Neben aber, auch, denn, eigentlich, einfach, etwa, halt, ja, mal, nur und einigen anderen zählt doch zu den Einheiten des Lexikons, die man leicht karikierend als "Wanderer durch die Wortarten" bezeichnen könnte: Einige von ihnen gelten als Adverb, Satzadverb, Adjektiv (einfach, eben) oder Modalpartikel bzw. Abtönungspartikel1, andere - je nach Vorkommensfall - auch noch als Konjunktion, Gradpartikel (Fokuspartikel) oder Antwortpartikel (Satzäquivalent), gesprächsanalytisch darüber hinaus als Verknüpfungs- und Gliederungssignale (Quasthoff 1979). Das sind größtenteils syntaktisch-distributionelle, teils aber auch semantische Subklassifizierungen. Dabei scheint man davon auszugehen (cf. Helbig 1970: 400), daß die meisten Partikeln für sich genommen 'ohne eigentliche Bedeutung' sind, aber als Adverb oder Modalpartikel je spezifische Bedeutung haben. Bastert (1985: 28) vertritt bezüglich doch die Auffassung, daß es "nicht selbst etwas ausdrückt, sondern erst im Zusammenhang mit bestimmten sprachlichen und außersprachlichen Gegebenheiten analysierbar wird". Dem zweiten Teil dieser Beurteilung ist partiell zuzustimmen, dem ersten aber nicht. Der Ausdruck doch hat im Deutschen eine klar angebbare Funktion, die den situativ und kontextuell wechselnden Bedeutungen zugrundeliegt und dafür sorgt, daß selten Mißverständnisse über das Gemeinte auftreten.
Ziel dieses Beitrags ist nicht nur die Klärung der Funktion des
Elements doch im Deutschen, sondern zugleich eine Kritik der gängigen
Wortart- bzw. Wortklassenzuordnungen, die m.E. das Wesen der 'Partikeln'
verfehlen.
Eine Fülle von Publikationen zu 'Modalpartikeln' bzw. 'Abtönungspartikeln' ist in den letzten 30 Jahren erschienen. In dem Maße, wie Linguisten die traditionelle Beschränkung auf den Aussagesatz aufgegeben und Phänomene auch der alltagssprachlichen Kommunikation aufgegriffen haben, haben die Partikeln ihren ehemals schlechten Ruf als 'Füll-' oder 'Flickwörter' verloren. Zudem sind durch viele kontrastive Arbeiten die Besonderheiten des Deutschen in diesem Bereich deutlich geworden. Schon die beiden verwandten Sprachen Englisch und Französisch weisen sehr unterschiedliche Verhältnisse auf2; es zeigte sich, daß gleiche oder vergleichbare Funktionen in anderen Sprachen oft nicht von lexikalischen Einheiten, sondern von sprachlichen Mitteln anderer Kategorien wahrgenommen werden.3 Für Wolski (1986: 351) ist es aber trotz oder wegen dieser Fortschritte 'gänzlich unerträglich', daß nach so vielen Jahren Modalpartikelforschung weder Extension noch Intension der Kategorie klar sind und dieselben Fragen immer wieder diskutiert werden. Katrin Lindner weist (1991: 164) darauf hin, daß offene Fragen, die Weydt schon 1977 formuliert hatte, noch immer als unbeantwortet gelten müssen. Brausse (1988) und Wolski (1986, 458ff.) haben auf Probleme der Partikellexikographie aufmerksam gemacht, die daraus resultieren. Z.B. ist unklar, ob ein Lemma oder mehrere Lemmata anzusetzen sind.
Woraus resultiert diese unbefriedigende Situation? Mein Eindruck ist, daß die zunehmende Ausdifferenzierung der Partikelbeschreibung nach 'Kontexten', die zunächst den Blick für die Rolle von Situation und sprachlichem Zusammenhang geschärft hatte, der Klarheit der Bestimmung insgesamt nicht gedient hat. Damit meine ich die Tatsache, daß jede Partikel, wozu zunächst einmal alle unflektierbaren Wörter gehören4, durch die Zuweisung zu unterschiedlichen Wortarten in eine Reihe von "Homonymen" zerlegt wird. Ohne die Formeinheit ernst zu nehmen, versucht man, bezogen auf das hier thematische doch, eine möglichst genaue Abgrenzung von Konjunktion, Adverb, Antwortpartikel und Modalpartikel doch, wobei mit dem formalen Zusammenhang auch der funktionale verloren geht. Weydt/Hentschel haben dies das "Partikelparadoxon" genannt (1983, 4).
Paradoxerweise ist also genau das, was eine der Stärken der Partikelforschung war, nämlich ihre empirische Konkretion, ihr Rückgriff auf vielfältige, wenn auch nicht immer situativ eingebettete, authentische Beispiele5, ein Grund für ihre derzeitige Stagnation auf hohem Niveau, wie ich es sehe. Es stellte sich nämlich heraus, daß mit neuen Beispielen auch neue Paraphrasen nötig wurden, daß es also nicht möglich war, eine Paraphrase zu finden, die alle Fälle 'abdecken' könnte.6 Je mehr man sich um 'kontextbezogene' Deutungen und Paraphrasen bemühte7, umso vielfältiger, unübersichtlicher und auch willkürlicher erschienen die Antworten auf die Frage nach der Identität einer Partikel (vgl. für doch Hentschel 1986, 145 ff.). Oft war es kaum zu vermeiden, daß Merkmale der konkreten Äußerung als Merkmale der Partikel verstanden wurden. Systematisierungsverusche wie bei Volmert (1991) führten keineswegs zu einer Reduktion.
Richtig bemerkt wurde, daß die Partikeln den propositionalen Gehalt einer Sprechhandlung nicht ändern. Sehr unterschiedlich beurteilt wurde aber das, was sie neu und zusätzlich in die Äußerung hineinbringen. Die Bewertung der Partikeln im Hinblick auf die Illokution der Sprechhandlung, die z.B. Helbig (1977) versuchte, erschien einigen als plausibel. Andere vermuteten Zusammenhänge zwischen Partikelbedeutung und Satzform. Wieder anderen fiel auf, daß Partikeln auf eine Vorgeschichte (z.B. doch, denn und eigentlich) Bezug nehmen oder eine Bewertungsaspekte (z.B. mal und eben) ins Spiel bringen. Solche Hinweise wurden aber zu wenig weiterentwickelt.
So kam immer wieder die Idee eines 'Bedeutungsminimalismus' als Gegenkonzept auf. Z.B. Hentschel (1986: 120) hielt es für möglich und nötig, eine 'übergreifende Bedeutung' der Partikeln zu formulieren8, Abraham (1991) greift diese Forderung auf. Richtig bemerkt wurde auch, daß die Partikeln den propositionalen Gehalt einer Sprechhandlung nicht ändern. So manchem fiel auch auf, daß einige Partikeln auf eine Vorgeschichte (z.B. doch, denn und eigentlich) Bezug nehmen oder Bewertungsaspekte (z.B. mal und eben) ins Spiel bringen. Solche Hinweise wurden aber zu wenig weiterentwickelt. Vor allem besteht keine Einigkeit darüber, was die Partikeln neu und zusätzlich in die Äußerung hineinbringen.
Redder (1990) hat am Beispiel von denn den theoretisch weiterführenden Weg ausführlich vorgestellt. Sie behandelt alle Verwendungen des Ausdrucks und rekonstruiert ihren inneren Zusammenhang. Ich denke, daß das für alle Partikeln praktikabel ist und letztlich zu der von Weydt (1981: 54) vermißten 'Gesamttheorie der Partikeln' führt. Ich versuche im folgenden eine darauf aufbauende Erklärung der Einheit doch. Ich beginne mit Volmerts Analyse und übernehme Beispiele von ihm.
In vielen Besprechungen wird ein Bedeutungsunterschied zwischen betonten und unbetonten Partikeln hervorgehoben, und das betreffende Wort wird demgemäß mindestens zwei Wortarten zugewiesen; im Falle von doch kommen drei Wortarten in Frage, wie Volmert9 (1991: 12) demonstriert:
In (1a) ist doch Teil einer Feststellung. Wir können erschließen, daß Sprecher und Hörer die Ankunft erwartet haben, sie aber durch irgendein Ereignis in Frage gestellt sahen; z.B. könnte eine Absage von Karl vorliegen, oder eine Information von dritter Seite, daß Karl verhindert sei. Nur in dieser Konstellation macht eine Äußerung Sinn, die dem Hörer nicht nur den Sachverhalt mitteilt, sondern zugleich, daß die gemeinsame ursprüngliche Erwartung damit realisiert wurde.
In (1b) zeigt die in Klammern gesetzte Rückfrage 'oder?', daß die Äußerung keine einfache Feststellung ist. Wir verstehen, daß der Sprecher sich Sorgen macht, ob Karl gekommen ist, und daß er sich an einen Hörer wendet, der erstens die Erwartung des Sprechers kennt und zweitens besser informiert ist, so daß er dessen Befürchtungen zerstreuen kann. Das Sprechhandlungsaugment (Rehbein 1979) 'oder?' zeigt also eine fragende Haltung des Sprechers, auch wenn die Form des Aussagesatzes beibehalten ist. Die assertive Qualität der Proposition ist erst noch herzustellen. Aus dem Element doch läßt sich entnehmen, daß der Sprecher an dieser Assertion - weil Aufhebung der Fraglichkeit - ein Interesse hat.
In (1c) ist doch die Antwort auf die - offenbar beunruhigte - Infragestellung der Ankunft. Als gemeinsames Wissen von Sprecher und Hörer ist zu unterstellen, daß beide mit der Ankunft von Karl gerechnet haben. Der Ausdruck doch leistet dabei eigenständig, ohne weitere Erläuterungen, die Bestätigung des Ausgangspunktes oder des anfänglichen Wissens.
Welche Rolle spielt nun hier die Betonung? In der Modalpartikelliteratur wird im allgemeinen 'betontes doch' - analog zu Volmert - als Adverb, "unbetontes doch" als Modalpartikel bezeichnet. Ich halte dies schon im Ausgangspunkt für eine falsche Beschreibung des Sachverhalts: Es geht nämlich nach meiner Auffassung nicht um die (als stabil vorauszusetzenden) Eigenschaften eines Worts, sondern um die Position des Gewichtungsakzents in der betreffenden Äußerung. Der Akzent liegt in (1a) auf 'doch', in (1b) auf 'gekommen'. Weiterführend ist der Hinweis, daß die Sprecher mit Akzentuierungen dieser Art relevanzbezogene Fokussierungen vornehmen. In der IdS-Grammatik (Zifonun 1997, Band 1: 231) heißt es:"Die durch sprachliche Äußerungen etablierte Informationsstruktur erscheint [durch den Gewichtungsakzent] in einer Weise konturiert, die die Verarbeitung und Einordnung ins Wissen steuern kann und zugleich einen Bezug zu Nicht-Gesagtem oder Erwartbarem herstellt."In (1a) wird das Element doch über die Intonation in den Vordergrund gestellt. Damit wird die Informationseinheit auf besondere Weise konturiert: Die entgegensetzende Bedeutung von doch wird intonatorisch als relevant gesetzt. Wolski (1986, 461) spricht von einem "Kontrastakzent", durch den zwei "Einstellungen" aufeinander bezogen werden. Aus diesem Akzent ist zu erschließen, daß die Äußerung getan wird, um ihre Infragestellung abwehren zu können, und das durchaus energisch.
Anders in (1b), wo doch als 'Modalpartikel' gilt. Hier liegt der Satzakzent auf der Akzentsilbe des Partizips gekommen, was für Assertionen der Standardintonation entspricht.11 Betontheit und Unbetontheit sind also in beiden Fällen keine Worteigenschaften.
Hinzu kommt das weitere Argument, daß die bisher genannten Wortarten oder -klassen deutlich heterogen sind: Während einige vor allem distributionelle Charakteristika ansprechen (Konjunktion, Antwortpartikel, Adverb12), ist das Adjektiv ursprünglich ontologisch, heute morphologisch-syntaktisch gekennzeichnet, während 'Modalpartikel' pragmatisch (funktional) bestimmt wird. Schon deshalb ist nicht möglich, daß es sich um trennscharfe Kategorien handelt. Ich versuche im folgenden eine ganzheitlich-funktionale Beurteilung, die - anders als die relativ neue Klasse der Modalpartikeln - nicht von der Abgrenzung gegen die früher festgelegten Wortklassen lebt. Auf die Termini Modalpartikel und Abtönungspartikel komme ich am Ende zurück.
Auszählungen haben ergeben, daß doch neben ja die häufigste 'Abtönungspartikel' im Deutschen ist (Hentschel 1981, Thurmair 1989: 111). Alle Vorkommen oder Varianten von doch lassen sich einheitlich verstehen, wenn man ihren Stellenwert in einer Sprechhandlungssequenz, also in einer unmittelbaren Sprecher-Hörer-Interaktion mit systematischem (d.h. handlungsmusterbedingtem) Sprecherwechsel zum Ausgangspunkt macht. Ich spreche hier von einer Grundbedeutung in bewußter Absetzung von lexikalischen Bedeutungskonzepten, die letztlich referentiell angelegt sind. Man könnte argumentieren, daß der Funktionsbegriff hier angemessener wäre; mir erschiene aber sinnvoller, Begrenzungen der semantischen Theorie zu kritisieren.
Zusammenfassend gesagt, tritt doch an charakteristischen Stellen auf, nämlich dort, wo ein Sprecher eine im Diskurs zunächst verbalisierte oder präsupponierte, aber dann in Frage gestellte Auffassung aufrechterhalten will. Mit dem Element doch lenkt der Sprecher den Verstehensprozeß von H so, daß dieser den propositionalen Gehalt als eine Rekurrenz des Sprechers auf Vorhergehendes oder Vorausgesetztes deutet. 13
Für doch trifft in besonderer Weise zu, daß damit der Verstehensprozeß gelenkt wird. Es tritt dort am häufigsten und markantesten auf, wo im Diskurs Widersprüche und Gegensätze zu bearbeiten sind. Dabei kommen Wissenselemente oder Auffassungen zur Sprache, die sich 'nicht miteinander vertragen'. Grundlage für diese Funktion von doch als "Modalpartikel" ist m.E. die Möglichkeit, mit doch einer negativ formulierten Entscheidungsfrage oder Aussage zu widersprechen. Dabei überführt die Frage oder Assertion etwas, was als Position zuvor gegeben oder denkbar war, in eine Negation. Diese Infragestellung wird von dem Antwortenden aufgehoben, rückgängig gemacht. Die Notwendigkeit des Widerspruchs mitdoch (anstatt mit nein) zeigt, daß diese Form der Negation eine besondere sprachliche Prozedur, nämlich die Aufhebung der Setzung, ist, die nicht nur im Deutschen mit einem eigenen Ausdruck realisiert wird. Brinkmann (1972: 359) sagt dazu:"Die Setzung spricht für eine bestimmte Situation, auf die sich das setzende Verbum bezieht, die Geltung der Äußerung aus. Dabei verbindet sie sich mit dem bestehenden Horizont, einer ausgesprochenen oder unausgesprochenen Erwartung. Die Negation konfrontiert Erwartung und Wirklichkeit. Sie kann geradezu Signal für eine Erwartung, und zwar für die Erwartung einer Bestätigung sein..."Eine erkennbar gemachte Erwartung fordert also als kommunikativen Normalfall die Bestätigung. Mit doch setzt sich der Sprecher in einen Gegensatz zu dem Hörer, dessen Erwartung er 'abblockt'.
Die im folgenden weiter darzulegende These lautet also, daß doch eine Art 'pragmatische Grundbedeutung' hat, die ich am klarsten im Falle der Antwortpartikel realisiert sehe. Von hier aus hat eine Ausweitung des Gebrauchs von doch auf andere Sprechhandlungstypen oder Handlungsmuster als das von Frage-Antwort stattgefunden: doch tritt z.B. in einer Warnung oder einem Vorwurf auf, bewahrt aber dabei seine Eigenheit, Vorausgesetztes gegen seine Infragestellung festzuhalten.14
Das "Freiburger Korpus" des IdS enthält das Transkript eines Schulklassengesprächs mit Günther Grass. Wegen seines "Modalpartikel"-Reichtums wurde es auch schon von Sandig (1989) herangezogen. Die Schüler bringen in dem Gespräch einige Fragen und Kritikpunkte vor. Einer wundert sich darüber, mit welchen Vergleichen Grass in den "Hundejahren" die Farbe eines Hundes beschreibt: Dort ist u.a. von "Witwenschwarz", "Schutzstaffelschwarz", "Regenschirmschwarz" und "Schneeschwarz" die Rede. Ein Schüler, der zunächst einmal bei sich selbst mangelnde Übereinstimmung mit Grass' dichterischen Praktiken festgestellt hat, meldet eine kommunikative Störung an. Er versucht nun, diskursiv den Widerspruch zu bewältigen, indem er den Dichter auf seine Seite zieht:
S1: | Ich wollte noch mal auf das Regenschwarz Regenschirmschwarz |
Grass: | Ja. |
S1: | und so weiter zurückkommen. ich weiß nich. ich habe die Vorstellung, Sie wollten doch damit dem Leser wirklich sagen, daß der Hund schwarz war, |
Grass: | Ja. |
S1: | Und da kann man doch aber, ich weiß nich, wenn Regenschirm Regenschirm kann ich mir noch schwarz vorstellen. s is n Herrenregenschirm. aber ne Zitrone is doch nie schwarz. Wenn man wirklich sagen will, kann man doch mit mehreren Formen das auch sagen, daß der Hund schwarz is,. aber man braucht doch nich so ein Extrem bringen, schneeschwarz. |
S2: | schwarz is doch nur n Wort.... |
Der Schüler S1 macht fünfmal von dem Element doch Gebrauch. Jedesmal handelt es sich um einen Anlauf, die eigene Vorstellung von einer angemesseneren Farbbeschreibung mit Argumenten zu stärken, denen der Gesprächspartner zustimmt oder wenigstens zustimmen kann, was auch für das Urteil der anderen Anwesenden eine Rolle spielt. Dabei zeigen die diversen sprachlichen Vorsichtsmaßnahmen des Schülers wie ich weiß nich und auch die Modalverben können und brauchen, daß der Schüler es als heikel und bedenklich empfindet, den Dichter mit einer Kritik zu behelligen. Er versucht es dennoch, mit dem Gestus, daß eine gehörige innere Not ihn antreibt: Der Versuch, sein eigenes Wissen bezüglich bestimmter sprachlicher Normen mit der Sprache der "Hundejahre" in Einklang zu bringen, ist gescheitert. Die Exothetisierung, das Nach-Außen-Setzen des unbewältigten inneren Widerspruches, ist hier das Mittel, Kritik so einzukleiden, daß sie nicht als Urteil auftritt, sondern als (persönliches) Problem. Das, was der Schüler mit mehrfachem doch festhalten will, ist eine Gewißheit des 'gesunden Menschenverstandes', abgesichert durch den Deutschunterricht: Daß Zitronen kein Vorbild für die Veranschaulichung von Schwärze sind, soll als vorgängiges Wissen gegen die Infragestellung durch das Insistieren des Dichters auf seiner Praxis festgehalten werden.
Wenn S2 danach den beschwichtigenden Einwand bringt, daß die angegriffene Metapher 'doch nur ein Wort' sei, will auch er vorgängige Gültigkeit seines relativierenden Hinweises in Anspruch nehmen. Was er affirmiert, ist die durch S1 in Frage gestellte dichterische Freiheit.
Der Diskussionsausschnitt ist ein gutes Beispiel dafür, wie doch in einer kontroversen Interaktion von verschiedenen Sprechern mit entgegengesetzter Absicht verwendet werden kann: Im Hinblick auf das anwesende Publikum wollen beide ihr Votum anerkannt haben, und der Ausdruck doch fungiert dabei als Anspruch auf eine allgemein anerkannte Berufungsgrundlage oder ideelle Basis.
Hellmut Geißner stellt in einem Artikel für Lehrer folgendes fiktive Streitgespräch vor:
"Zwei Jugendliche unterhalten sich über Motorräder. Sagt der eine: 'Die BMW ist gut', sagt der andere: 'Die HONDA ist besser!' - Sagt der erste: 'Nein!', darauf der andere: 'Doch!' - Erwidert der erste: 'Nein!', entgegnet der andere: 'Doch!' - 'Nein', 'Doch!' - 'Nein!', 'Doch!' ..., usw." (Geißner 1985: 140)
Laut Geißner kann diese Kontroverse so lange weitergehen, bis keiner mehr weiß, um was es geht, und die Beteiligten zu "brachialen" Mitteln übergehen. Ich glaube das nicht. Zwar versuchen Kinder gelegentlich, mit einem trotzigen "Doch!" ihren Willen gegen andere durchzusetzen. Aber schon bei Kindern im Grundschulalter ist oft mehr Sprachbewußtsein zu beobachten.
Die Besonderheit von doch besteht darin, daß seine Verwendung im Prinzip an einen dreischrittigen15 kommunikativen Ablauf gebunden ist16:
Hentschel (1986: 148) hat als übergreifende Bedeutung von doch formuliert, es drücke "einen Widerspruch zwischen zwei Bezugspunkten" aus, von dener mindestens einer dem Hörer bekannt sein müsse. Damit hat sie m.E. zwar etwas Wichtiges erfaßt; sie erkennt aber nicht die spezifische kommunikative Ablaufstruktur, sondern bleibt einer logischen Beziehung stehen.
Es scheint von der angegebenen Dreischrittigkeit her einiges dafür zu sprechen, daß der Ausdruck viel mit Argumentation zu tun hat. Elisabeth Rudolph macht aber darauf aufmerksam, daß doch-Äußerungen häufig ohne Argumentation auskommen (1985, 366):"In Verbindung mit einer Negation ist DOCH ... eine typische Form, mit der die gerade geäußerte Behauptung des Gesprächspartners tadelnd in Abrede gestellt werden kann, ohne daß der Sprecher gezwungen ist, ein Gegenargument zu formulieren."Tatsächlich ist der Gebrauch von doch keineswegs mit einer Pflicht zu Argumenten verbunden. Beim Argumentieren geht es, generell gesagt, darum, einem Hörer zu zeigen, wie er von einem Wissen, das er bereits hat, zur Übereinstimmung mit dem Sprecher kommen kann; es geht also um eine Umformung des Hörerwissens (cf. Pander Maat 1985 und Redder 1990: 108ff.). Ein prototypisches sprachliches Mittel für das Argumentieren ist die Partikel denn (nebensatzeinleitend), von Redder als "paraoperativ" klassifiziert (cf. Redder 1990: 81). Das Element doch kann dagegen dann eingesetzt werden, wenn der Sprecher sich auf etwas berufen will: entweder ein Wissen, das er schon vorher hatte, oder eine Position, die er vorher eingenommen hatte. Verfügt er über institutionelle Macht, so verschafft diese seinem Willen Anerkennung. Wie das Beispiel der Schulklassendiskussion mit Grass zeigen sollte, suchen Sprecher, die in einer untergeordneten Position sind, Anschluß an kollektiv anerkannte Positionen. Sie sind auf Argumentation angewiesen, um die gewünschte Anerkennung für ihr Wissen oder ihre Stellungnahme zu finden. Man kann es der Partikel doch aber nicht ansehen, ob sie im Rahmen einer Argumentation oder eines machtvollen Geltungsanspruchs fungiert. Das kann oft nur eine hermeneutische Analyse des jeweiligen diskursiven Zusammenhangs erweisen.
Die Partikel doch kann also in einer Argumentation vorkommen, ist aber selbst nicht argumentativ. Wie steht es dann mit der gelegentlich behaupteten Gemeinsamkeit von doch und ja als "konsensuskonstituierende" Elemente (Rath 1975; Lütten 1979)? Tatsächlich kommt auch ja manchmal in Situationen vor, in denen kein Konsens vorliegt. Aber mit ja fordert der Sprecher einen vorhanden geglaubten Konsens ein - zumindest prätendiert er diesen Glauben. Mit doch dagegen rekurriert er deutlich auf den ihm bewußten Dissens, der noch nicht erledigt ist.21
Von dem oben ausgeführten Zweck her ergibt sich, daß doch nicht in der Sprechhandlung Frage auftreten kann, allenfalls kann - so wie in § 2 - ein Sprechhandlungsaugment (Rehbein 1979) wie "nicht wahr?" folgen. Fragen des Typs "Wie hieß er doch (noch)?" sind nur scheinbar ein Gegenargument. Sie sind m.E. Kontraktionen von einer Frage (Wie heißt er?) und einem (entschuldigend gemeinten) Zusatz des Typs "Ich wußte es doch".
Oben wurde dargelegt, daß die Verwendung von doch an einen dreischrittigen kommunikativen Ablauf gebunden ist. Nicht immer läßt sich aber im Diskurs eine vorgängige Sprechhandlung mit einer negierbaren Proposition ausmachen, auf die der Sprecher rekurriert. Oft ist es eine Präsupposition des Sprechers, die erschlossen werden muß. Dazu lassen sich viele Beispiele aus der alltäglichen Kommunikation heranziehen:
B1: | "Paß doch auf!" (empörter Fußgänger zu einem Radfahrer an einer Straßenecke) |
B2: | "Hör doch endlich auf!" (Mutter zu ihrem Kind in verärgertem Tonfall) |
B3: | "Das ist doch klasse!" (begeisterter Ausruf angesichts einer Zeichnung) |
B4: | "Das konnte ich doch nicht wissen!" (Verteidigung auf einen Vorwurf) |
B5: | "Ich ruf die ganze Zeit bei Fritz an. Der geht nicht ans Telefon. - Wie soll er auch. Er ist doch verreist." |
B6: | "Ich hab' doch hier irgendwo meine Schere hingelegt." (zu einer Person, die dem Sprecher den Rücken zuwendet) |
Mehrfach, zuletzt in der IdS-Grammatik22, wurde bei solchen Beispielen wie B1 vermutet, daß mit doch auf etwas Selbstverständliches, Evidentes hingewiesen werde. Ich sehe hier zwar keinen 'Hinweis', aber der Fußgänger, dem ein Radfahrer fast über die Füße gefahren ist, hat bei seinem Protest durchaus im Kopf, daß dieser Radfahrer eine Maxime verletzt, die er für selbstverständlich hält, nicht nur als Maxime seines persönlichen Handelns, sondern als allgemein zu beachtende Handlungsrichtlinie. Seine Empörung speist sich daraus, daß der Radfahrer soeben gegen die Regel verstoßen hat, daß man sich im Straßenverkehr aufmerksam und rücksichtsvoll gegenüber anderen bewegen soll. Während oben von Widerspruchselementen im Verlauf eines Diskurses (verbalisiert oder antizipiert) die Rede war, ist das Widerspruchselement hier das abweichende und unerwartete Handeln einer anderen Person. Mit doch beharrt der Sprecher gegen die offenkundige Mißachtung darauf, daß die Maxime, also die Selbstverständlichkeit der Rücksichtnahme, in ihrer Gültigkeit bewahrt bleibt.
Beispiel B2 ist ähnlich zu rekonstruieren. Kinder lernen früh, ein abwehrendes "Hör doch endlich auf!" ihrer Mutter als Widerspruch gegen ihr Handeln zu verstehen. Sie merken, sie haben eine Regel verletzt, auf deren Geltung die Erzieher bestehen - auch wenn sie Inhalt und Begründung der Regel noch nicht recht begreifen.
Die begeisterte Äußerung in Beispiel B3 kann nur dann ein doch beinhalten, wenn im Vorfeld etwas passiert oder gesagt worden ist, das die Qualität der Zeichnung in Frage stellte; der Zeichner selbst kann z.B. vorher sehr skeptisch über seine eigene Fähigkeit geredet haben, und genau auf diese Skepsis bezieht der Sprecher sich mit doch negierend, d.h. zurückweisend.
Beispiel B4 ist ohne weiteres als Entkräftung des Vorwurfs zu interpretieren, und zwar erfolgt die Zurückweisung durch die Bestreitung einer Präsupposition des anderen, daß nämlich der fragliche Fehler mit Wissen des Handelnden passiert sei.
B5 stammt aus einem längeren Gesprächsausschnitt von Lindner (1991: 183). Sie erläutert dazu:"If the speaker uses MP doch in W-EXPRESSIVEs referring to the proposition p, then s/he assumes at the time of speaking t that it is not the case that p is being taken into consideration."Das läßt sich - bei entsprechender 'Verlängerung' - hier integrieren. Der Sprecher sagt nämlich mehr, als daß eine Tatsache unbeachtet bleibt, denn sein doch beruht auf der Unterstellung, der andere hätte dies eigentlich wissen müssen.
B6 stammt von Hentschel (1986: 144). Sie spricht zwar auch von einer 'Widerspruchsstruktur' bei doch, betont aber, daß es um einen bekannten Sachverhalt gehen müsse, was sie im Beispiel vermißt. Nach meiner Auffassung sind solche - oft gemurmelten - Äußerungen ein Reden zu sich selbst (Fiehler 1994).
So wie in den genannten Beispielen gibt es eine Fülle von routinemäßig erfaßten Konstellationen, die von den Sprechern mit doch auf ihre diskursive Vorgeschichte oder auf mentale Hintergründe (Emotionen, Wissen, Maximen u.a.) hin bearbeitet werden. Im allgemeinen besteht daher für Deutschsprachige nicht das Problem, Äußerungen mit doch mißzuverstehen. Durch eine flexible Anwendung der Grundfunktion (resp. Grundbedeutung) der Partikel können alle Einzelfälle adäquat gedeutet werden.
Allenfalls gibt es gelegentlich Schwierigkeiten mit ironischen Äußerungen. Ambivalent ist z.B. ein Kommentar des Hörerhandelns wie dieser: "Da hast du doch mal etwas Gutes hingekriegt!". Ohne das Wort doch - oder besser ohne die Kombination doch mal - könnte die Äußerung als Lob verstanden werden; mit doch dagegen steht fest, daß der Betreffende entgegen seiner sonst bewiesenen Unfähigkeit ausnahmsweise einmal etwas geschafft hat. Ist es da ein Trost, daß der Sprecher zugleich behauptet, von den Fähigkeiten des anderen ursprünglich einmal überzeugt gewesen zu sein?
Von einigen, u.a. Abraham (1988), wurden Modalpartikeln als Operatoren bezeichnet. Das ist m.E. richtig, wenn man den Ausdruck nicht streng formallogisch versteht. Wie oben gezeigt wurde, gehört doch in den Beispielen nicht zur Proposition im engeren Sinne, sondern, so könnte man sagen, es operiert auf dem propositionalen Gehalt, indem es ihm einen bestimmten Stellenwert im Diskursablauf gibt, nämlich den der Aufhebung einer Negation durch den Sprecher. Insofern dies ein sich regelmäßig wiederholender Typ von mentaler Tätigkeit ist, handelt es sich im Sinne der Funktionalen Pragmatik um eine 'operative' Einheit (Redder 1998: 76).
Das Konzept des operativen Feldes knüpft an Karl Bühlers Begründung des Zeigfeldes und des Symbolfeldes der Sprache an. Ein großer Teil der - wenn nicht fast alle - grammatisch interessanten sprachlichen Elemente gehört nämlich keinem dieser beiden Felder an. Das sind z.B. die sog. "Formwörter" oder "Funktionswörter", die keine im engeren Sinne lexikalischen Bedeutungen haben. Sie sind Teile des Feldes, das Ehlich in Weiterentwicklung von Bühler das "Operationsfeld" nannte. Sie haben es mit der "Bearbeitung von Sprache als Sprache" (Redder 1990: 57), mit der Organisation propositionaler Strukturen zu tun, bezogen auf die Verstehenstätigkeit des Hörers. Dadurch, daß ein Sprecher Beziehungen zwischen Propositionen oder zwischen propositionalen Teilgehalten expliziert, leitet er diese Verstehenstätigkeit an und hilft dem Hörer damit sozusagen 'auf die Sprünge'. Während die Zeigfeldelemente die Aufmerksamkeit des Hörers auf Gemeintes im situativen oder sprachlichen Umfeld hinlenken bzw. fixieren, bieten die operativen Elemente eine Strukturierung und Explizierung von äußerungsinternen und diskursinternen Beziehungen.23 Der Sprachmittelbereich, der dafür in Frage kommt, umfaßt sowohl lexikalisch-semantische als auch morphosyntaktische Mittel. Die Bedeutung solcher Mittel fällt - wie oben schon für doch erläutert - zusammen mit der für jedes einzelne Element typischen Leistung. Z.B. haben die Kasusendungen als operative Mittel eine spezifische semantisch-syntaktische Aufgabe innerhalb der Proposition, während ein Wort wie doch äußerungsübergreifende Zusammenhänge in die Verarbeitung des propositionalen Gehalts einbringt.
Ein operatives Element des 'Modalpartikel'-Typs dient, allgemeiner gesagt, dazu, dem Hörer die Einordnung einer Äußerung in bezug auf sein Wissen über den thematisierten Sachverhalt zu ermöglichen oder zu erleichtern. Aus der Partikel kann der Hörer erschließen, wie der Sprecher die betreffenden Wissenselemente strukturiert und bewertet. Solche Inferenzprozesse spielen sich auch und gerade bei den ganz alltäglichen Verfahren der Verstehenslenkung ab, ebenso wie in expliziten und ausgebauten Argumentationen. Die relative Umständlichkeit ihrer Erklärung steht in merkwürdigem Kontrast zu ihrer Alltäglichkeit, ihrer selbstverständlichen und allgemeinen Benutzung.24 Die offensichtliche Einfachheit für Deutschsprechende läßt sich damit begründen, daß viele Situationen und Konstellationen, in denen doch eingesetzt wird, sich strukturell ähneln, so daß bestimmte Inferenzen sehr routiniert zustandekommen.
Mit den vorhandenen Darstellungen des operativen doch für den Unterricht kann ich auf der Basis des Gesagten nicht zufrieden sein.
Die "Grammatik für den Ausländerunterricht" von Helbig und Buscha hat es bei allen Aktualisierungen bisher vermieden, die Wortart 'Modalpartikel' oder 'Abtönungspartikel' einzuführen und hat statt dessen auf eine syntaktische und semantische Einzelbeschreibung der Partikeln gesetzt. Diese Vorsicht halte ich für angemessen. Allerdings führt es nicht weiter, wenn der Bestand der Modalpartikeln incl. doch durch ihre 'illokutive' Qualität bestimmt wird, womit bestimmte 'Intentionen' gemeint sind, die wiederum an die bekannten Satzarten gekoppelt sind. Durch die Ausarbeitung der Unterschiede zwischen den intentionalen Varianten ergibt sich eine m.E. problematische Vielfalt: Allein für die ('Modal'-)Partikel doch ergeben sich sieben Funktionen mit verschiedenen Synonymen25 - das Wortarten-Verwirrspiel geht also auf anderer Ebene weiter.26
Für den DaF-Unterricht sind die Partikeln schon vor vielen Jahren als Desiderat entdeckt worden (z.B. Kotthoff/Cole 1985, Rösler 1983, Zimmermann 1981). Ihre Behandlung wurde immer wieder eingefordert, Ansätze dazu finden sich in neueren Lehrwerken mehr oder weniger realisiert. Das Hauptproblem ist, durchaus entsprechend dem sprachwissenschaftlichen Umgang mit den Partikeln, daß die Funktionsangaben oder Interpretationen sehr oft stark an den jeweiligen Beispielsatz gebunden und nicht auf andere Verwendungsfälle übertragbar sind.
So geben z.B. Kars/Häussermann in der "Grundgrammatik Deutsch" in einer Überblickstabelle mit allen Modalpartikeln folgendes (einziges) Beispiel für doch:"Sie wissen doch, daß ich das nicht zahlen kann."und interpretieren das folgendermaßen:"Überredung: "ich rechne mit deiner Zustimmung" (aggressiver als ja).Auch in der "Kleinen deutschen Partikellehre" wird mit ja verglichen (Weydt et al. 1994,68):"Doch hat Ähnlichkeit mit ja. Mit doch versucht man ebenfalls eineÜbereinstimmungherzustellen. ImUnterschiedzu ja drückt doch einenleichten Widerspruchaus."Nun kommt doch zwar manchmal in Diskursen vor, in denen es insgesamt um Überreden, Überzeugen oder auch Streiten geht, aber damit ist seine spezielle Funktion gerade nicht erklärt! Außerdem unterscheidet es sich von ja inhaltlich-funktional, nicht durch einen Zusatz von Aggressivität.
In der "Grundgrammatik" wird der Leser anschließend aufgefordert, das Wort doch in eine Reihe von isoliert dargebotenen Einzelsätzen einzusetzen. Es besteht dabei keine Chance, sich über die jeweilige kommunikative Vorgeschichte von doch klarzuwerden. Zwar ist es einem Deutschen wohl möglich, die Beispielsätze auf ihm bekannte Standardkonstellationen zu beziehen, aber dem Deutschlernenden fehlt erfahrungsgemäß diese Fähigkeit ebenso wie die Kenntnis der Rolle der Partikel darin. Allenfalls kann er sich merken, an welcher Stelle im Satz doch erscheint, daß man also nicht sagen kann "Das ist kaum doch zu glauben".
Ein neueres Lehrwerk mit dem Titel "Unterwegs" (Bahlmann et al. 1998) greift zu der Metapher 'Schmiermittel' der Kommunikation, um die Leistung von Modalpartikeln zu erklären. Als Erläuterung zu den 5 Beispielsätzen mit doch liest man, es korrigiere andere Erwartungen und Einwände oder diene der Verstärkung einer Aufforderung bzw. eines Wunsches (a.a.O., 146). So positiv die erste Auskunft zu bewerten ist - die Darstellung der Modalpartikeln ist insgesamt mystifizierend: Wieso braucht 'die Kommunikation' ein Schmiermittel? Und was hat die 'Verstärkung' von Fragen, Aufforderungen oder Wünschen mit 'Schmieren' zu tun?
Auch wenn "Modalität" ein 'alter', vielfältig expandierter und im Resultat keineswegs klarer Begriff ist, so scheint doch darüber Einigkeit zu bestehen, daß Modalität grundsätzlich etwas mit der Geltung oder dem Geltungsanspruch der Proposition einer Äußerung zu tun hat.27 Sommerfeld (1995) hat versucht, Stufen der Geltung darzulegen.
Oben wurde doch als ein operatives Mittel bestimmt, dessen Funktionsweise als Aufhebung einer Negation und Bearbeitung eines Widerspruchs zu beschreiben ist. Damit ist aber nicht zugleich die Geltung der Proposition tangiert, sondern die Proposition wird als eine gekennzeichnet, die genau die Leistung der Aufhebung einer Negation erbringen soll, gemäß der diskursiven Planung des Sprechers. Es erscheint mir daher nicht als sinnvoll, doch (im Mittelfeld) als "Modalpartikel" zu bezeichnen.
Findet statt dessen eine Abtönung der Illokution im Sinne einer Abschwächung oder Verstärkung statt? Eine Behauptung wird durch doch allenfalls erneuert, aber nicht eigentlich verstärkt oder abgeschwächt. Es entsteht insofern der Eindruck einer Bekräftigung, als der Sprecher sich durch die Infragestellung nicht von seiner Auffassung abbringen läßt.
Auch eine Aufforderung wie "Komm doch mal her!" wird durch doch nicht in ihrer illokutiven Qualität geändert. Was aber hinzukommt, ist ein Vergleich des aktuellen Handelns des Hörers mit dem vom Sprecher erwarteten bzw. präferierten Handeln. Diese (implizite) Feststellung einer Abweichung wird daher - je nach Lautstärke und Modulation - leicht als Erstaunen oder Empörung des Sprechers gedeutet. (Welche Empfindung kommuniziert wird, hängt davon ab, wie wichtig dem Sprecher die Handlungserwartung oder Handlungsmaxime ist.) Dieser vermittelte Zusammenhang mit Emotionen hat bei den Bedeutungsbeschreibungen von Partikeln eine große Rolle gespielt und wurde häufig als Abtönung aufgefaßt, wobei mit dem sprechakttheoretischen Begriff der Illokution recht freizügig umgegangen wurde.28 Wolski (1986) hat das Beschreibungsvokabular von 15 Wörterbüchern ausgewertet und dabei rund 130 verschiedene gefühlsbezeichnende Ausdrücke wie "innere Anteilnahme", "Vertraulichkeit" u.ä. in den Wörterbuchartikeln gefunden. Mir scheint, daß diese Gefühlsqualitäten den Partikeln sekundär angeheftet wurden. Wenn jemand z.B. einen Gast auffordert "Bleiben Sie doch sitzen!", so wurde das von Befragten als höflicher und freundlicher empfunden als die (wie ein Befehl wirkende) Äußerung: "Bleiben Sie sitzen!" - verständlicherweise. Dennoch läßt sich diese Qualität dem Ausdruck doch nur vermittelt zuschreiben: Der Sprecher fügt die Partikel dann ein, wenn er Anzeichen für den Aufbruch des Gastes beobachtet, und deshalb, weil er diesen Aufbruchstendenzen widersprechen will. Das ist tatsächlich höflich, sollte aber nicht dem doch zugeschrieben werden.
Ich hoffe, daß durch die vorangehenden Ausführungen auch deutlich
geworden ist, warum ich mich gegen eine Aufspaltung der Partikel(bedeutungen)
in verschiedene Wortarten wende. Diese Aufspaltung hat den schwerwiegenden
Nachteil, daß die Einheit von (Wort-)Form und Funktion aufgegeben
wird. Zwar liegt die konkrtee Funktion von doch in verschiedenen
Konstellationen und situativen Zusammenhängen nicht einfach auf der
Hand, wie die wechselnden Paraphrasemöglichkeiten andeuten, aber es
handelt sich jeweils um Nutzungen seiner grundlegenden Funktion. Mir scheint,
daß gerade für den Fremdspracherwerb das didaktische Ziel darin
bestehen sollte, statt einer langen Liste von grammatisch modifizierten
Teilbedeutungen einen flexiblen, situationsadäquaten Umgang mit -
relativ abstrakt gefaßten - Grundbedeutungen zu erlernen. Sicher
ist eine übergreifenden 'Bedeutungs'-Angabe im Wörterbuch auch
zunächst einmal abstrakt und schwer nachvollziehbar (Weydt/Hentschel
1983: 4). Beispiele zur Illustration müssen hinzukommen, sei es im
Wörterbuch oder in didaktischen (Handlungs)-Zusammenhängen. Wichtig
erscheint mir, daß Wortformen wie
aber, schon, etwa,
denn
u.a. nicht möglichst viele und möglichst gut abgegrenzte Funktionen
bzw. Wortarten zugeordnet werden, sondern daß statt dessen ihre Funktionsdifferenzierung
erfaßt wird - und dafür ist dann wieder einige empirische Konkretion
erforderlich.
1 | Neben der Bezeichnung "Modalpartikel" kursiert seit 1969 auch die der "Abtönungspartikel" (Weydt 1969 und passim), von Weydt auf Schneiders "Stilistische deutsche Grammatik" von 1959 zurückgeführt Der Ausdruck wird z.T. mit anderer Bedeutung und Extension gebraucht (Engel 1988). Admoni hatte 1970 von "Hilfswörtern", Hartmann (1975) von "Satzpartikeln" gesprochen. Burkhardt hat später die Bezeichnung "Gesprächswörter" (1983) vorgeschlagen. [Zurück] |
2 | Weydt (1969: 13) spricht von einer "Scheu" der Franzosen vor dem Gebrauch vergleichbarer Partikeln. [Zurück] |
3 | Ein ungewohntes Beispiel: Als bisher unbekannte Vergleichsgröße zu dem deutschen 'ja' als Abtönungspartikel nennt Mumm (1985) den vedischen Injunktiv, eine finite Verbalform des Altindischen. [Zurück] |
4 | Damit sind im Duden und bei vielen anderen alle unflektierbaren Wörter gemeint. Bei Helbig/Buscha, ähnlich in der didaktischen Grammatik von Eppert (1988, 220), sind die "Partikeln" die Restklasse der unflektierten Wörter, die nach Ausgrenzung der Adverbien übrig bleibt. [Zurück] |
5 | Die Problematik der Paraphrasierung wird erörtert in Dittmann (1982: 187ff.) [Zurück] |
6 | Dabei wurde das Paraphrasieren durchaus als Beschreibungsmethode problematisiert, z.B. in der kleinen Kontroverse Dittmann - Rombouts in der "Zeitschrift für Germanistische Linguistik" 1982. [Zurück] |
7 | Zum Unterschied von doch und aber und zur Gemeinsamkeit von konjunktionalem doch und Modalpartikel cf. Graefen (1999). [Zurück] |
8 | Es ist mir aber nicht möglich, daran anzuknüpfen, da ihre Bestimmungen im einzelnen stark von meinen abweichen, z.B. die, daß Abtönungspartikeln ein besonderer Typ von Deiktika seien. [Zurück zum Text] |
9 | In demselben Artikel kommt Volmert am Ende zu einer Typologie von Äußerungen mit doch, die 44 (!) Klassen umfaßt. [Zurück] |
10 | Volmert benutzt 'MP' als Abkürzung für 'Modalpartikel'. [Zurück] |
11 | Damit wird laut Zifonun et al. (1997, 221) das maximale Prädikat als Akzentdomäne ausgewählt, das zusammen mit dem Subjektausdruck die Elementarproposition bildet. [Zurück] |
12 | Zwar scheinen Adverbien semantisch eingrenzbar zu sein, es hat aber einige Kontroversen über das Ob und Wie dieser Eingrenzung gegeben (cf. Schmidt (1964/1992). [Zurück] |
13 | Das läßt sich beziehen auf Brandt/Rosengren/Zimmermann (1990: 134), die sagen: Mit einer Modalpartikel "kann der Sprecher seine Äußerung auf vorausgehende Äußerungen oder nur auf die Situation argumentativ beziehen, indem er signalisiert, welchen Stellenwert er ihr in der ablaufenden Kommunikation zuweist." [Zurück] |
14 | Abraham spricht von einer "Oszillationsbedeutung" von Modalpartikeln (Abraham 1988, 444f.); das mag auf den flexiblen Umgang der Sprecher mit situativen Konstellationen zielen, ist aber als Begriffsvorschlag eher mystifizierend als klärend. [Zurück] |
15 | Den Hinweis auf eine Dreigliedrigkeit hat auch Krivonosov (1989: 372) gebracht, m.E. hat er aber zu wenig auf den Unterschied zwischen den logischen Schlußformen und der hier zu thematisierenden alltagssprachlichen Logik geachtet. [Zurück] |
16 | Das läßt sich mit Wolskis Darstellung vereinbaren: "Durch doch werden zwei Einstellungen einander gegenübergestellt. Die eine Einstellung wird dem Sprecher als Einstellungsträger zugeordnet; sie ist potentiell assertiert. Diese Einstellung wird zu einer anderen, implizierten alternativen Einstellung in Beziehung gesetzt; der Einstellungsträger dieser Einstellung ist noch unspezifiziert." (Wolski 1986: 460). Allerdings irritiert hier die Kategorie der "Einstellung", weil sie m.E. zu stark an Bewertungen erinnert. [Zurück] |
17 | Thurmair (1989: 111) bezweifelt mit dem Hinweis auf Äußerungen wie "Sie macht das Fest jetzt doch nicht.", daß doch ein "Affirmationsadverb" sei. Mir scheint aber, daß Negation/Affirmation nicht an der sprachlichen Oberfläche festgemacht werden sollte, sondern an dem logischen Verhältnis der benannten drei Schritte. [Zurück] |
18 | Im Rahmen einer Wortartklassifizierung wäre von daher eigentlich zu prüfen, ob man doch zu den Negationswörtern des Deutschen rechnen könnte. Z.B. Helbig (1970) hat das nicht getan, und auch sonst scheint das nicht vorzukommen. [Zurück] |
19 | Die "Grammatik der deutschen Sprache", (Zifonun 1997) die ansonsten sehr viele und sehr viel authentische Belege verwendet, bietet für den Konjunktor doch eher unwahrscheinliche konstruierte Beispiele. [Zurück] |
20 | Cf. zu dem Unterschied Graefen 1999. [Zurück] |
21 | Dieser Unterschied fällt nicht mit dem zusammen, was Befragungen ergeben haben, daß nämlich doch, anders als ja, 'irgendwie aggressiver' oder 'verletzend' wirkt. [Zurück] |
22 | Laut IdS-Grammatik (Zifonun et al. 1997: 2414) wird mit doch im Mittelfeld " etwas nachdrücklich aktualisiert und dem Adressaten zur unmittelbaren Bearbeitung aufgegeben, was als selbstverständlich, evident, unmittelbar einsichtig oder grundsätzlich bekannt gilt und mit Kontextelementen kontrastiert." [Zurück] |
23 | Operative Ausdrücke sind also nicht Teil des elementaren propositionalen Gehaltes einer Sprechhandlung, sondern sie operieren auf diesem Gehalt. [Zurück ] |
24 | Zu diesem Kontrast hat Knobloch neuerdings (1999) einen interessanten Beitrag gebracht. [Zurück] |
25 | Die Beispielsätze mit doch (z.B. "Es ist doch schön hier.") werden nicht in ihrem kommunikativen Zusammenhang erläutert, sondern als Synonyme werden wirklich und tatsächlich genannt. [Zurück] |
26 | Die sieben Funktionen entsprechen in etwa den in Helbig/Kötz (1981/1985, 33f.) angegebenen. [Zurück] |
27 | Ich verweise allerdings auf Brinkmann, der zwei Systeme der Modalität ansetzt, eines der Realisierung, ein anderes der Information (Brinkmann 1971: 357ff.) [Zurück] |
28 | Die schon erwähnte Arbeit von Volmert zu doch arbeitet z.B. mit einer Liste von "Äußerungstypen", die offenbar eine Mischung von grammatischem Satztyp und pragmatischen "Intentionen" sind. [Zurück] |
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