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"Comme on est mal dans sa peau, on peut se sentir mal dans ses mots"
Selbstverständnis der Frauen und französische Sprachpolitik

Elisabeth Burr Gerhard-Mercator Universität Duisburg/Universität Gesamthochschule Siegen, Germany



1 Einleitung

Am 20. Dezember 1997 erschien in der Sparte Esteri des italienischen Corriere della Sera ein Artikel mit dem folgenden Titel "Francia, rivoluzione rosa nel linguaggio". Anlaß war, wie der Untertitel präzisiert, die Entscheidung der Regierung Jospin, daß Frauen in Zukunft ihre Funktionsbezeichnungen in der femininen Form tragen werden: "Il governo Jospin ha deciso: tutte le cariche ricoperte da donne verranno declinate al femminile" (Pellizzari 1997). Wie der Artikel weiter ausführt, wurde dieser Beschluß am Ende der Sitzung des Conseil des ministres vom 17. Dezember 1997 bekanntgegeben. Die treibende Kraft soll dabei, so will es zumindest der Artikel, Claude Allègre, der Ministre de l'éducation nationale, de la recherche et de la technologie gewesen sein. Er hatte schließlich den Antrag eingebracht, daß auf eben dieser Sitzung u.a. vier Frauen auf wichtige Posten in seinem Ministerium berufen werden sollten.

Wie aus der im Anschluß an die Sitzung verbreiteten Presseerklärung hervorgeht, wurde der Nominierungsvorschlag des Ministers vom Conseil des ministres auch tatsächlich angenommen. Diese Tatsache an sich ist aber in unserem Rahmen nicht so sehr von Bedeutung. Wichtiger ist statt dessen, daß diese Presseerklärung selbst der Beweis dafür ist, daß die Entscheidung, feminine Funktionsbezeichnungen bei Frauen einzuführen, auch tatsächlich umgesetzt wurde. Die vier nominierten Frauen, Mme Francine DEMICHEL, Mme Béatrice GILLE, Mme Marie-France MORAUX und Mme Hélène BERNARD, werden in dieser Erklärung nämlich jeweils als directrice bezeichnet und nicht, wie es bisher der Fall war, als directeur.

Nach dem im Corriere della Sera erschienene Artikel ist der Beschluß in Sachen Funktionsbezeichnungen jedoch nicht aus heiterem Himmel gefallen, sondern es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dieser Entscheidung und der relativ starken Präsenz von Frauen in der Regierung Jospin, in der von den insgesamt 14 Ministerien immerhin 5 von Frauen geleitet werden, d.h. das Ministère de l'Emploi et de la Solidarité von Martine AUBRY, das Ministère de la Justice von Elisabeth GUIGOU, das Ministère de la Culture et de la Communication von Catherine TRAUTMANN, das Ministère de l'Aménagement du Territoire et de l'Environnement von Dominique VOYNET und das Ministère de la Jeunesse et des Sports von Marie-George BUFFET. Hinzu kommt noch Ségolène ROYAL als Ministre délégué chargé de l'Enseignement scolaire. (1) Letztendlich verantwortlich für die in Frage stehende Entscheidung, so intimiert zumindest Tommaso Pellizzari, der Autor des eingangs genannten Artikels, ist denn auch Lionel Jospin, der diese Regierung im Juni 1997 gebildet und der dann mit Unterstützung von Jaques Chirac den Beschluß, feminine Funktionsbezeichnungen bei Frauen einzuführen, schließlich auch ratifiziert hat: "Così Jospin, con l'approvazione del presidente Chirac, ha deciso per l'adeguamento del linguaggio." (Pellizzari 1997). Glauben wir also Pellizzari, so haben die vier Frauen ihre femininen Titel dem Einsatz einer Reihe von Männern zu verdanken.


2 Selbstverständnis der Frauen und Nomina agentis

Benoît Groult hat jedoch schon 1984 in einem Interview Alain Fantapié gegenüber festgestellt, daß keine Institution, kein Gesetz, kein Mann den Frauen bei der Änderung des derzeitigen Sprachgebrauchs helfen kann, sondern daß sie statt dessen selbst den Mut haben müssen, feminine Bezeichnungen für sich in Anspruch zu nehmen:

Aucune institution, aucune loi, aucun homme n'aideront les femmes à changer l'état actuel. C'est à chacune de celles qui se sentent concernées d'oser féminiser leur titre, d'oser dire « je suis une peintre... une juge... une avocate ». (Groult 1984: 23).
Daß zu Beginn der Amtszeit der Regierung Jospin genau dies eingetreten war, das gerade verschweigt jedoch besagter italienischer Zeitungsartikel. Näheres dazu erfahren wir da schon aus dem Spiegel. In einem Artikel heißt es hier nämlich in dem für diese Zeitschrift typischen Ton:
Die erste Amtshandlung der politisch hochkarätigen Damen Martine Aubry (Soziales), Elisabeth Guigou (Justiz), Catherine Trautmann (Kultur), Dominique Voynet (Umwelt), Marie-George Buffet (Sport) und Ségolène Royal bestand darin, die als sexistische Diskriminierung mißbilligten männlichen Ministertitel zu verweiblichen - sie ließen sich mit "Madame la Ministre" anreden. (Der Spiegel 10/1998: 179).
Die Frauen selbst waren also der eigentliche Anlaß für die am Ende des Conseil des ministres vom 17. Dezember 1997 verkündete Entscheidung. Sie waren tatsächlich aus der, wie es in dem Zitat von Benoît Groult (1984: 20) im Titel meines Beitrags heißt, 'unbequemen Haut' geschlüpft und hatten für sich morphologisch und/oder grammatisch feminine Titel in Anspruch genommen. Ihnen selbst und nicht Allègre, Chirac oder Jospin haben wir also letztendlich den in Frage stehenden Beschluß zu verdanken.

2.1 Frauen und maskuline Nomina agentis

Um die Tragweite dieser Tatsache richtig einschätzen zu können, muß hier zunächst daran erinnert werden, daß in Untersuchungen zu den Nomina agentis im Französischen immer wieder von einer Gruppe von Tätigkeiten die Rede ist, bei denen feminine Bezeichnungen auf Widerstand stoßen.

So lassen sich, wie etwa Arlene Malinowskis Untersuchung von insgesamt 100 Ausgaben von France-Soir, Le Figaro, Paris Match und L'Express Ende der siebziger Jahre ergibt, in der Sprache der Presse in Frankreich allgemein zwei unterschiedliche Tendenzen nachweisen, d.h. eine

logical tendency toward agreement of natural and grammatical gender by means of appropriate suffixation. (Malinowski 1980: 216) (2)
und
a tendency [...] toward designating the members of certain for the most part socially prestigious occupations with a masculine term regardless of the natural gender of the agent. (Malinowski 1980: 215).
Dieses Ergebnis läßt sich mit Hilfe der Ausführungen von Michèle Bourgoin noch etwas präzisieren. Die Gruppe der in Frage stehenden Bezeichnungen ist nämlich, wie ja indirekt auch schon aus dem obigen Zitat hervorgeht, intern gegliedert, und zwar in Bezeichnungen für niedrigere und Bezeichnungen für sozial hochbewertete Berufe und Funktionen, die traditionell ausschließlich oder mehrheitlich von Männern ausgeführt wurden. Während aber der Gebrauch femininer Bezeichnungen bei den niedrigeren Funktionen und Berufen eher davon abzuhängen scheint, ob Frauen in der Zwischenzeit in diesen Bereichen zahlreicher präsent sind, verhindert bei den sozial hochbewerteten Funktionen oder Berufen gerade deren Prestige den Gebrauch femininer Bezeichnungen bei Frauen: "Le travail revêt un caractère plus noble? Alors le masculin est utilisé." (Bourgoin 1983: 59).

Bourgoin spricht damit bewußt oder unbewußt eine Auffassung an, die in Grammatiken und anderen Schriften zu den romanischen Sprachen, aber keineswegs nur zu diesen, seit jeher entweder ausgedrückt erscheint oder unausgesprochen der Systematisierung der Genera zugrundeliegt, nämlich die Interpretation des Maskulinums als genre plus noble. (3) Unhinterfragt wird diese Auffassung dann auch von Linguisten und Linguistinnen bei der Einschätzung eines bestimmten Sprachgebrauchs übernommen. Stellvertretend für viele sei hier nur auf Marguerite Durand verwiesen, die in den dreißiger Jahren eine monumentale Untersuchung zum Genus im gesprochenen Französisch in Paris und Umgebung durchgeführt hat und dort den Gebrauch von maskulinen Berufsbezeichnungen bei Frauen damit rechtfertigt, daß feminine Formen weniger schmeichelhaft seien:

Les noms de professions nouvellement attribuées aux femmes sont le plus souvent employés au masculin pour les deux genres, la forme du féminin étant considérée comme moins flatteuse (Durand 1936: 150).
Die Auffassung vom Maskulinum als genre plus noble wirkt also in zumindest zweierlei Hinsicht determinierend. Nicht nur bedingt das große Prestige einer Tätigkeit eine maskuline Bezeichnung, sondern einer maskulinen Bezeichnung wird auch selbst, wie etwa Kathrin Hartmann-Brockhaus bei ihrer Untersuchung von ca. 60 französischen Tages-, Wochen- und Monatszeitungen und -zeitschriften Mitte der achtziger Jahre feststellen muß, die Fähigkeit zuerkannt, die jeweilige Tätigkeit und damit natürlich auch die sie ausübende Person zu adeln:
Der Hauptgrund für die Nichtverwendung femininer Berufsbezeichnungen liegt darin, daß die maskuline Form scheinbar einen höheren sozialen Stellenwert gibt. (Hartmann-Brockhaus 1986: 260).
Letztere Auffassung wird besonders den Frauen zugeschrieben: "Oft bevorzugen auch Frauen selbst die maskuline Bezeichnung für ihren Beruf, da sie ihm einen höheren sozialen Status zu geben scheint" (Hartmann-Brockhaus 1986: 260). Dabei handelt es sich, wie Marina Yaguello beschreibt, zumeist gerade um Frauen, die zwar nur unter den schwierigsten Umständen in den bisher Männern vorbehaltenen höheren oder hohen Sphären Fuß fassen konnten, die soziale Hierarchie aber trotzdem nicht hinterfragen und somit diese Sphären weiterhin als männliche Domänen betrachten:
[...] souvent, ayant intériorisé la hiérarchie sociale, les femmes sont les premières à faire obstacle à la féminisation des noms d'agent. Se faissant une place minoritaire, exceptionnelle, conquise de haute lutte, dans les domaines réservés aux hommes, elles continuent à considérer ces domaines comme masculins. Ce sont nos femmes-alibi. (Yaguello 1978/1987: 136).
Gestützt wird diese Haltung nicht zuletzt dadurch, daß, wie etwa im Falle von le und la sécretaire oder directeur - directrice, die feminine Form traditionell eine in der sozialen Hierarchie weit niedriger eingestufte Tätigkeit als die maskuline bezeichnet (cf. etwa Yaguello 1978/1987: 123-124, Bourgoin 1983: 59). Daß darunter vor allem die als typisch für Frauen betrachteten Berufe fallen, die ja, wie Hartmann-Brockhaus zurecht bemerkt, auch deshalb einen niedrigeren sozialen Status haben, weil sie vor allem von Frauen ausgeübt werden (cf. Hartmann-Brockhaus 1986: 261), kommt erschwerend hinzu.

Während es aber Ende der siebziger und in den achtziger Jahren, wie aus dem eher zuversichtlichen Tenor der Arbeiten zu den Funktionsbezeichnungen aus dieser Zeit zu ersehen ist, möglich scheint, daß sich dieser Zustand in absehbarer Zeit ändert, (4) tritt in den frühen neunziger Jahren eher Ernüchterung ein. Dies geht unter anderem aus einem Interview hervor, das Yaguello 1994 der Zeitschrift Parité-Infos gibt. (5) So stellt Yaguello hier gleich zu Beginn fest, daß sich das in den siebziger Jahren erwachte Interesse am Themenkomplex 'Sexismus und Sprache' im Sprachgebrauch in Frankreich nicht niedergeschlagen habe:

J'ai abordé à l'époque un [sic] domaine qui, déjà étudié aux Etats Unis, était complètement nouveau en France; on pouvait donc espérer que s'effectuerait une certaine prise de conscience. Or si le sujet a éveillé beaucoup d'intérêt, aujourd'hui la pratique quotidienne n'en porte pas le reflet évident! (Yaguello 1994: 1:1). (6)
Auch ihre ursprüngliche Hoffnung auf eine baldige Bewußtseinsänderung scheint sie zu begraben. Hatte sie in ihrem ersten Buch 1978 noch die Meinung vertreten, daß allein die stärkere Präsenz von Frauen in bisher Männern vorbehaltenen Sphären und Berufen gegen den Gebrauch von maskulinen Nomina agentis bei Frauen nichts ausrichten werde, sondern es dazu vor allem einer Bewußtseinsänderung bedarf:
Il ne suffit pas de changer les structures sociales, d'ouvrir l'X ou le gouvernement ou l'aéronautique ou même, un jour peut-être, l'Académie aux femmes. Tant que les mentalités ne changeront pas, la langue restera à la traîne. (Yaguello 1978/1987: 136),
so scheint sie jetzt vielmehr davon auszugehen, daß zuerst die Frauen in den traditionellen Männerdomänen stärker präsent sein müssen, bevor sich auf lange Sicht das Bewußtsein und damit auch der Sprachgebrauch ändern können:
La présence de femmes dans certaines fonctions autrefois occupées par les hommes devient une image normale pour les populations enfantines. (Yaguello 1994: 5:2).
A partir du moment où existe dans la société une plus grande mixité des fonctions entre les hommes et les femmes, la langue devrait suivre (Yaguello 1994: 5:3).
Mit dem von ihr angeführten Beispiel ihrer Tochter tritt sie allerdings selbst, wohl eher unbewußt als bewußt, den Gegenbeweis an. Denn, wie sie erzählt, hatte ihre Tochter zwar als Kind ganz spontan einen Zusammenhang zwischen dem Geschlecht der Person und dem Genus der Bezeichnung gesehen und deshalb für Lehrerinnen die Bezeichnung la prof favorisiert, in der Zwischenzeit hat sie sich aber an den offiziellen Sprachgebrauch gewöhnt, der einen solchen Zusammenhang negiert:
Ma fille était très sensible à cela quand elle était petite; lorsqu'elle entendait des femmes désignées au masculin, elle trouvait tout à fait anormal qu'on dise le et non pas la prof, car dans sa tête il était naturel que tout ce qui est masculin ait un féminin et vice-versa. Maintenant elle s'est habituée! (Yaguello 1994: 5:2).
Weitere Gegenbeweise für Yaguellos These erbringen darüber hinaus auch die politischen Ereignisse der letzten Jahre in Frankreich. Wie neuere Untersuchungen von Elmar Schafroth, von Noelle Brick und Clarissa Wilks sowie von Charles Muller zeigen, scheint etwa die Tatsache, daß Frankreich mit Edith Cresson vom 15. Mai 1991 bis zum 31. März 1992 zum ersten Mal eine Premierministerin hatte oder daß bei den Wahlen zum Europäischen Parlament am 12. Juni 1994 von den 957 Kandidierenden mehr als ein Drittel Frauen waren, nicht gerade viel an dem oben skizzierten Zustand geändert zu haben.

So kommt Schafroth, der Stellenanzeigen in der Zeitschrift Express und die Bezeichnungen sozial hochgestellter bzw. intellektueller Berufe in den beiden Tageszeitungen Libération und Le Monde untersucht, auch noch für die neunziger Jahre zu dem Schluß, daß Bezeichnungen für Funktionen und Berufe mit Prestige unter eine, wie er es nennt, "Feminisierungssperre" fallen (cf. Schafroth 1993: 64-65). Für Brick und Wilks ergibt sich bei ihrer Untersuchung der Berichterstattung zur Nominierung von Edith Cresson in den Zeitungen Le Monde, Libération, Le Figaro sowie in den Zeitschriften L'Express, Le Nouvel Observateur und L'Evènement du Jeudi aufgrund des Wechsels von femininen und maskulinen Bezeichnungen für ein und dieselbe Person und zwar oft sogar innerhalb ein und desselben Paragraphen eine "impression de désordre et d'incohérence". Diese führen sie allerdings weniger auf Unsicherheiten der Journalisten und Journalistinnen zurück, als vielmehr auf deren bewußtes (klischeebehaftetes) Spiel mit der doppelten Rolle von Edith Cresson als Premierminister (7) und Frau (cf. Brick/Wilks 1994: 237-238). Muller schließlich wundert sich bei seiner Untersuchung der im Rahmen der Europawahlen ausgehändigten Wahlzettel, daß auch 1994 noch immer viele Frauen maskuline Titel bevorzugen, ja sogar ausdrücklich für sich in Anspruch nehmen: "On peut s'étonner de l'ardeur avec laquelle beaucoup d'entre elles, même féministes affirmées, préfèrent et revendiquent des titres masculins." (Muller 1994: 104), obwohl seiner Meinung nach das Genus von Funktionsbezeichnungen gerade im Singular eindeutig auf das Geschlecht der jeweiligen Person referiert:

Mais au singulier, prise isolément, une femme ne saurait être unélecteur ou un candidat. Ainsi individualisée, on ne devrait voir en elle qu'une électrice ou une candidate. (Muller 1994: 104).
Mit dieser Auffassung vom Genus bei Personenbezeichnungen steht Muller keineswegs allein. So hat u.a. auch Yaguello schon darauf hingewiesen, daß in der volkstümlichen bzw. in der von der Académie Française allein gelassenen Sprache oder bei Kindern eine natürliche Tendenz besteht, bei Frauen feminine Bezeichnungen zu verwenden (cf. Yaguello 1978/1987: 131). (8) Diese Tendenz stimmt nach Yaguello geradezu mit einer der beiden Funktionen überein, die die Unterscheidung zwischen Femininum und Maskulinum in der französischen Sprache hat. Bei den Lebewesen referiert nämlich das Genus der Bezeichnungen auf das natürliche Geschlecht und ist deshalb semantischer Natur, in allen übrigen Fällen gibt es dagegen keinen solchen Bezug. Das Genus ist hier arbiträr bzw. grammatisch:
[...] la distinction masculin/féminin assume dans la langue deux rôles tout à fait différents. S'agissant des êtres animés, le genre apparaît fondé en nature. Son rôle est sémantique. Il nous renvoie directement à la partition sexuelle. Dans le cas des êtres inanimés, la répartition apparaît au contraire tout à fait arbitraire; elle est génératrice de contraintes purement grammaticales et donc, par essence, «illogique». (Yaguello 1989: 12).
Dies dürfte genügen, um zu zeigen, wie wenig der bisherige Gebrauch von Nomina agentis von der Sprache selbst bedingt ist, und zwar vor allem bei sozial hochstehenden Frauen, und wie belastet er statt dessen von stereotypen Vorstellungen allgemein sowie von Ängsten vor Gesichtsverlust und vor Abwertung bzw. Nichtanerkennung besonders auf Seiten der Frauen ist. Die Tragweite der 1997 erfolgten Inanspruchnahme von femininen Bezeichnungen und gerade auch vonla sécretaire durch die Frauen in der Regierung Jospin ist deshalb nicht zu unterschätzen. Wie konnte es aber zu diesem neuen Selbstverständnis kommen?

2.2 Frauenbewegung und Linguistik

Abgesehen von der mit dem Sieg des Parti Socialiste bei den Parlamentswahlen von 1997 verbundenen Aufbruchstimmung, die die Ministerinnen zu diesem Schritt letztendlich ermutigt haben mag, kommt sicher auch der Frauenbewegung eine wichtige Rolle bei der Beantwortung dieser Frage zu. (9) Ohne ihren Einsatz während der letzten zwanzig Jahre ist nämlich die Art von Sensibilisierung u.a. auch für sprachliche Fragen, die hinter einem solchen Schritt steht, nicht denkbar. Diese Sensibilisierung beginnt damit, daß, wie Houdebine beschreibt, die Variable "Geschlecht" als eigenständige Determinante bzw. als Kriterium der Differenzierung anerkannt wird, indem sie durch den Anstoß der Feministinnen zunächst in den USA, dann aber auch in anderen Ländern in sprachwissenschaftlichen Untersuchungen systematische Berücksichtigung findet:

[...] il fallut l'impulsion donnée par les féministes, aux Etats-Unis en particulier, et puis bientôt dans d'autres pays pour que les linguistes prennent plus systématiquement en compte ce secteur dans leurs travaux. (Houdebine 1984: 13).
Hinzu kommt, daß Frauen und ich füge hinzu, einige wenige Männer, (10) deren Interesse für den Zusammenhang zwischen Sprache und Geschlecht durch die Frauenbewegung geweckt worden war, im Unterschied zu den Vertretern und Vertreterinnen der traditionellen Linguistik, nicht dabei stehen bleiben, die verschiedenen Aspekte dieses Zusammenhangs zu beschreiben:
Quand les travaux étaient le fait d'études savantes, ils n'étaient souvent que descriptifs ou à peine interprétatifs. Ils en restaient là, comme l'on dit. (Houdebine 1984: 13).
Statt dessen wollen sie die Ergebnisse ihrer Untersuchungen auch für eine Änderung der Diskurse und des Sprechens einsetzen, um so der in der Sprache oder besser im Sprachgebrauch (11) festgestellten Diskriminierung von Frauen zu begegnen:
[...] lorsque les mouvements de femmes les suscitaient [les travaux], les femmes, qui découvraient dans leurs travaux la différenciation et ses marques, voulaient, en même temps que cette mise en évidence, intervenir [sic] pour changer les discours, les paroles et les discriminations qu'elles y repéraient. (Houdebine 1984: 13).
Ihre Bemühungen haben schließlich dazu geführt, daß der sexistische Sprachgebrauch nicht allein Gegenstand der Sprachwissenschaft blieb, sondern in den achtziger Jahren auch auf der Ebene der staatlichen Institutionen ins Zentrum des Interesses rückte. In der Folge werden in Frankreich, so wie in vielen anderen Ländern Europas auch, Richtlinien zum nicht-sexistischen Sprachgebrauch erlassen (cf. Bierbach 1990: bes. 255-259). Mögen auch, wie Yaguello meint, diese Richtlinien bisher nicht viel ausgerichtet haben oder sogar in Vergessenheit geraten sein:
[...] il y a eu une commission en 1983 (...) au début de laquelle j'ai participé, mais tout cela est tombé un peu aux oubliettes. On n'a pas l'impression que cela ait été suivi d'effet, ni que le e muet, même entre parenthèses, ait été adopté dans les formulaires, les textes à caractère administratif ou législatif. (Yaguello 1994: 4:1),
so erweist sich doch gerade jetzt, nachdem die Ministerinnen sich als Frauen behauptet haben, die Bedeutung ihrer Existenz. Wenn dies auch mit einer Verspätung von über zehn Jahren geschieht, so ist doch davon auszugehen, daß die hier in Frage stehenden Frauen ohne Richtlinien, auf die sie sich hätten stützen können, zum derzeitigen Zeitpunkt und gegen den Hintergrund der weiter oben beschriebenen Haltung, gerade auch von anderen wichtigen Frauen, keine femininen Bezeichnungen für sich in Anspruch genommen hätten.  

2.3 Frauen und feminine Nomina Agentis

Die Richtlinien allein, das zeigt gerade die Entwicklung des letzten Jahrzehnts, haben aber sicher das Selbstverständnis dieser Frauen nicht so gründlich verändert, daß sie jetzt plötzlich und dazu noch alle gemeinsam feminine Nomina agentis für sich einfordern. Es ist, wie ich meine, vielmehr die Diskussion, die um diese Richtlinien geführt worden ist. Darin ging es nämlich nicht nur um das Wie der Schaffung von femininen Nomina agentis und das damit verbundene Ziel, der wachsenden Präsenz von Frauen in der Berufswelt Rechnung zu tragen. Zur Debatte stand vielmehr insgesamt die These vom «arbitraire du signe» und damit die angeblich bedeutungslose Beziehung zwischen sprachlichen Bezeichnungen von Personen und ihrer körperlichen, geistigen sowie psychischen Identität.

Schon Yaguello hatte ja, wie das Zitat weiter oben zeigt, die Ansicht vertreten, daß Frauen, wenn sie sich selbst mit maskulinen Berufs- oder Funktionsbezeichnungen benennen, ihre Arbeitsbereiche als eigentlich den Männern zustehende Bereiche betrachten (cf. Yaguello 1978/1987: 136). Sie selbst weist auch in dem Interview von 1994 darauf hin, daß zwar maskuline Nomina agentis für Frauen schmeichelhaft sein mögen oder feminine Bezeichnungen ihre Position herabsetzen können, daß Frauen aber über maskuline Nomina agentis letztendlich so behandelt werden, als wären sie Männer:

Beaucoup de mots, de fonctions qui ne posent pas de problème pour leur féminisation sont utilisées au masculin parce que la fonction est occupée le plus souvent par des hommes; losque les femmes les occupent on conserve le titre masculin, soit parce que cela flatte l'ego de la femme en question, soit parce que le féminin dévaloriserait leur fonction; on traite donc cette femme comme si elle était un homme. Quand une femme est directeur de cabinet, recteur d'université, député, ou Premier Ministre, on la nomme comme si elle était un garçon. (Yaguello 1994: 2:1). (12)
Zudem wird Frauen durch maskuline Bezeichnungen, wie Groult ausführt, nicht nur ein äußeres Zeichen ihrer Weiblichkeit genommen, sondern es wird damit zugleich auch darauf hingewiesen, daß sie eine Funktion erobert haben, die ihrer Natur widerspricht:
Quand une femme fait un travail jusqu'ici réservé aux hommes, on l'excise en somme, on lui enlève un signe extérieur de féminité! Preuve qu'elle usurpe une fonction qui n'est pas dans sa «nature». (Groult 1984: 21),
bzw. werden sie dazu gezwungen, als Zeichen ihrer Grenzübertretung eine Art von männlicher Uniform anzulegen, die ihnen nicht paßt:
tout se passe comme si on avait fini par autoriser les femmes à exercer des métier d'homme, mais à condition qu'elles adoptent l'uniforme des hommes et ne le mettent pas à leurs mesures. Qu'elles portent en somme le signe du masculin, comme une défroque trop grande pour elles, comme le symbole visible de leur transgression. (Groult 1984: 20).
Da aber auch, wie Untersuchungen zeigen, (13) "maskuline Berufsbezeichnungen bewirken, daß wir uns Männer in der Ausübung dieses Berufes vorstellen." (Hartmann-Brockhaus 1986: 256), hat dieses Sprachverhalten zugleich noch andere Folgen. So scheinen, und der Ansicht ist etwa Bourgoin, Frauen durch den Nichtgebrauch von femininenNomina agentis sogar daran gehindert zu werden, bestimmte Berufe zu ergreifen:
Il nous paraît même que cette absence de marque féminine constitue un obstacle à l'exercice de certaines professions par des femmes, ou pour le moins en ralentit la possibilité. (Bourgoin 1983: 58).
Im Falle der französischen Ministerinnen aber, die ja schon eine für Frauen bisher in Frankreich noch immer ungewöhnliche Position eingenommen haben, dürfte noch etwas anderes bei ihrer Entscheidung, feminine Nomina agentis für sich zu fordern, eine Rolle gespielt haben. Schließlich handelt es sich, wie in der Diskussion immer wieder hervorgehoben wurde, bei den Berufs- oder Funktionsbezeichnungen ausdrücklich um Bezeichnungen für Personen. Und gerade in diesem Falle scheinen die Lexeme eben keine reinen sprachlichen Zeichen zu sein, sondern eher Nomenklaturen oder Terminologien, die deshalb auch nicht sprachlich strukturiert sind, sondern deren Struktur die Einteilungen der außersprachlichen Wirklichkeit spiegelt. (14) Damit geht es bei der Frage, ob maskuline oder feminine Nomina agentis bei Frauen eingesetzt oder, was noch wichtiger ist, von Frauen für sich selbst in Anspruch genommen werden, letztendlich, wie Groult zurecht meint, um das Bild, das Frauen anderen von sich geben und das sie von sich selbst haben:
on n'a pas toujours discerné l'importance des mots dans la formation de l'identité, de l'image de soi que l'on donne aux autres mais aussi que l'on a de soi même. (Groult 1984: 22).
Den Ministerinnen der Regierung Jospin muß deshalb, wie ich meine, zuerkannt werden, daß sie, indem sie sich selbst in ihrer hohen Funktion als Frauen anderen zu erkennen geben und sich selbst als Frauen in dieser Funktion sehen, zumindest für sich selbst aus der von der Frauenbewegung losgetretenen Diskussion um die Nomina agentis sowie um den Bezug zwischen sprachlicher Bezeichnung und geschlechtlicher, geistiger und psychischer Identität Schlüsse gezogen haben.

3 Die Französische Sprachpolitik

Das ist aber nicht alles. Denn dieses neue Selbstverständnis der Frauen, dessen sprachliche Umsetzung ohne die durch die Frauenbewegung, die durch sie zu neuen Fragen angeregte Linguistik und die 1986 in der Folge davon erlassenen Richtlinien verursachte Sensibilisierung kaum möglich gewesen wäre, hat auch umgehend Wirkung gezeigt, und zwar nicht nur, was die Benennung der Frauen in der Regierung betrifft, sondern auch hinsichtlich der offiziellen Sprachpolitik der Regierung.

3.1 Der Erlaß vom 6. März 1998

Ausdruck dafür, daß es jetzt nicht mehr, wie noch am 17. Dezember 1997 auf der Sitzung des Conseil des ministres, nur um die Bezeichnung der Ministerinnen und anderer Frauen in der Regierung geht, sondern um eine für ganz Frankreich geltende Sprachpolitik, ist die von Lionel Jospin unterzeichnete Circulaire du 6 mars 1998 relative à la féminisation des noms de métier, fonction, grade ou titre, NOR: PRMX9802741C, die am darauffolgenden 8. März, also am Internationalen Frauentag, im Journal Officiel veröffentlicht wurde. Darin wird sofort klar, wie wichtig die 1986 durchgesetzte Regelung hinsichtlich der Nomina agentis war. Jospin braucht nämlich aufgrund ihrer Existenz kein (revolutionäres) Neuland zu betreten, sondern kann sich gleich zu Beginn auf die von seinem Vorgänger Laurent Fabius am 11. März 1986 unterzeichnete und am 18. März desselben Jahres im Journal Officiel de la République Française veröffentlichte Circulaire du 11 mars 1986 (15) mit dem gleichen Titel beziehen und braucht dann nur daran zu erinnern, daß schon seit mehr als zehn Jahren die Feminisierung der Berufs-, Funktions- und Positionsbezeichnungen sowie der Titel in allen offiziellen Dokumenten und Verlautbarungen staatlicher Institutionen vorgeschrieben ist:

Voilà plus de dix ans, le 11 mars 1986, mon prédécesseur, Laurent Fabius, adressait aux membres du Gouvernement une circulaire prescrivant la féminisation des noms de métier, fonction, grade ou titre dans les textes réglementaires et dans tous les documents officiels émanant des administrations et établissements publics de l'Etat. (Circulaire du 6 mars 1998).
Diese Richtlinien, so fährt Jospin in seiner Bestandsaufnahme fort, wurden auch nie aufgehoben, d.h. sie gelten bis heute. Allerdings wurden sie bisher kaum respektiert. Mit der Forderung der Frauen seiner Regierung, als Ministerinnen bezeichnet zu werden, hat sich, dazu bekennt sich Jospin, die Lage allerdings geändert. Mit dieser Forderung haben die Frauen nämlich eine Bewegung losgetreten, die nun solange am Leben zu erhalten ist, bis die Feminisierung von Berufsbezeichnungen in Frankreich zur unwiderruflichen Gewohnheit wird:
Cette circulaire n'a jamais été abrogée mais elle n'a guère été appliquée jusqu'à ce que les femmes appartenant à l'actuel Gouvernement décident de revendiquer pour leur compte la féminisation du titre de ministre. Elles ont ainsi engagé un mouvement qu'il faut poursuivre afin que la féminisation des appellations professionnelles entre irrévocablement dans nos moeurs. (Circulaire du 6 mars 1998).
Wie Jospin dann weiter ausführt, hat er schon die Terminologiekommission beauftragt, ihm noch 1998 einen Bericht vorzulegen, in dem die gegenwärtige Lage in Sachen Feminisierung auf dem Hintergrund vergangener Praktiken und unter Hinzuziehung der Situation in anderen frankophonen Ländern beschrieben wird. Die Kommission soll sich dabei vor allem auch auf die 1984 und 1985 von der damaligen Kommission zur Feminisierung der Funktionsbezeichnungen durchgeführten Arbeiten stützen. Gleichzeitig wird das Institut national de la langue française einen Führer zu den gängigen Funktionsbezeichnungen erstellen, der auch Empfehlungen zu den femininen Bezeichnungen enthalten soll (cf. Circulaire du 6 mars 1998).

Ab sofort, also bevor das Ergebnis der Terminologiekommission überhaupt vorliegt, sollen die schon gängigen femininen Berufs-, Funktions-, Positions- und Titelbezeichnungen wie etwa la secrétaire générale, la directrice, la conseillère in den Ministerien und ihren Abteilungen sowie in den von den Ministerinnen und Ministern unterzeichneten Texten verwendet werden (cf. Circulaire du 6 mars 1998).

An diese Anordnung hält sich Jospin, wie seine Rede zum Internationalen Frauentag am 8. März 1998 zeigt, auch selbst. So werden hier Frauen wie Martine Aubry, Geneviève Fraisse oder Ségolène Royal immer zusammen mit ihren femininen Funktionsbezeichnungen genannt. Nur im vierten Absatz, also gleich zu Beginn der Rede, unterläuft ihm noch ein Fehler: "Comme l'a bien exprimé le ministre de l'emploi et de la solidarité, Martine AUBRY" (Jospin 1998).

In dieser Rede wird auch klar, wie wichtig Jospin die gerade eben erst beschlossene Sprachpolitik ist, denn schon in ihrem ersten Drittel kommt er auf das Problem der Sprache zu sprechen. Interessant ist dabei, daß er ausdrücklich einen Bezug zwischen Sprache und Gesellschaft herstellt, indem er bestimmte grammatische Phänomene auf eine Gesellschaftsordnung zurückführt, die Männer und Frauen ungleich behandelt. Da diese Ordnung nun aber in seinen Augen der Vergangenheit angehört, muß er von der Sprache, trotz der Achtung, die er selbst vor ihr hat, verlangen, daß sie sich bewegt und den neuen gesellschaftlichen Gegebenheiten anpaßt:

Le vocabulaire aussi devra bouger, [sic] J'ai beaucoup de respect pour la langue mais il me paraît opportun de corriger certaines inégalités... grammaticales qui ne sont que les traces d'une société disparue. [...] Et bien, la langue doit aujourd'hui encore s'adapter aux évolutions de la société. (Jospin 1998).
Dies untermauert er mit dem Verweis auf den am selben Tag veröffentlichten Erlaß, in dem er, wie er betont, die verschiedenen Verwaltungen an die Gültigkeit der Richtlinien von 1986 erinnert und auf deren Umsetzung pocht.

Obwohl der Erlaß von 1986 schon mehrmals Gegenstand von linguistischen Arbeiten war und auch bei Schafroth (1993: 64) ausführlich zur Sprache kommt, soll er im folgenden aufgrund seiner gegenwärtigen Brisanz und in seiner Rolle als Grundlage der gegenwärtigen Sprachpolitik der französischen Regierung noch einmal vorgestellt werden. Dabei wird auch zu prüfen sein, ob er wirklich, wie Yaguello meint, fast ganz in Vergessenheit geraten war (cf. Yaguello 1994: 4:1)).
 

3.2 Der Erlaß vom 11. März 1986

Wie etwas weiter oben schon ausgeführt, weist Jospin in der Circulaire vom 6. März 1998 die Terminologiekommission ausdrücklich an, sich bei ihrer Untersuchung im Rahmen des ihm vorzulegenden Berichts auf die Arbeiten der "commission pour la féminisation des noms de métier et de fonction" aus den Jahren 1984 und 1985 zu stützen (cf. Circulaire du 6 mars 1998). Diese Kommission war am 29. Februar 1984 von der damaligen Frauenministerin Yvette Roudy, die Jospin übrigens in seiner Rede zum 8. März 1998 ausdrücklich begrüßt (cf. Jospin 1998), und dem damaligen Premierminister Pierre Mauroy mit der Bezeichnung Commission de terminologie relative au vocabulaire concernant les activités des femmes ins Leben gerufen worden. (16) Der Kommission gehörten 42 Frauen und 11 Männer an, insgesamt also 53 Personen. Sie waren so ausgewählt worden, daß sie die verschiedenen Ministerien und mehrere sprachgebende Institutionen, darunter die Académie Française, den Haut Conseil de la Francophonie, das Commissariat Général de la langue française und die Redaktion der Wörterbücher Le Robert repräsentierten. Neben namhaften Linguistinnen und Linguisten, arbeiteten auch Lehrerinnen und Lehrer, Journalistinnen und Journalisten sowie Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit. Den Vorsitz führte die Schriftstellerin Benoîte Groult. Die Kommission tagte im November 1985 zum letzten Mal und veröffentlichte im Februar 1986 dann ihre Ergebnisse. (17)

Die am 11. März 1986 von Laurent Fabius unterzeichnete Circulaire bezieht sich ausdrücklich auf die Arbeit dieser Kommission und verlangt, daß die von ihr erarbeiteten Regeln in den im Erlaß eigens aufgelisteten Dokumenten respektiert werden (cf. Circulaire). Die Regeln selbst sind dem Erlaß als Anhang beigegeben und legen folgendes fest:
 

  1. Bei Berufs-, Funktions- und Positionsbezeichnungen sowie bei Titeln von Frauen erscheinen Artikel und Demonstrativpronomen in der femininen Form. Bezeichnungen, die auf stummem 'e' enden haben dabei im Maskulinum und Femininum die gleiche Form, also une architecte, une comptable. Das Suffix 'esse' und damit auch eine Form wie poétesse wird nicht mehr gebraucht.
  2. Erscheint in der schriftlichen Form von maskulinen Bezeichnungen am Ende kein stummes 'e', sondern ein anderer Vokal, dann enden die femininen Formen auf 'e', wie etwa bei une chargée de mission oder une déléguée.
  3. Enden maskuline Bezeichnungen auf einen Konsonant, dann
Davon ausgenommen sind die Bezeichnungen auf 'eur'.
  1. Bei maskulinen Bezeichnungen, die auf 'teur' enden, wird die feminine Bezeichnung,
Diese Regeln sowie die Circulaire selbst wurden zwar erst wieder durch den Erlaß vom 6. März 1998 ins Zentrum des Interesses der allgemeinen Öffentlichkeit und der staatlichen Institutionen gerückt, ganz vergessen waren sie aber auch vorher mit Sicherheit nicht. Denn diese Regeln waren, um hier nur den Blick auf eine relativ neue Form der Verbreitung von Informationen zu richten, auch schon eine ganze Zeit bevor der Erlaß vom 6. März 1998 überhaupt zum Entstehen kam, in der einen oder anderen Form auf Internetseiten von Frauen präsent.

So etwa auf der Seite Les Femmes et le Langage der Internenettes, die am 8. März 1997, also genau ein Jahr vor der Veröffentlichung der Circulaire du 6 mars 1998, mit ihrem Projekt, informative Seiten über "la vie véritable des femmes qui travaillent, et qui créent" (Le projet) zu erstellen, ans Netz gingen. Auf dieser Seite geben die Internenettes zunächst Anleitungen zu einem nicht-sexistischen Sprachgebrauch und weisen im Abschnitt zur Feminisierung von Berufsbezeichnungen dann ausdrücklich auf die Existenz der Circulaire du 11 mars 1986 hin. Die in der Circulaire erlassenen Regeln werden im folgenden einzeln aufgeführt und die Frauen aufgefordert, ihre Visitenkarten entsprechend zu ändern. Mit einem Hinweis auf Formen, die wie auteure, ingénieure, docteure zwar in Canada üblich sind, von der Circulaire aber nicht vorgesehen werden, wird zudem aufgezeigt, daß auch noch andere Möglichkeiten zur Schaffung femininer Nomina agentis existieren.

Während sich die Internenettes als lebenslustige professionelle Frauen ohne einen besonderen gesellschaftspolitischen Anspruch präsentieren:

Nous sommes un groupe de femmes qui travaillons dans le secteur de la communication électronique. Nous nous retrouvons régulièrement autour de bonnes tables, pour bien manger, bien boire, rire ensemble, et parler boulot sans nous prendre au sérieux. (Le projet).
scheint sich die Association Pénélopes, zumindest vermittelt diesen Eindruck der Inhalt ihrer Seiten, eher der politisch und sozial orientierten und auf internationale Solidarität ausgerichteten Frauenbewegung verbunden zu fühlen. Dieser Verband, der schon im Februar 1997, also noch vor den Internenettes, zum ersten Mal im Internet publizierte, setzt sich zum Ziel, die verschiedenen Medien auszunutzen, um den Austausch von Informationen aus der Perspektive der Frauen unter den Frauen der ganzen Welt zu fördern:
Les Pénélopes ont pour but de promouvoir, d'éditer et de diffuser des informations, utilisant tous types de médias, du point de vue des femmes et de favoriser toutes activités assurant l'échange, le traitement, la mise à jour, la centralisation et la diffusion de ces informations en faveur de toutes les femmes du monde. (Pénélopes: Humeur).
Diesem Ziel scheint auch die Veröffentlichung des Originaltextes der Circulaire du 11 mars 1986 zu dienen. Zwar ist der Erlaß erst seit Februar 1998 auf einer Themen der Arbeit gewidmeten Seite Travail zu finden, die Gestaltung der Seite läßt allerdings vermuten, daß dieser Erlaß in den Augen der Pénélopes ganz selbstverständlich zu einer den Bereich Frauen und Arbeit betreffenden Internetseite gehört (cf. Travail), seine Veröffentlichung also in keinem ursächlichen Zusammenhang mit den Ereignissen der jüngsten Zeit steht.
 

4 Ausblick

Frauen wie den Internenettesoder den Pénélopes mußte der Erlaß von 1986 also ebenso wenig wie den Ministerinnen durch die Regierung wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Daß aber auch sie, trotz ihres neuen Selbstverständnisses als Frauen, die Sprachpolitik der Regierung Jospin mit Interesse verfolgen, zeigen ihre Internetseiten, die selbst ein Ausdruck dieses neuen Selbstverständnisses sind. So erscheint auf den Seiten der Pénélopes seit März nicht nur die Circulaire du 6 mars 1998, sondern auch die Rede Jospins zum 8. März 1998. Die Internenettes halten dagegen auf ihrer Seite Les Femmes et le Langage einen Artikel fest, den die Linguistin und "codirectrice de la rédaction des dictionnaires Le Robert", Josette Rey-Debove, die selbst Mitglied der am 29. Februar 1984 eingesetzen Terminologiekommission war, für die Zeitung Le Monde vom 14. Januar 1998 geschrieben hat (cf. Rey-Debove 1998). Rey-Debove geht darin auf die von der Académie Française an der Entscheidung des Conseil des ministres vom 17. Dezember 1997 vehement geäußerte Kritik ein und spricht den Akademiemitgliedern jedes Recht ab, in dieser Angelegenheit ihre persönlichen Ansichten durchzusetzen:

Les trois personnalités, qui ont adressé une lettre au président de la République, Jacques Chirac, n'ont aucun titre à imposer leurs vues, pas plus d'ailleurs que, naguère, Claude Lévi-Strauss ou Georges Dumézil pour les mêmes raisons. (Rey-Debove 1998: 16).
Seit dem Erscheinen dieses Artikels hat sich der Protest der Académie allerdings zu einer regelrechten Kriegserklärung an die Sprachpolitik der Regierung gemausert, die von misogynen Aussagen nur so strotzt. (18) Diese zu analysieren ist im Rahmen dieses Beitrags nicht möglich und muß zusammen mit der Untersuchung weiterer Reaktionen und der Zuschriften, die im Rahmen des auf den Internetseiten der französischen Regierung vom 24. März bis zum 14. April 1998 eingerichteten Forums Le droit des femmes eingegangen sind, (19) einer weiteren Arbeit vorbehalten bleiben.

Interessant dürfte aber neben dem Ausgang der von Marc Fumaroli als Querrelle du neutre betitelten Kampagne (cf. Fumaroli 1998) auch sein, ob und wie sich die Sprachpolitik der Regierung auf den Sprachgebrauch in den Medien selbst auswirken wird. Wie wir ja gesehen haben, machen die meisten Untersuchungen zum Gebrauch der Nomina agentis gerade diesen Bereich zu ihrem Gegenstand, und ich meine zurecht. Denn gerade die Medien formen heute maßgeblich den Gebrauch einer Sprache und damit die Norm. Bisher sind sie allerdings, wie Edwige Khaznadar in ihrer interessanten Untersuchung zur Bezeichnung von Frauen in französischen Zeitungen schreibt, charakterisiert durch einen Konflikt zwischen der verinnerlichten sozialen männlichen Norm und dem Funktionieren der Sprache, der ihr Schreiben über die Frauen zu einem überaus schwierigen Unterfangen macht:

[...] le conflit entre, d'une part, la norme sociale masculine intériorisée, d'autre part le fonctionnement régulier de la langue, transforme pour eux le discours sur la femme en un excercice périlleux semé d'embûches qu'ils cherchent à contourner acrobatiquement sans les éviter toujours. On cherche à obéir à ce que l'on prend pour une norme linguistique et qui est en fait une contrainte sociale, laquelle se heurte à la règle linguistique: femme nommée au féminin. (Khaznadar 1993: 158).
Khaznadar spricht aber darüber hinaus auch noch ein anderes Problem an, von dem sonst in den von mir eingesehenen Arbeiten zu den Nomina agentis nirgends die Rede zu sein scheint, nämlich den in den Schulen üblichen Unterricht zum Genus. Dieser muß, wie sie sagt, grundsätzlich überarbeitet werden, "parce qu'il est erroné et qu'il conditionne au rejet du féminin" (Khaznadar 1993: 158). Nun fällt zwar, wie aus der Circulaire du 11 mars 1986 zu ersehen ist, auch der Schulbereich unter die Sprachpolitik der französischen Regierung, ob diese aber wirklich für den Unterricht des Genus zuständig ist, ist fraglich. Mir persönlich scheint hier eher die Linguistik gefordert zu sein. Lösen läßt sich nämlich dieses zwar sehr spezifische, sich aber auf das Selbstverständnis der (heranwachsenden) Frauen überaus negativ auswirkende Problem allein durch die Infragestellung der bislang gültigen Lehre vom Genus.
 
 

Anmerkungen

1 Nota bene: die Internet-Seite «Le Gouvernement» ist vor der bewußten Sitzung erstellt worden und führt deshalb die Bezeichnungen noch in maskuliner Form auf. Dagegen erscheint auf den Seiten des Ministère de l'Education national, de la Recherche et de la Technologie Ségolène ROYAL in der Zwischenzeit überall mit femininer Funktionsbezeichnung.

2 Interessante Beispiele für diese Tendenz lassen sich gerade auch bei Marina Yaguello finden. So führt sie etwa aus, daß zum einen der Titel la prof, une prof bei Schülerinnen, Schülern und Studierenden längst üblich ist, zum anderen in Frauenklöstern schon immer alle Funktionsbezeichnungen in ihrer femininen Form gebraucht werden (cf. Yaguello 1978/1987: 121).

3 Da ich hier darauf nicht näher eingehen kann, verweise ich auf Burr (im Druck), wo ich in älteren Grammatiken der romanischen Sprachen u.a. auch dieser Auffassung vom Maskulinum nachgehe. Für Hinweise darauf, daß die Normierung des Genus auch in anderen Sprachen und insbesondere im Englischen u.a. auf dieser Grundlage basiert, verweise ich auf Baron (1986).

4 Vgl. hierzu besonders auch Houdebine (1984).

5 Dieses Interview war am 28.04.1998 noch auf dem Internet unter http://www.parite-infos.org/fr/lettre/plus-03.htm zu finden. In der Zwischenzeit sind die Seiten allerdings nicht mehr verfügbar, weil Parité-Infos im Juli 1998 sein Erscheinen eingestellt hat. Ich füge deshalb meinem Beitrag eine Kopie der entsprechenden Seite bei (cf. Yaguello 1994), auf der allerdings die ursprünglich auf der Internetseite erscheinenden Icons nicht erscheinen.

6 Da dieses relativ lange HTML-Dokument keine Einteilung in Seiten aufweist, verweise ich in meinen Angaben auf die entsprechenden Textteile, in denen das jeweilige Zitat steht. So bedeutet Yaguello 1994: 1:1 etwa, daß es hier um den ersten Absatz in der ersten Stellungnahme von Marina Yaguello geht.

7 Ich verwende hier bewußt die maskuline Bezeichnung.

8 Vgl. hierzu etwa: "«Tu es vraiment trop con», dit le père à sa fille de cinq ans. «Mais non, papa, pascon, conne!» répond Anne-Natacha, pas vexée pour un sou, mais choquée de ce qu'elle considère comme une insulte à la langue. Ce n'est vraiment pas la peine d'être une fille si c'est pour être injuriée au masculin." (Yaguello 1989: 11).

9 Zu den vielen kleinen und großen Änderungen, die die Frauenbewegung in Frankreich durchgesetzt hat, vgl. etwa die Chronologie in Christadler/Hervé (1994: 194-206).

10 Für Spanien ist hier etwa Alvaro García Meseguer (1977) zu nennen.

11 Wie ich in Burr (1995: 145) dargestellt habe, gehe ich davon aus, daß Diskriminierungen nicht im abstrakten System von funktionellen Oppositionen und formalen Verfahren angelegt sind, sondern statt dessen in der Norm einer Sprache, die selbst eine kollektive, traditionelle und selektive Realisierung der vom System gebotenen Möglichkeiten darstellt und die herrschende Sicht von der außersprachlichen Wirklichkeit reflektiert. Dabei ist allerdings, und das möchte ich meinen früheren Ausführungen hier ausdrücklich hinzufügen, zwischen dem abstrakten System einer Sprache und dem von Linguisten aus einer traditionellen Norm abstrahierten und entsprechend interpretierten System zu unterscheiden, v.a. wenn letzteres, wie gerade bei der Diskussion um den angeblich generischen Charakter des Maskulinums, in einer Art von Zirkelschluß zugleich bewußt oder unbewußt zur Reglementierung des Sprachgebrauchs bzw. der linguistischen Beschreibung eingesetzt wird.

12 Ausführlicher und auch viel polemischer diskutiert wird dieses Problem bei Houdebine (1984: 15).

13 Verwiesen sei hier nur auf die Untersuchung zum Spanischen von Perisinotto (1983) oder zum Italienischen von Burr (1995).

14 Zu den Terminologien vgl. etwa Coseriu (1978: 26-30).

15 Auf den Internetseiten der französischen Regierung selbst steht die Circulaire du 11 mars 1986 bisher nicht zur Verfügung.

16 Damals gab es in Frankreich außer dieser Kommission noch 22 weitere Terminologiekommissionen (cf. Hartmann-Brockhaus 1986: 262).

17 Kathrin Hartmann-Brockhaus, deren Aufsatz ich diese Informationen entnehme, hat sicher recht, wenn sie die Gründung dieser Kommission im Einklang mit den anderen Aktivitäten des im Jahre 1981 mit dem Wahlsieg Mitterands gegründeten Frauenministeriums sieht (cf. Hartmann-Brockhaus 1986: 261-262). Dieses Ministerium hatte nämlich erst kurz vorher mit dem Loi no83-635 du 13 juillet 1983 ein Gesetz zur beruflichen Gleichberechtigung von Frauen und Männern erlassen, auf dessen Bedeutung Jospin auch in seiner Rede zum Internationalen Frauentag am 8. März 1998 hinweist (cf. Jospin 1998).

18 Vgl. hierzu etwa den schon zitierten Artikel im Spiegel 10/1998, die Berichterstattung in der französischen Presse oder Druon (1998).

19 Diese Zuschriften stehen jetzt allerdings nicht mehr auf dem Internet zur Verfügung.
 

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