriften, Geschäftsberichte, Jahresberichte, Schriftenreihen, Vorträge, Ausstellungskataloge, Informationsbroschüren, amtliche Statistiken, Programmhefte und Websites. Graue Literatur zu beschaffen, ist nicht immer einfach, und oftmals ist sie schwer zu erschliessen. Nicht selten müssen Kontaktadressen der publizierenden Stelle ermittelt werden, um Belegexemplare zu erhalten. Die Haupttitel sind nicht immer klar identifizierbar, die Erscheinungsjahre können fehlen. Graue Literatur wird auch in Zukunft eine Herausforderung für die ABD-Institutionen bleiben. Doch bieten digitale Technologien wie Repositorien äusserst vorteilhafte Möglichkeiten – nicht nur bezüglich des zeitlichen Erschliessungsaufwands, sondern auch in puncto Zugang und Archivierung. Ebenso kann man somit der Kurzlebigkeit dieser Publikationen effektiv entgegenwirken. Das Genre wird weiterhin eine bedeutende Rolle neben den kommerziellen Publikationen spielen, und die Anzahl grauer Medien im Web weiter ansteigen.54

5.2 Medien für das Bernensia-Repositorium

Anzahl und Diversität der Dokumententypen sind auch im grauen digitalen Bernensia-Segment gross. Typische graue digitale Bernensia sind Amtsdruckschriften, Ortsblätter, Hochschulschriften, Jahresberichte von öffentlichen und privaten Körperschaften, Vereinsschriften und Ausstellungskataloge. Da im Kanton Bern keine bibliothekarische Pflichtexemplarregelung existiert und graue Literatur schwierig zu pflegen ist, sind Lücken in den Beständen diverser Sammlungen entstanden.55 Gerade wegen der ansteigenden Anzahl grauer Bernensia, die nur noch online erscheinen, sollte bald ein geeigneter Speicher- und Zugangsort geschaffen werden, um grössere Bestandslücken zu vermeiden, bereits bestehende zu füllen und die Titel einer möglichst breiten Nutzergruppe anbieten zu können. Weil aber die Medienmenge, die in solch ein Repositorium inhaltlich passen würde, enorm gross ist, sollte per Sammelauftrag klar definiert werden, welche Titel relevant sind. Nützlich wäre hierfür ein erneuertes Bernensia-Sammelkonzept sowie eine Policy zum Repositorium, eine Art interne Richtlinie. Bernische Ortsblätter würden sich für einen ersten Schritt besonders eigenen. Zum einen weist dieser Textkorpus eine interessante, herausfordernde Heterogenität in Inhalt und Form auf. Zum anderen kann ihm ein lokalhistorischer Wert zugeschrieben werden, der für den regionalen Bestand einer Kantonsbibliothek von Bedeutung ist. Technisch gesehen sind diese Titel nahezu ausschliesslich im PDF-Format erhältlich, so dass ein einheitlicher und unkomplizierter technischer Workflow möglich wäre.

5.3 Ortsblätter als Start-Medien für das Repositorium

Zur Bestimmung der relevanten Ortsblätter diente zunächst eine Excel-Liste aller Ortschaften im Kanton Bern. Der Kanton Bern besteht aus 342 politischen Gemeinden und rund 900 Ortschaften.56 Hinzu kommen Kirchgemeinden, Burgergemeinden und Gemeindeverbände, die ebenfalls Herausgeber von regionalen und lokalen Publikationen sein können. Sie wurden jedoch nicht in die Liste integriert, um zunächst die klassischen Ortsblätter der politischen Gemeinden und einzelner politisch unselbständiger Ortschaften zu untersuchen.57 Die Ermittlung einer repräsentativen, die Vielfältigkeit des Textkorpus widerspiegelnden Auswahl von 30 Ortsblätter-Titeln fand anschliessend Eingang in die Liste. Dann wurden Spalten hinzugefügt und diese fortlaufend inhaltlich erweitert, um systematisch Informationen bezüglich Überlieferung sowie Merkmalen der Medien zu sammeln. Mit dem Zweck einer möglichst exakten Erschliessung stieg im Verlauf der Recherchezeit die Anzahl der erfassten Kategorien auf 32 sowie deren Komplexität an. So besassen etwa mehrere Kategorien wiederum Unterkategorien, zum Beispiel die der aktuellen Erscheinungsform. Hier war eine Auswahl zwischen print, hybrid oder digital notwendig. Zu den wichtigsten Kategorien zählten die Erscheinungshäufigkeit, die Auflage der letzten Print-Ausgabe und deren Verteilergebiet, die Herausgeberschaft, das Format der digitalen Ausgabe sowie die Dateigrösse.58

Der Begriff «Ortsblatt» ist ein Kompositum aus den Wörtern Ort und Blatt. Da die untersuchten Publikationen nicht nur von einzelnen Ortschaften, sondern auch von Gemeinden herausgegeben werden, liegt die Vermutung nahe, dass eine Unterscheidung in Ortsblätter und in Gemeindeblätter sinnvoll wäre. Man kann jedoch die Gemeindeblätter den Ortsblättern zuordnen, indem man den Begriff «Ort» relativ offen als amtlich definiertes Siedlungsgebiet versteht, auf das sich die Inhalte der Publikation beziehen. Somit ist der Fokus nicht auf der Herausgeberschaft, sondern auf den jeweiligen Informationen des Mediums. Die Kategorie der Herausgeberschaft wird auf diese Weise flexibler. Herausgeber von Ortsblättern können sein: eine Einwohnergemeinde, eine Kirchgemeinde, eine Burgergemeinde, ein Verein, ein Unternehmen oder Einzelpersonen. Dabei sollte man die Ortsblätter von den Offiziellen Anzeigern, wie dem Anzeiger Bern oder dem Anzeiger Aarberg, unterschieden. Letztere sind amtliche Publikationen mit rechtlich verbindlichen Ankündigungen. Was hier im amtlichen Teil publiziert ist, gilt als bekannt und verpflichtet den Einzelnen.59 Es gilt eine Lesepflicht für den Fall, dass der Bürger nicht aus Unkenntnis einen Rechtsnachteil erleiden will. In Gemeindeblättern können auch offizielle Ankündigungen enthalten sein, diese sind aber rein informativ. Zwei weitere, formale Unterschiede sind zum einen das Format, da Anzeiger in der Regel ein Zeitungsformat besitzen, und zum anderen die Publikationshäufigkeit. In der Regel erscheinen diese wöchentlich. Anders als die Ortsblätter folgen die Anzeiger eher einem kommerziellen Geschäftsmodell, haben höhere Auflagen und machen ältere Ausgaben, etwa im Online-Archiv, nur kostenpflichtig zugänglich. Dieses Geschäftsmodell ist aktuell unter ökonomischem Druck, und es wird zwischen Kanton und Gemeinden diskutiert, dass die Anzeiger demnächst nur noch online erscheinen dürfen.60 Tritt dieser Fall ein, wäre ein Bernensia-Repositorium auch für diese Art von Medien äusserst nützlich.

Sämtliche der untersuchten analogen und hybriden Publikationen werden gratis an die Einwohner verteilt. Die meisten erscheinen regelmässig, häufig quartalsweise oder halbjährlich, einige sogar monatlich und wenige unregelmässig. Die Auflagenanzahl variiert zwischen 400 (Schwänder Zytig) und 24 000 (Burgdorfer Stadtmagazin). Das Verteilergebiet ist am häufigsten eine Gemeinde, bei Dorfblättern kann es sich auch nur auf eine Ortschaft beziehen. Von den 30 Titeln erscheinen 26 hybrid, drei analog (Dorf-Spiegel Wasen, Gügguposcht und Aarwanger Dorfzytig) und eine nur digital in Form eines Newsletters (Gemeinde Oberdiessbach). Die PDF-Dateien haben meist eine Grösse unter 10 MB, der Newsletter der Gemeinde Oberdiessbach besitzt nur 142 KB, und die grösste Datei 27 MB (Drü Dörfli Zytig). Bis auf zwei Ausnahmen sind alle Titel farbig, die meisten erscheinen im A4-Format und beinhalten zahlreiche Fotos. Ihre Seitenanzahl variiert zwischen 11 (Mitteilungsblatt Zuzwil) und 48 (Info-Zytig Trachselwald-Heimisbach). Bis auf Moutier.ch, einer französischen Publikation, sind alle berücksichtigten Ortsblätter auf Standarddeutsch erschienen, Dialektartikel kommen nur vereinzelt vor. Im Bestand der UB Bern sind lediglich die Aarwanger Dorfzytig und die Lokalnachrichten Muri-Gümligen vorhanden. Das Staatsarchiv sammelt die Buchsi Zytig, das Schwarzeburger Magazin und die Worber Post. Die Nationalbibliothek führt im Vergleich dazu die meisten der 30 ausgewählten Publikationen, nämlich 19 Stück, in ihrem analogen Bestand.

Die untersuchten Ortsblätter besitzen allesamt eine klare inhaltliche Struktur und beginnen häufig mit einem Vorwort oder Editorial des jeweiligen Gemeindepräsidenten. Die Rubriken beinhalten Texte zu den Themen Gemeindepolitik, Kulturelles, Sport, Natur und Umwelt, Wirtschaft, Dorfgeschehen sowie Neuigkeiten aus Vereinen und diverse Meldungen. Ferner können Beiträge der Kirch- oder Burgergemeinden, Veranstaltungshinweise, Gratulationen oder Ehrungen enthalten sein. Autoren sind Mitglieder der Gemeindeverwaltung, der Kirch- oder Burgermeinde, der Vereine, des Lehrpersonals oder Privatleute. Häufig prägen zahlreiche Fotos sowie Anzeigen von Betrieben und Dienstleistern im Verteilergebiet das weitere Erscheinungsbild.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der vielseitige Textkorpus der Ortsblätter nirgendwo komplett gesammelt wird. Ein Repositorium böte die Möglichkeit, diese alle an einem Ort zu sammeln, zu verzeichnen, zu bewahren und zugänglich zu machen. Die Texte besitzen einen aktuellen kulturellen Wert und wären nicht nur für eine breite, allgemeine Nutzergruppe, sondern auch für die Forschung von Interesse. Ortsblätter liefern Daten und Fakten zur Lokalgeschichte und können etwa für die Soziologie oder die Sprachwissenschaft dienlich sein. Ein digitaler Bestand wäre auch für Projekte im Bereich Digital Humanities attraktiv. Ortsblätter sind ideale Testdateien, da sie mehrheitlich im PDF-Format vorliegen und einen gewissen Komplexitätsgrad aufweisen. Sie erscheinen periodisch, was technologisch wie bibliothekarisch nach einer anspruchsvolleren Lösung verlangt als beispielsweise für Monografien. In der Folge könnten problemlos Jahresberichte, Vereinszeitschriften und Amtsdruckschriften integriert werden.

5.4 Das Repositorium – Technologie und Management

Aus ökonomischen Gründen ist es sinnvoll, an der UB Bern bereits vorhandene technologische Infrastrukturen zu nutzen und vom Wissensstand der jeweiligen Mitarbeitenden zu profitieren. Der Bereich Digitale Dienste & Open Science ist hierfür relevant sowie die bereits existierende Serverinfrastruktur für das BORIS-Repositorium, in welche das Bernensia-Portal zukünftig integriert werden könnte. Laut Corrado und Moulaison Sandy besteht die Grundlage einer jeden zuverlässigen digitalen Erhaltungsmassnahme («trustworthy digital preservation initiative») darin, das dafür nötige System sorgfältig auszuwählen, durchdacht personell zu besetzen und schliesslich vollends zu unterstützen.61 Grösse und Typ von Server und Speicher hängen von mehreren Faktoren ab, etwa der Medienanzahl sowie der für die Speicherung nötigen Software. Dabei besteht die Möglichkeit, sich entweder für eine Open Source bzw. proprietäre Software zu entscheiden oder eigene Erhaltungssysteme zu erschaffen. Das BORIS-Repositorium wird voraussichtlich 2022 in ein BORIS-Portal auf der Basis von DSpace 5.6 integriert.62 Anschliessend wird man auf die Softwareversion 7 umsteigen, die stärker modularisiert ist. Die Bernensia-Dateien könnten mit Hilfe einer Schnittstelle in dieses BORIS-Portal aufgenommen werden und hier ein eigenes Repositorium erhalten. Die avisierte Infrastruktur skizziert das Systemdiagramm:

Abb. 1: Systemdiagramm für das Bernensia-Repositorium (Markus Müller, Digitale Dienste UB Bern 2020).

Das Bernensia-Repositorium besteht aus einer relationalen Datenbank (Zylinder), die mit Hilfe von DSpace betrieben wird. Der Nutzer beginnt die Recherche über ein Suchfeld (Grafische Benutzeroberfläche), das mittels eines Webframeworks über den Indexierer Solr zum Datenbankzugriff führt. DSpace 7 bietet die Möglichkeit, für die Bernensia-Daten eine von BORIS separate Benutzeroberfläche zu schaffen, die auch einem GLAM-Repositorium entsprechend visuell ansprechend ist. Um eine langfristige Aufbewahrung zu gewährleisten, können Daten aus dem Bernensia-Repositorium in das Archiv BerDA transferiert werden. Dies würde ein Mitarbeiter des Archivierungsteams gemäss dem Bernensia-Sammelkonzept und in Absprache mit der Bernensia-Koordination sowie der Leitung des ZHB übernehmen.

Während der technologische Teil des Aufbaus des Repositoriums stattfindet, kann unterdessen die Recherche für die Sammlung der bernischen Ortsblätter fortgesetzt werden. Die verantwortliche Person wäre mit der Aufgabe betraut, alle relevanten Titel als PDF-Versionen zu beschaffen. Um ihre Erhaltung langfristig sicherzustellen, werden die Dateien anschliessend in PDF-A-Versionen umgewandelt und in der Bernensia-Datenbank des Repositoriums gespeichert. Dem Vier-Augen-Prinzip folgend lagern sie zunächst noch in einem Begutachtungsbereich, in dem ein weiterer Mitarbeiter sie kontrolliert. Von dort erfolgt der Transfer in ein Live-Archiv, von wo die Daten dann über die Benutzeroberfläche abrufbar sind.

Wie in allen übrigen literarischen Bereichen muss die UB Bern auch für die graue Literatur die urheberrechtlichen Bedingungen für ihre digitalen Bestände erfüllen und wo nötig Einwilligungen der Produzenten beschaffen. Hierfür bietet sich der Versand ausführlicher Informationen über Sinn und Zweck des Repositoriums sowie einer Standardvereinbarung an. In diesem Dokument erhalten die Herausgeber die Möglichkeit, einzelne Vorgänge zu gestatten bzw. zu verbieten. So kann ein Produzent zum Beispiel erlauben, dass seine Publikationen zwar gesammelt und archiviert, jedoch nicht über das Repositorium online zugänglich gemacht werden.63 Um den reibungslosen Ablauf der unterschiedlichen Arbeitsprozesse für das Bewirtschaften des Repositoriums zu gewährleisten, ist das Verfassen einer laufend zu aktualisierenden Policy nützlich. Hier sollten u.a. die Inhalte des Repositoriums und solcher, die in BerDA archiviert werden, sowie die Rollen der Stakeholder und die Erhaltungsstrategie klar benannt werden.

6. Fazit

Der permanente Anstieg digitaler Publikationen und solcher, die nur noch im Netz erscheinen, stellt die Bernensia-Sammlung an der UB Bern vor grosse Herausforderungen, für die es in naher Zukunft geeignete technische wie personelle Lösungen zu finden gilt. Anhand der Masterarbeit konnte festgestellt werden, dass das aktuelle Sammelkonzept bezüglich digitaler Publikationen einer Revision oder Ergänzung bedarf, nicht nur, um den Sammelauftrag zu erfüllen, sondern auch, um eine moderne Medienvielfalt zu gewährleisten. Die Umfeldanalyse hat ergeben, dass in anderen Institutionen bereits technologische Lösungen in Form von Portalen oder Repositorien implementiert worden sind oder demnächst online gehen werden. Die Ausführungen zum Umgang mit digitalen Medien und zur digitalen Langzeitarchivierung an der UB Bern haben gezeigt, dass die Institution mit ihrer Infrastruktur sowie ihren Dienstleistungen gut aufgestellt ist und das Hinzufügen eines digitalen Aufbewahrungsortes für Bernensia fachgerecht umgesetzt werden kann. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das bereits existierende digitale Langzeitarchiv BerDA. Um Synergien an der UB Bern effektiv zu nutzen, sollte das Bernensia-Repositorium in die Serverinfrastruktur des künftigen BORIS-Portals integriert werden. Eine eigene Schnittstelle ermöglicht hier eine Benutzeroberfläche mit einem Suchfeld, das separate Recherchen in Monografien und Periodika ermöglicht.

Für eine erste Integration bieten sich Medien aus dem Bereich der grauen Literatur an, da von ihnen bereits zahlreiche nur noch digital erscheinen. Dabei eigenen sich bernische Ortsblätter besonders gut, weil ihre Heterogenität in Inhalt und Form eine herausfordernde Aufgabe darstellt und sie somit den Weg für die folgenden, einfacher zu bearbeitenden Medien ebnen würden. Ein Repositorium verbessert die Überlieferungssituation der Ortsblätter systematisch, indem diese möglichst vollständig und an einem Ort gesammelt, verzeichnet, bewahrt und zugänglich gemacht werden. Eine repräsentative Auswahl von 30 Titeln und diverse Kategorien definierten die Mediengruppe näher. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Publikationen im Internet frei zur Verfügung stehen und einen kulturellen Wert besitzen. Inhaltlich erschaffen sie bei ihrer Leserschaft ein Zusammengehörigkeits- und nicht zuletzt auch eine Art Heimatgefühl – Aspekte, die etwa in der Philosophie bereits vielfach im vergangenen Jahrhundert erörtert worden sind64 und gegenwärtig aufgrund transnationaler Zusammenhänge gewiss noch weiter an kulturgeschichtlicher Bedeutung gewinnen werden. Ortsblätter können auch für die Forschung relevant sein, produzieren sie doch ein erhellendes Abbild gesellschaftlicher und lokalgeschichtlicher Zusammenhänge.

Als nächste zu integrierende Themengruppen eignen sich Jahres- und Geschäftsberichte, Vereinsschriften und Amtsdruckschriften, daran anschliessend auch Monografien. Denkbar wäre ebenfalls eine Ausweitung auf alle existierenden digitalen sowie retrodigitalen Bernensia. Zukünftige informationswissenschaftliche Forschung könnte der Frage nachgehen, wie Kantonsbibliotheken ihrem Sammelauftrag in Bezug auf regionale audiovisuelle Medien nachkommen können. Ferner wäre es lohnend zu analysieren, inwieweit Lokalgeschichte in bestimmten Regionen der Schweiz von Disziplinen wie der Geschichtswissenschaft, der Anthropologie oder der Soziologie berücksichtigt wird. Steht doch am Beginn eines jeden öffentlichen Geschichtsbewusstseins das Erinnern, genauer gesagt eine Ansammlung zahlreicher individueller Erinnerungen, so scheint es umso wichtiger, diese systematisch und dokumentarisch abzusichern.65 Ein offener, unkomplizierter Zugang zu einem möglichst vielseitigen Bestand ist hierfür essenziell, wobei digitale Lösungen wie Repositorien als innovative Dienstleistung seitens der ABD-Institutionen dienen können.

Bibliografie

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  1. E-Medien-Konzepte beziehen sich i.d.R. auf elektronische Medien, die sowohl online also auch offline verfügbar sind.↩︎

  2. Leitfaden für ein Sammlungsprofil Digitale Information (2020).↩︎

  3. Kähler-Schimmel (2020).↩︎

  4. Vgl. Wiki Informationswissenschaft (2011).↩︎

  5. Vgl. Sammelkonzept Bernensia (2011).↩︎

  6. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermassen für beide Geschlechter.↩︎

  7. Die Informationen zum Sammelkonzept stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, aus Jörg (2011), S. 18 ff. Das aktuelle Sammelkonzept basiert auf Monika Jörgs Masterarbeit.↩︎

  8. Auskunft von Thomas Hayoz, Bernensia-Koordinator UB Bern.↩︎

  9. Ebd.↩︎

  10. BORIS Theses (2020).↩︎

  11. E-Rara für Drucke, E-Periodica für Zeitschriften, E-Newspaperarchives für Zeitungen.↩︎

  12. DigiBern ist das Online-Portal zu Geschichte und Kultur von Stadt und Kanton Bern. Es richtet sich sowohl an die Wissenschaft als auch an eine breite Öffentlichkeit und macht digitalisierte Drucke aus dem Kanton Bern und weitere online verfügbare Ressourcen an einem Ort zugänglich.↩︎

  13. Vgl. Leitfaden für ein Sammlungsprofil Digitale Information (2020).↩︎

  14. Ebd. S. 3 f.↩︎

  15. Entwurf Strategie UB Bern 2021-2024 (2020). S. 2.↩︎

  16. Ebd. S. 3.↩︎

  17. Auskunft von Thomas Hayoz.↩︎

  18. Vgl. E-Mail Tamara Leuenberger (29.06.2020), Intranet UB Bern BerDA (2020) sowie Auskunft von Thomas Hayoz.↩︎

  19. Digitale Langzeitarchivierung an der UB Bern (2013), S. 24.↩︎

  20. Vgl. Digitale Sammlungen NB (2020).↩︎

  21. Vgl. ZB-Erwerbungsprofil (2013), S. 5 f.↩︎

  22. The Library Code vertreibt die Software DSpace, welche die ZB für ihr Turicensia-Repositorium verwendet und die auch zukünftig für das Repositorium BORIS genutzt wird.↩︎

  23. E-Mail Anita Gresele (11.6.2020) und E-Mail Anita Gresele (12.6.2020).↩︎

  24. Vgl. Sammelprofil E-Turicensia (2019).↩︎

  25. Vgl. E-Mail Mirjam Zürcher (2020).↩︎

  26. Vgl. Decorges (2019) und E-Mail Zehnder-Jörg (2020. Frau Zehnder-Jörg erläutert hier, dass die Umsetzung des Virtuellen Schalters ins Frühjahr 2021 verlegt worden ist.↩︎

  27. Vgl. E-Mail Zehnder-Jörg / Decorges (2019).↩︎

  28. Vgl. Patrinum (o.J.).↩︎

  29. Vgl. Renouvaud (o.J.).↩︎

  30. Vgl. Präsentation «Patrinum» (2018).↩︎

  31. Vgl. Landesbibliographie online (o.J.).↩︎

  32. Vgl. BLB BOA (o.J.) und BOA (o.J.).↩︎

  33. Vgl. BLB Digitale Sammlungen (o.J.) und WLB Digitale Sammlungen (o.J.).↩︎

  34. Vgl. BLB Virtuelle Schatzkammer (o.J.).↩︎

  35. Digitale Langzeitarchivierung an der UB Bern (2013), S. 22.↩︎

  36. Vgl. ebd. S. 23-27. Die Liste ist immer noch aktuell, obwohl das Dokument aus dem Jahr 2013 stammt und 2014 auf den neuesten Stand gebracht wurde (E-Mail Marion Prudlo, 16.7.2020).↩︎

  37. Vgl. E-Mail Marion Prudlo (16.7.2020).↩︎

  38. LOCKSS steht für «Lots of copies keep stuff save» und ist ein US-amerikanisches Open-Source-System zur LZA digitaler Objekte.↩︎

  39. Vgl. E-Mail Marion Prudlo (16.7.2020).↩︎

  40. Vgl. Digitale Langzeitarchivierung an der UB Bern (2013), S. 27.↩︎

  41. Vgl. Strategie UB Bern 2017-2020 (2017), S. 4.↩︎

  42. Es wird ergänzt, dass im Fall des Einstellens einer Datenbank, die nicht mehr gepflegt wird, alle zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Daten archiviert werden. Sollen Umsysteme (Software) archiviert werden, muss dafür eine passende Strategie erarbeitet werden.↩︎

  43. Vgl. Prudlo (2019), S. 4.↩︎

  44. Vgl. Infoveranstaltung dLZA (2019), Slide 15.↩︎

  45. Vgl. Prudlo (2019), S. 5.↩︎

  46. Vgl. UB Bern Policy Speicherinfrastruktur (2017), S. 3-5.↩︎

  47. Vgl. Pons Online-Wörterbuch (o.J.).↩︎

  48. Vgl. IT-Wissen (2020).↩︎

  49. Vgl. IT-Wissen (2020).↩︎

  50. Definitionen zum Thema Repositorium stammen, falls nicht anders gekennzeichnet, aus: Offhaus (2012), S. 11 f.↩︎

  51. Vgl. Corrado, Moulaison Sandy (2017), S. 147 f.↩︎

  52. Vgl. folgende Informationen zu BORIS, falls nicht anders gekennzeichnet, aus: Handbuch BORIS (2015).↩︎

  53. Die Informationen dieses Absatzes stammen aus: Umlauf (2011), S. 363 und wurden geringfügig ergänzt.↩︎

  54. Vgl. Farace und Schöpfel (2010), S. 7.↩︎

  55. Das Staatsarchiv des Kantons Bern sammelt allerdings Amtsdruckschriften auf Kantons- und Gemeindeebene vollständig. Vgl. Jörg (2011), Anhang, Bernensiaplanung 2012, S. 3. Die Lücken erkennt man u.a. an den fehlenden Titeln diverser Ortsblätter in den Beständen der UB Bern, des Staatsarchivs sowie der NB.↩︎

  56. Webseite Kanton Bern (2020) und Ortschaftsverzeichnis der Schweiz (2016).↩︎

  57. Einzige Ausnahme in der repräsentativen Ortsblatt-Auswahl ist das Reformierte Gemeindeblatt Thun.↩︎

  58. Die komplette Übersicht aller Kategorien befindet sich im Anhang A2 der Masterarbeit.↩︎

  59. Vgl. Anzeiger Region Bern (2020).↩︎

  60. Vgl. Steiner (2020).↩︎

  61. Vgl. Corrado, Moulaison Sandy (2017), S. 30.↩︎

  62. Informationen zu diesem Absatz stammen aus: Auskunft von Dirk Verdicchio und UB-Jahresbericht 2020 (2021), S. 14.↩︎

  63. Für die Klärung der rechtlichen Aspekte wurden Informationen über die Handhabung bezüglich Publikationen aus der grauen Literatur der digitalen Sammlungen an der NB eingeholt. Vgl. E-Mail Andrea Schreiber (2020).↩︎

  64. Vgl. Heimat-Diskurse der Philosophen Martin Heidegger, Ernst Bloch und Jan Patočka.↩︎

  65. Vgl. Hitze (2018), S. 88.↩︎