Äquivalenzbeziehungen und Divergenz am Beispiel von deutschen Phraseologismen mit Tierbezeichnungen im Komponentenbestand und ihren polnischen Entsprechungen

Hanna Stypa (Bromberg)

http://dx.doi.org/10.13092/lo.74.2228


 

1 Einleitung

Der vorliegende Beitrag basiert auf den Untersuchungen, die im Rahmen eines umfangreicheren Projekts durchgeführt wurden (vgl. Stypa 2014). Sie setzten sich zum Ziel die Äquivalentenermittlung und Analyse der interlingualen Äquivalenzbeziehungen zwischen den deutschen Phraseologismen mit Tierbezeichnungen und ihren Entsprechungen im Polnischen. Der vorliegende Beitrag ist als Darstellung der theoretischen Prämissen und synthetische Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse konzipiert. Das Augenmerk wird dabei auf einen ausgewählten Aspekt gerichtet, und zwar auf die Divergenz.


2 Phraseologismen – Definition

Als Phraseologismen werden Einheiten aufgefasst, die sich durch folgende Merkmale auszeichnen:

  • Polylexikalität – Phraseologismen bestehen aus mindestens zwei Wörtern, wobei eines von ihnen ein Autosemantikum ist und die lexikalischen Komponenten eine syntaktische Wortgruppe oder einen Satz bilden.1
  • Stabilität – Phraseologismen gelten als relativ stabile Verbände, d. h. sie lassen Umformungen auf der morphologischen Ebene sowie Veränderungen im lexikalischen Bestand nur in beschränktem Maß zu.2
  • Idiomatizität – Die Gesamtbedeutung der Phraseologismen entsteht im Laufe von Metaphorisierungsprozessen und ist nicht selten kulturhistorisch bedingt, so dass sie sich aus den Bedeutungen der Komponenten nicht ableiten lässt. In Bezug auf dieses Kriterium unterscheidet man voll-, teil- und nichtidiomatische Phraseologismen: Nur ein Teil von Phraseologismen ist semantisch undurchsichtig. Zum Phraseologiebereich gehören auch solche Konstruktionen, deren Bestandteile ihre wörtliche Bedeutung beibehalten haben (vgl. u. a. phraseologische Vergleiche).
  • Lexikalisierung und Reproduzierbarkeit – Phraseologismen fungieren als Elemente eines Lexikons. Daraus ergibt sich die Tatsache, dass sie bei der Äußerung nicht jedes Mal neu nach syntaktischen Mustern produziert, sondern als fixierte Einheiten reproduziert werden (vgl. Fleischer 1997: 68; Burger 2003: 11–15).

  • 3 Korpus und Untersuchungsmethode

    Sowohl das deutsche Korpus als auch die polnischen Äquivalente entstammen lexikographischen Quellen. Die deutschen Einheiten werden aus einsprachigen phraseologischen Wörterbüchern exzerpiert, u. a. DWDI (2002), Schemann (1993), Müller (1994). Die polnischen Konstruktionen werden einsprachigen phraseologischen Lexika, u. a. Müldner-Nieckowski (2003), Kłosińska/Sobol/Stankiewicz (2005), sowie Wörterbüchern der polnischen Gegenwartssprache, u. a. Dunaj (1999), Szymczak (2002), entnommen. Außerdem werden zweisprachige Wörterbücher zu Rate gezogen, u. a. Ehegötz et al. (1989). Bei der Zusammenstellung des sprachlichen Materials im Deutschen werden u. a. folgende Einheiten nicht berücksichtigt: Phraseologismen mit Bezeichnungen für Tiere, die nur in Märchen und Mythen vorkommen, Phraseologismen, die Bezeichnungen für Körperteile der Tiere enthalten, Phraseologismen, die eine adjektivische Tierkomponente beinhalten, Phraseologismen, deren Gebrauch regional beschränkt ist, und Phraseologismen mit unikalen Komponenten.

    Der Vergleich hat unilateralen Charakter. Deutsch gilt als Ausgangs-, Polnisch als Zielsprache. Die Methode der Untersuchung ist ein induktives Vorgehen: "Einzelnen phraseologischen Einheiten der Sprache L1 werden einzelne (phraseologische) Einheiten der Sprache L2 gegenübergestellt und beide Entitäten als Glieder einer binären Opposition verglichen" (Hessky 1987: 50). Die Grundlage der Kontrastierung bildet die semantische Äquivalenz. Die Erforschung ist synchron orientiert und auf die Langue-Ebene beschränkt.


    4 Kontrastive Analyse und Äquivalenzbegriff

    Phraseologismen sind komplexe sprachliche Phänomene, die formale Vielfalt aufweisen und sich durch komplizierte innere Strukturierung kennzeichnen. Um das Wesen von phraseologischen Einheiten zu erfassen, soll bei ihrer Untersuchung die semantisch-lexikalische, morphosyntaktische wie auch stilistisch-pragmatische Dimension einbezogen werden (vgl. u. a. Eckert 1990: 488–491; Eismann 1995: 97; Földes 1996: 17; Korhonen/Wotjak 2001: 228; Laskowski 2003: 132). Somit findet der zwischensprachliche Vergleich auf vier folgenden Stufen statt:

  • Gesamtbedeutung des Phraseologismus,
  • lexikalische Besetzung der Komponenten,
  • Typ des Phraseologismus,
  • Morphosyntax.
  • Zuerst wird die semantische Struktur der Phraseologismen analysiert, die Folgendes umfasst: Kernbedeutung, präzisierende Seme sowie Konnotationen, darunter Stilschicht und die Einstellung des Sprechers, z. B. weiße Mäuse sehen: Kernbedeutung [Wahnvorstellungen haben], präzisierendes Sem, das die allgemeine Kernbedeutung spezifiziert [im Betrunkenenzustand], konnotative Seme: [umgangssprachlich], [scherzhaft]).3 Die zweite Stufe der Gegenüberstellung ist die lexikalische Besetzung der Komponenten. Der Analyse wird die Bedeutung der einzelnen Bestandteile von Phraseologismen unterzogen.4 Auch die Gliederzahl wird dabei berücksichtigt. Beim Typ des Phraseologismus wird der Konstruktionstyp der deutschen und der polnischen Einheiten bestimmt (verbaler, nominaler, adverbialer Phraseologismus, phraseologischer Vergleich, phraseologisierter Teilsatz, satzwertiger Phraseologismus). Auf der Ebene der Morphosyntax kontrastiert man die morphologisch-syntaktische Struktur der Phraseologismen. Diese wird im Hinblick auf die Wortart der einzelnen Komponenten, ihre morphologischen Kategorien, interne und externe Valenz sowie die syntaktische Funktion im Verband untersucht.

    Aus den Kombinationen der Übereinstimmungen und Unterschiede auf allen Stufen der Kontrastierung entsteht ein Netz von Äquivalenztypen und -gruppen. Es werden drei Hauptäquivalenztypen ermittelt: Voll-, Teil- und Nulläquivalenz.5 Der Terminus Äquivalenz wird als die semantisch-formale Übereinstimmung sprachlicher Zeichen bzw. Zeichenkombinationen zweier oder mehrerer Sprachen aufgefasst (vgl. Krohn 1994: 73; Laskowski 2003: 129).6 In den vorliegenden Untersuchungen wird die Ansicht vertreten, dass Äquivalenz keine völlige Identität, sondern vielmehr eine teilweise Gleichheit ist, die sich graduieren lässt und bei der man über- und untergeordnete Aspekte ermitteln kann. Als die dominierende Größe gilt in der Analyse die semantische Äquivalenz, was zur Folge hat, dass die Bedeutung der deutschen Phraseologismen zum Ausgangspunkt für die Erschließung von Entsprechungen im Polnischen wird. Dieser Ansatz ermöglicht somit den Vergleich der Phraseologismen mit völlig abweichender Besetzung der Komponenten wie die Kontrastierung von Phraseologismen mit nichtphraseologischen Ausdrücken – vorausgesetzt, dass sie eine (annähernd) gleiche semantische Struktur aufweisen.

    Volläquivalenz besteht immer dann, wenn sich die möglichst vollständige Übereinstimmung zwischen den gegenübergestellten Einheiten auf allen vier Ebenen der Untersuchung feststellen lässt. Teiläquivalenz liegt bei einer völligen oder partiellen Gleichheit in der Gesamtbedeutung des Phraseologismus sowie bei unterschiedlich ausgeprägten Übereinstimmungen und Differenzen im Komponentenbestand, im Typ des Phraseologismus und im Bereich der Morphosyntax vor. Sehr treffend äußert sich dazu Ehegötz (1990: 2): „Die partielle oder Teiläquivalenz erweist sich [...] als ein Sammelbecken der unterschiedlichsten Abstufungen von Nicht-Übereinstimmungen in äquivalenzbestimmenden Faktoren, die bis hin zu einer minimalen Übereinstimmung zwischen Ausgangssprache-Phrasem und Zielsprache-Entsprechung in nur einem Parameter gehen kann“. Als Nulläquivalenz werden alle Fälle interpretiert, in denen die systemhafte Entsprechung im Polnischen nicht vorhanden ist. Dem deutschen Phraseologismus wird dann eine nichtphraseologische Einheit gegenübergestellt, die in formaler Hinsicht völlig verschieden ist. In Bezug auf die semantische Struktur geben solche Pendants die Bedeutungen der deutschen Phraseologismen wieder, was aber den stilistisch-expressiven Aspekt betrifft, gehen diese Qualitäten meistens (bei Paraphrasen und z. T. bei freien Wortverbindungen) verloren.


    5 Untersuchungsergebnisse

    Das deutsche Korpus besteht aus 340 Phraseologismen mit Tierbezeichnungen im Komponentenbestand. Zum Gegenstand der Kontrastierung werden insgesamt 580 Einheitenpaare. Dieser zahlenmäßige Unterschied ergibt sich daraus, dass die Sememe der mehrdeutigen Konstruktionen sowie manche lexikalischen Varianten der Phraseologismen gesondert behandelt werden. Außerdem werden im zusammengestellten Material Fälle der Divergenz ermittelt. Von den analysierten deutsch-polnischen Paaren konnte man

  • 45 als volläquivalent (7,7 %),
  • 399 als teiläquivalent (68,9 %),
  • 136 als nulläquivalent (23,4 %) einstufen.
  • Ein Teil der volläquivalenten polnischen Entsprechungen erweist sich als Entlehnungen aus dem Deutschen, u. a. tu leży pies pogrzebany von dt. da liegt der Hund begraben, kupować kota w worku von dt. die Katze im Sack kaufen. Es lassen sich Fälle von Interphraseologismen feststellen, u. a. das Trojanische Pferd – koń trojański (griechische Mythologie), das schwarze Schaf – czarna owca (Bibel). Als phraseologische Internationalismen gelten zudem Vergleiche, die auf die Fabeln von Äsop zurückzuführen sind, u. a. stur wie ein Esel – uparty jak osioł, listig wie ein Fuchs – chytry jak lis, kämpfen wie ein Löwe – walczyć jak lew. Ähnliche Lebenserfahrungen, Vorstellungen und metaphorische Denkweise der Sprecher können als Ursache von weiteren Parallelismen angesehen werden, u. a. eine dumme Gans – głupia gęś, jmdn. wie einen Hund behandeln – traktować kogoś jak psa, glatt wie ein Aal – śliski jak węgorz, stumm wie ein Fisch – niemy jak ryba . Im Rahmen der Teiläquivalenz werden neun Untergruppen ermittelt, die nach dem abnehmenden Grad der Übereinstimmung auf den Untersuchungsebenen geordnet sind. Am zahlreichsten vertreten (123 Fälle, 30,8% der Gesamtzahl von teiläquivalenten Paaren) ist die Untergruppe mit folgenden Parametern: völlige Gleichheit in der Gesamtbedeutung und im Typ des Phraseologismus sowie Abweichungen auf der Stufe der lexikalischen Besetzung von Komponenten und der Morphosyntax, u. a. schwimmen wie eine bleierne Ente – pływać jak siekiera, ein Heimchen am Herde – kura domowa, {jmdm.} die Würmer aus der Nase ziehen – ciągnąć {kogoś} za język . Die zwei größten Gruppen der nulläquivalenten Pendants stellen Einzellexeme (63 Fälle, 46,3% der Gesamtzahl von nulläquivalenten Belegen) und Paraphrasen (62 Fälle, 45,6% der Gesamtzahl von nulläquivalenten Belegen) dar. Vereinzelt entsprechen den deutschen Phraseologismen freie Wortverbindungen und Sprichwörter, u. a. ein kleiner Fisch – płotka (Einzellexem),das hält ja kein Pferd aus – wykrzyknienie wyrażające, że coś (najczęściej sytuacja lub dane warunki) jest nie do wytrzymania (Paraphrase), ein linker Vogel – podejrzany typ (freie Wortverbindung), mit den Wölfen heulen – kiedy wejdziesz między wrony, musisz krakać jak i one (Sprichwort).


    6 Divergenz

    Mit Divergenz hat man zu tun, wenn eine Einheit in L1 über mehrere Entsprechungen in L2verfügt (vgl. Wotjak 1992: 44).7 Bei der Analyse werden 89 Fälle der Divergenz festgestellt. Die größte Anzahl der polnischen Pendants entspricht drei synonymen Phraseologismen wie vom wilden Affen gebissen, einen Floh im Ohr haben und <eine Meise/einen Vogel> haben ‚nicht recht bei Verstand sein, verrückte Dinge tun, sich unvernünftig benehmen, idiotische Einfälle haben’. Es stehen ihnen jeweils 13 Äquivalente gegenüber: mieć <bzika/hopla/kota/kręćka/fioła/szmergla/świra>, mieć kuku na muniu, mieć nie po kolei w głowie, mieć nie wszystko po kolei, mieć nierówno pod sufitem, nie mieć piątej klepki, {komuś} brakuje piątej klepki, nie mieć wszystkich w domu, upaść na głowę, z byka spaść, najeść się <szaleju/blekotu>, <padać/rzucać się> {komuś} na mózg, <szajba/palma> {komuś} odbija . Meistens haben die deutschen Einheiten zwei (40 Fälle) oder drei (27 Fälle) Entsprechungen im Polnischen. Im zusammengestellten Korpus liegt Divergenz vorwiegend nur in den Untergruppen der Teiläquivalenz vor (66 Fälle). Viel seltener stehen den deutschen Konstruktionen sowohl voll- als auch teiläquivalente Entsprechungen gegenüber (10 Fälle). Zehn deutsche Einheiten verfügen über mehrere nichtphraseologische Pendants im Polnischen. In drei Fällen werden sowohl teil- als auch nulläquivalente Entsprechungen ermittelt. Im Folgenden werden ausgewählte Beispiele der Divergenz in fünf Gruppen eingeteilt.

    6.1 Gruppe 1 (10 Fälle)

    Ein Volläquivalent wird durch ein Teiläquivalent begleitet, das sich von der deutschen Einheit nur auf der lexikalischen Ebene unterscheidet. Das Zustandekommen solcher Kombination wird dadurch verursacht, dass die polnischen Entsprechungen in lexikalischen Varianten erscheinen:

    (1) stark wie ein Bär

    'kräftig sein, in Bezug auf einen Mann'

    • <silny/mocny> jak niedźwiedź
    • <silny/mocny> jak <tur/byk>

    Die körperliche Stärke eines Mannes wird in der deutschen Sprache mit einem Bären assoziiert. Im Polnischen bringt man diese Eigenschaft ebenso mit einem Bären (niedźwiedź) wie auch mit einem Auerochsen (tur) und einem Stier (byk) in Verbindung.

    6.2 Gruppe 2 (26 Fälle)

    Alle polnischen Äquivalente eines deutschen Phraseologismus gehören derselben Gruppe der Teiläquivalenz an. Hier lassen sich folgende Tendenzen beobachten:

    Die Unterschiede zwischen den kontrastierten Einheiten kommen auf der lexikalischen und morphosyntaktischen Ebene vor:

    (2) das Ei unterm Huhn verkaufen müssen

    'kein Geld haben'

    • cienko prząść
    • nie śmierdzieć groszem
    • nie mieć grosza przy duszy
    • klepać biedę

    Der deutsche Phraseologismus enthält ein Bild aus dem Bereich der ländlich-bäuerlichen Lebensumstände. In Geldnot verkauft man sogar das Ei, das man noch nicht hat, weil es noch nicht ausgereift ist. In cienko prząść wird auf das Spinnen, eine schon in Vergessenheit geratene Tätigkeit, Bezug genommen. Wenn man nicht über ausreichend Geld verfügt, wird nur ein dünnes Garn gesponnen. In nie śmierdzieć groszem und nie mieć grosza przy duszy kommt die Komponente grosz ‚Groschen‘, in klepać biedę dagegen bieda ‚Not‘ vor. Beide Lexeme stellen die direkte Beziehung zur Bedeutung der Einheiten her. Der deutsche Phraseologismus weist folgende Struktur auf: VP → NNom + NPräp-gr(lokal) + VInf + VMod. Die Struktur der polnischen Entsprechungen ist wie folgt: cienko prząść (VP → Adv + V), nie śmierdzieć groszem (VP → Neg + V + NInstr), nie mieć grosza przy duszy (VP → Neg + V + NAkk + NPräp-gr(lokal)), klepać biedę (VP → V + N Akk).

    Die Nicht-Übereinstimmungen werden in der Semantik (präzisierende Seme), in der lexikalischen Besetzung der Komponenten sowie in der Morphosyntax festgestellt:

    (3) wie das Kaninchen vor der Schlange (stehen)

    'handlungsunfähig, starr vor Schrecken'

    • stanąć jak wryty
    • stanąć jak słup soli
    • stanąć jak rażony piorunem
    • stanąć jakby {w kogoś} piorun <strzelił/trafił/raził>

    Verglichen mit der Bedeutung der deutschen Konstruktion ist die semantische Struktur der polnischen Entsprechungen um das Sem [vor Verwunderung] reicher. In den polnischen Einheiten kommen keine Tierbezeichnungen vor. Der im deutschen Phraseologismus ausgedrückte Zustand wird mit anderen Bildern dargestellt, und zwar dass jemand wie angewurzelt dasteht, erstarrt und wie von einem Blitz getroffen wird. Die deutsche Einheit hat folgende Struktur: PhV → AdvVergl + NNom + NPräp-gr(lokal) + (V). Die polnischen Pendants weisen dagegen folgende Struktur auf:stanąć jak wryty (PhV → V + AdvVergl + Part II), stanąć jak słup soli (PhV → V + AdvVergl +NNom + NGen(Attr)), stanąć jak rażony piorunem (PhV → V + AdvVergl + Part II + NInstr),stanąć jakby {w kogoś} piorun <strzelił/trafił/raził> (PhV → V + AdvVergl +{NPräp-gr} + NNom + V Verg).

    Die gegenübergestellten Phraseologismen weisen Abweichungen in der Semantik (Stil), auf der lexikalischen und morphosyntaktischen Ebene wie auch im Typ des Phraseologismus auf:

    (4) stehlen wie ein Rabe

    'stehlen'

    • mieć <lepkie/długie> <ręce/palce>
    • mieć klej na rękach
    • <kleić/przyklejać się/lepić się> {komuś} do <rąk/ręki>

    Die deutsche Einheit ist salopp, die polnischen Äquivalente gelten als umgangssprachliche Ausdrücke. Der deutschen Konstruktion liegt die volkstümliche Vorstellung zugrunde, der Rabe neige zum Diebstahl von kleinen (glitzernden) Gegenständen. Die polnischen Pendants bringen dagegen den Grund für die Straftat zum Ausdruck, und zwar handelt es sich um den Klebstoff an den Händen oder Fingern. Außer den Differenzen in der lexikalischen Besetzung der Komponenten weisen die analysierten Einheiten Unterschiede im Typ des Phraseologismus auf. Dem phraseologischen Vergleich im Deutschen stehen verbale Phraseologismen im Polnischen gegenüber. Daraus ergeben sich die Nicht-Übereinstimmungen in der Morphosyntax: stehlen wie ein Rabe (PhV → V + AdvVergl + NNom), mieć <lepkie/długie> <ręce/palce> (VP → V + AdjAttr + NAkk),mieć klej na rękach (VP → V + NAkk + NPräp-gr(lokal)), <kleić/przyklejać się/lepić się> {komuś} do <rąk/ręki> (VP → V + {NDat} + NPräp-gr(lokal)).

    6.3 Gruppe 3 (40 Fälle)

    Die Entsprechungen eines deutschen Phraseologismus werden unterschiedlichen Gruppen der Teiläquivalenz zugeordnet. Es lassen sich hier folgende Tendenzen ermitteln:

    Ein Äquivalent weist nur Unterschiede auf der lexikalischen Ebene auf, das andere (die sonstigen) auch in der Morphosyntax:

    (5) schlafen wie ein <Bär/Dachs/Murmeltier>

    'tief schlafen'

    • spać jak <suseł/kamień>
    • spać jak <zabity/zarżnięty>

    Im phraseologischen Vergleich des Deutschen findet der lange und tiefe (Winter)schlaf eines Bären, Dachses und Murmeltieres seinen Niederschlag. Im Polnischen assoziiert man diesen Zustand mit dem Schlaf eines Ziesels. Als Comparatum gelten zudem das Substantiv kamień ‚Stein‘ und Partizipien von den Verben zabijać ‚töten‘ und zarzynać ‚abschlachten‘. Dies wirkt sich auf die morphosyntaktische Ebene der Einheiten aus:schlafen wie ein <Bär/Dachs/Murmeltier>, spać jak <suseł/kamień> (PhV → V + AdvVergl + NNom) und spać jak <zabity/zarżnięty> (PhV → V + AdvVergl + Part II).

    Ein Äquivalent weist Unterschiede auf der lexikalischen und morphosyntaktischen Ebene auf, das andere (die sonstigen) dagegen auch in der Semantik. Die Abweichungen betreffen die Stilschicht:

    (6) sich den Kuckuck {<um etw./jmdn.>} scheren

    'sich um jmdn. oder etw. überhaupt nicht kümmern, jmdn. oder etw. nicht hoch schätzen, nicht beachten'

    • mieć {coś/kogoś} w tyłku
    • mieć {coś/kogoś} w nosie
    • mieć {coś/kogoś} w głębokim poważaniu
    • mieć {coś/kogoś} gdzieś
    • mieć {coś/kogoś} w dupie

    In den polnischen Phraseologismen kommen keine Tierbezeichnungen vor. Als Hauptkomponenten fungieren die Substantive tyłek ‚Hintern‘, nos ‚Nase‘, poważanie ‚Achtung, Ansehen‘, dupa ‚Arsch‘ sowie das Adverb gdzieś ‚irgendwo‘. Der stilistische Wert der Basisbestandteile beeinflusst die Stilschichtzugehörigkeit der ganzen Einheiten. Der deutsche Phraseologismus ist ein salopper Ausdruck, genauso wie das erste polnische Äquivalent. Die drei weiteren sind umgangssprachlich, das letzte derb bzw. vulgär. Die deutsche Konstruktion weist die Struktur VP →NAkk + {NPräp-gr} + V auf. Im Folgenden wird die Struktur der polnischen Phraseologismen angegeben:mieć {coś/kogoś} w tyłku, mieć {coś/kogoś} w nosie, mieć {coś/kogoś} w dupie (VP →V + {NAkk} + NPräp-gr{lokal)),mieć {coś/kogoś} gdzieś (VP →V + {NAkk} + Adv), mieć {coś/kogoś} w głębokim poważaniu (VP →V + {NAkk} + N Präp-gr{lokal)+Adj(Attr)).

    Für ein Äquivalent sind Unterschiede in der Semantik (präzisierende Seme) sowie fehlende Übereinstimmung auf der lexikalischen und morphosyntaktischen Ebene charakteristisch. Beim zweiten (bei den sonstigen) werden noch Abweichungen im Typ des Phraseologismus festgestellt:

    (7) ein <rechter/richtiger> Bär

    'ein Mann vom großen und kräftigen Körperbau, z. T. mit langsamen Bewegungen und innerer Ruhe'

    • chłop na schwał
    • chłop jak <dąb/tur>

    In der semantischen Struktur der Äquivalente fehlt das präzisierende Sem [z. T. mit langsamen Bewegungen und innerer Ruhe]. Die polnischen Phraseologismen enthalten keine Tierbezeichnungen in ihrem Komponentenbestand, als Basisglied dient das Substantiv chłop ‚Mann‘. Die deutsche Einheit hat die Struktur NP → AdjAttr + NNom, die polnischen haben dagegen: chłop na schwał (NP → NNom + NPräp-gr), chłop jak <dąb/tur> (PhV → NNom + AdvVergl + NNom).

    6.4 Gruppe 4 (10 Fälle)

    In diese Gruppe werden Nulläquivalente – Einzellexeme eingestuft. Einige von ihnen stimmen mit den deutschen Phraseologismen semantisch völlig überein:

    (8) ein gemeiner Hund

    'ein niederträchtiger, skrupelloser und unehrlicher Mensch, dessen Verhaltensweise als moralisch schlecht empfunden wird'

    • drań
    • łajdak
    • łotr

    Die deutsche Konstruktion und ihre polnischen Entsprechungen sind saloppe, geringschätzige Ausdrücke. Die polnischen Äquivalente lassen sich u. a. mit folgenden deutschen Einzellexemen wiedergeben: Schurke, Lump, Schweinehund.

    Ein Teil der polnischen Einzellexeme weicht von den deutschen Phraseologismen in der Stilschicht und/oder in der Einstellung des Sprechers ab:

    (9) ein lustiger Vogel

    'ein witziger Mensch, der gerne scherzt'

    • jajcarz
    • zgrywus

    Die deutsche Einheit ist umgangssprachlich, die polnischen Lexeme gehören der saloppen Stilschicht an und sind scherzhafte Ausdrücke. Das Substantivjajcarz steht mit dem Phraseologismus robić sobie {z kogoś} jaja ‚jmdn. täuschen, um ihn zu verspotten, zu veralbern‘ im Zusammenhang, zgrywus wird vom Verb zgrywać się ‚Possen reißen‘ abgeleitet.

    6.5 Gruppe 5 (3 Fälle)

    Diese Gruppe umfasst besondere Fälle. Dem deutschen Phraseologismus werden sowohl teil- als auch nulläquivalente Pendants gegenübergestellt. Die teiläquivalenten Entsprechungen weisen einen niedrigen Grad der Übereinstimmung auf den Untersuchungsebenen auf, die nichtphraseologischen Einheiten sind Einzellexeme:

    (10) eine <Biene/Fliege/Mücke> <machen/drehen>

    'schnell und (unbemerkt) weggehen, verschwinden'

    • <zniknąć/ulotnić się/rozpłynąć się> jak kamfora
    • urwać się
    • spływać
    • spadać
    • zmywać się
    • zwijać się

    Der polnische Phraseologismus stimmt nur teilweise in der Bedeutung mit der deutschen Konstruktion überein. Er enthält zusätzlich das Sem [ohne jegliche Spur zu hinterlassen]. Auf den sonstigen Analysestufen lassen sich auch Abweichungen feststellen. Die polnische Einheit weist in ihrem Komponentenbestand keine Tierbezeichnung auf. Das schnelle Weggehen einer Person wird damit verglichen, dass sich Kampfer sehr schnell verflüchtigt. Dem verbalen Phraseologismus im Deutschen steht ein Vergleich im Polnischen gegenüber. Daraus resultieren Differenzen auf der morphosyntaktischen Ebene: eine <Biene/Fliege/Mücke> <machen/drehen> (VP → NAkk + V), <zniknąć/ulotnić się/rozpłynąć się> jak kamfora (PhV → V + AdvVergl + NNom). Bei den exzerpierten Einzellexemen handelt es sich um Verben mit mehreren Sememen, darunter gibt es auch das Semem, das der deutsche Phraseologismus aufweist. Die nichtphraseologischen Pendants stimmen mit der deutschen Einheit sowohl in der Denotation als auch in der Konnotation überein.

    In diesem Zusammenhang erhebt sich die folgende Frage: Welche Entsprechung hat einen höheren Wert? Die nichtphraseologische, die alle oder fast alle semantischen Inhalte der Einheit der Ausgangssprache wiedergibt, oder ein Phraseologismus, der formal mit dem deutschen nicht übereinstimmt und in semantischer Hinsicht nur partiell adäquat ist? Es wird die Meinung vertreten, dass solche Fragen je nach Fall zu entscheiden sind. Die Aufgabe der kontrastiven Untersuchungen beruht darauf, die möglichen Äquivalente zu ermitteln. Die Entscheidung, welches sich im bestimmten Kontext am besten eignet, liegt bei dem Übersetzer bzw. Dolmetscher.


    7 Zusammenfassung

    Die durchgeführte Analyse hat ergeben, dass ca. ein Viertel der deutschen Phraseologismen mit Tierbezeichnungen über mehrere Pendants im Polnischen verfügt. Somit ist Divergenz eine nicht zu unterschätzende Erscheinung in den kontrastiven Untersuchungen. Divergenz überwiegt deutlich in der Gruppe der Teiläquivalenz. Die meisten polnischen Entsprechungen haben eine völlig andere Komponentenbesetzung und morphosyntaktische Struktur. Einige von ihnen stimmen nur annähernd mit dem deutschen Phraseologismus in semantischer Hinsicht überein – es lassen sich leichte Abweichungen in der Stilschicht oder im Bereich der präzisierenden Seme ermitteln. Von entscheidender Bedeutung für die Ergebnisse der Gegenüberstellung ist die Tatsache, dass in beiden Sprachen unterschiedliche morphosyntaktische Strukturen üblich sind und gleiche Inhalte mit anderen Mitteln ausgedrückt werden.


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    Szymczak, Mieczysław (2002): Słownik języka polskiego PWN. Warszawa: Wydawnictwo Naukowe PWN.

    Toledo, Emilio (2004): Vergleichende Phraseologie der spanischen und der deutschen Sprache. Untersuchungen anhand einer Auswahl verbaler Phraseologismen mit der allgemeinen Bedeutung "Angriff auf eine Person" . Hamburg: Kovač.

    Wotjak, Barbara (1992): "Probleme einer konfrontativen Phraseologieforschung am Beispiel verbaler Phraseolexeme". In: Korhonen, Jarmo (ed.) (1992): Untersuchungen zur Phraseologie des Deutschen und anderen Sprachen: einzelsprachspezifisch-kontrastiv-vergleichend. Akten der internationalen Tagung in Turku. 6.–7.9.1991 . Frankfurt a. M. etc., Lang: 39–60.

    Wotjak, Barbara (1994): "Fuchs, die hast du ganz gestohlen: Zu auffälligen Vernetzungen von Phraseologismen in der Textsorte Anekdote". In: Sandig, Barbara (ed.) (1994): Europhras 92: Tendenzen der Phraseologieforschung. Bochum, Brockmeyer: 619–650.


    Verwendete Symbole

    AdjAttr

    Adv

    AdvVergl

    L1/L2

    NNom/Gen/Dat/Akk/Instr

    NGen(Attr)

    NPräp-gr

    NPräp-gr(lokal)

    Neg

    NP

    Part II

    PhV

    V

    VInf

    VMod

    VVerg

    VP

    < >

    ( )

    { }

    [ ]

    Adjektiv in der Funktion des Attributs

    Adverb

    Vergleichsadverb

    Ausgangssprache/Zielsprache

    Substantiv im Nominativ/Genitiv/Dativ/Akkusativ/Instrumental

    Substantiv im Genitiv in der Funktion des Attributs

    Substantiv als Kern der Präpositionalgruppe

    Substantiv als Kern der Präpositionalgruppe in der Funktion der Lokalbestimmung

    Negation

    nominaler Phraseologismus

    Partizip II

    phraseologischer Vergleich

    Verb

    Verb im Infinitiv

    Modalverb

    Verb im Vergangenheitstempus

    verbaler Phraseologismus

    in spitzen Klammern stehen austauschbare Komponenten der Phraseologismen

    in runden Klammern stehen fakultative Komponenten der Phraseologismen

    in geschweiften Klammern stehen Komponenten der Phraseologismen, die im Kontext besetzt werden

    in eckigen Klammern wird die semantische Struktur der Phraseologismen angegeben


    Anmerkungen

    1 Folgende festgeprägte Einheiten, die Satzstruktur aufweisen, werden zum Phraseologiebereich nicht gerechnet: Sprichwörter, Wellerismen, Sentenzen, Maximen, Aphorismen (vgl. Fleischer 1997: 76&ndash82; Burger 2003: 101&ndash104, 120&ndash123; Szczęk 2010: 66&ndash71). zurück

    2 Zu Varianten und Modifikationen von Phraseologismen vgl. u. a. Barz (1992), Korhonen (1992),Wotjak (1994), Pociask (2007). zurück

    3 Die semantische Struktur der Phraseologismen wird anhand von synchronen einsprachigen phraseologischen Wörterbüchern erschlossen. zurück

    4 Die Semantik der phraseologischen Komponenten wird vorwiegend anhand von einsprachigen allgemeinen Wörterbüchern ermittelt. zurück

    5 Die Bezeichnungen Voll-, Teil- und Nulläquivalenz verwenden u. a. Krohn (1994), Chrissou (2001), Gondek/Szczęk (2001), Laskowski (2003). In der einschlägigen Literatur sind außer diesen Termini folgende gebräuchlich: absolute/totale/völlige/vollständige Äquivalenz, partielle/relative Äquivalenz und keine Äquivalenz/Nicht-Äquivalenz (vgl. u. a. Sternemann et al. 1983; Hessky 1987; Ehegötz 1990; Eismann 1995; Toledo 2004). zurück

    6 Vgl. dazu u. a. den Ansatz von Sternemann et al. (1983: 43–47), wo die semantische und formale Übereinstimmung getrennt behandelt werden. Als Äquivalenz wird von den Autoren die Übereinstimmung auf der semantischen Ebene bezeichnet. In Bezug auf den morphologisch-syntaktischen Aspekt gebrauchen sie den Begriff Kongruenz. zurück

    7 Bei interlingualen Vergleichen kann auch eine umgekehrte Situation vorkommen, nämlich dass mehrere Einheiten in L1 ein gemeinsames Äquivalent in L2 haben. Diese Erscheinung wird Konvergenz genannt (vgl. Wotjak 1992: 44). Um den Rahmen des vorliegenden Beitrags nicht zu sprengen, wird dieses Phänomen nicht berücksichtigt. zurück