Die Extension des Sammelbegriffs "Partikeln" ist – zum Teil von Autor zu Autor – sehr unterschiedlich. Einige verstehen darunter alle unflektierbaren Wortarten1 und rechnen selbst die trennbaren Präfixe2 oder Kopulapartikeln3 dazu, andere schränken sie auf Funktionswörter ein und schließen Adverbien aus4 und grenzen sie "als Wörter ohne kategorematische und kategorielle Bedeutung" (Hentschel/Weydt 1990: 246) ab, noch andere beschränken sie auf die sog. zehnte Wortart.5 Da sich eine klare formale Abgrenzung sowohl der Funktionswörter als auch der "Restwortart" als schwierig gestaltet, plädieren Hentschel/Weydt (1989, 1990) für eine funktional-semantische Abgrenzung der Partikeln. Dieser Abgrenzung der Funktionswörter kann man sich mit dem Wissen, dass die formalen Eigenschaften z. T. strukturell unterschiedlich motiviert sind und keine distinkten Gruppen ohne kontinuierliche Übergänge bilden, anschließen.
Eine große Variation ist auch bei der Definition der "Partikeln im engeren Sinne"6 bzw. der sog. Restwortart festzustellen. Auch hier handelt es sich eher um einen "Sammelbegriff" für z. T. inkohärent erscheinende Partikelgruppen bzw. Funktionswörter, der ebenfalls unterschiedliche Extension aufweist. Denn selbst die sog. Abtönungspartikeln (APn), die man geglaubt hat, durch eine begrenzte Anzahl von Merkmalen definieren zu können, weisen einen "harten Kern" und damit auch ein Zentrum und eine Peripherie auf, das heißt, dass nur einige APn über alle formalen Eigenschaften verfügen, über die die Gruppe der APn bestimmt wird. So definiert man die APn über folgende formale und funktional-semantische Eigenschaften: kein Satzgliedwert, kein Satzäquivalent, nicht erfragbar, nicht negierbar, nicht isolierbar, topologisch nicht eingebunden, nicht erststellungsfähig, nicht betonbar, an bestimmte Satztypen gebunden, deren pragmatische Wirkung mit Blick auf den grundlegenden Satzmodus lediglich "abtönend" ist, und deren synsemantische Bedeutung als eine "textkommunikative" (Hentschel 1983: 122) oder als "wissensabgleichende" (König, Vortrag auf der Tagung "40 Jahre Partikelforschung" Bern 2009) Funktion umschrieben wird. Die Fokuspartikeln z. B. weisen andere formale Eigenschaften auf.
Dabei sind weder Partikelgruppen noch deren phonologische und topologische Merkmale universell: Während das Englische7 oder das Französische mit fester Wortstellung zu den partikelarmen Sprachen gehören, macht die relativ freie Wortstellung in den slavischen Sprachen die Anwendung von topologischen Kriterien, wie man sie für die germanischen Sprachen Deutsch oder Niederländisch anwenden kann, nur eingeschränkt brauchbar. Auch in den slavischen Sprachen stehen zwar z. B. die funktional-semantisch abgrenzbaren APn vor dem rhematischen Teil,8 sind aber nicht wie im Deutschen etwa über die Absenz der topologischen Inversion von den Adverbien zu unterscheiden, und auch ihre Erststellung im Satz ist im Gegensatz zum Deutschen möglich, womit auch die Unbetonbarkeit nicht als zwingend erscheint (für das Tschechische vgl. Nekula 1996, für das Polnische vgl. Szulc-Brzozowska 2002). Gerade deswegen steht in diesem Beitrag die Stellung der Partikeln im Vordergrund.
Noch schwieriger wird die Frage nach den Partikeln, wenn man auch typologisch isolierende Sprachen wie Japanisch oder Chinesisch einbezieht (vgl. Rickmeyer 1995, Li/Thompson 1981). In diesen wird der Partikelbegriff traditionell für selbstständige Lexeme mit eigenem (Ton und) Zeichen vorbehalten, die eine eigene "grammatische" Bedeutung haben, wie etwa die syntaktische Rolle des vorausgehenden Wortes anzuzeigen, und folgerichtig als "grammatische Partikeln" bezeichnet werden: jap. kare ga kuruma de eki e iku ('Er fährt mit dem Auto zum Bahnhof' / er [Subjekt]9 Auto [Ort einer Handlung/Mittel] Bahnhof [Richtung] gehen); chin. Tā shì wŏ de bàba ('Das ist mein Vater' / ... ich [Attribut]....), chin. Wŏ zài Bĕijīng xué guo hànyu ('Ich habe in Peking Chinesisch gelernt' / ... lernen [perfektiv]...). Als "grammatische Partikeln" werden auch sog. Satzendpartikeln bezeichnet, die den Satzmodus markieren: chin. Tā hăo ('Ihm geht es gut') vs. Tā hăo ma? ('Geht es ihm gut?') oder jap. atsui desu ('Es ist heiß') vs. atsui desu yo ('Es ist heiß' – mit der Voraussetzung, dass der Angesprochene dies noch nicht weiß) vs. atsui desu ka ('Ist es heiß?') vs. atsui desu ne ('Es ist heiß, nicht wahr?'). In Wirklichkeit handelt es sich nicht um eindeutige Marker eines Satzmodus, da diese in ihrer Wirkung kontextabhängig sind und man könnte sie mit einigem Recht als "illokutive" (abtönende) Partikeln ansehen. Die feste Position im Satz (hinter einem Autosemantikon bzw. am Satzende) ist dabei neben der Paradigmatizität, dem semantischen Ausbleichen und den lautlichen Besonderheiten eines der Kriterien, die sie als "grammatische Partikeln" ausmachen.
Auch das Deutsche kennt mit der Infinitivpartikel zu eine "grammatische Partikel", die sich von den anderen Partikeln u. a. auch dadurch unterscheidet, dass sie topologisch stärker gebunden ist als etwa die illokutiven APn, indem sie ausschließlich – bei gleichzeitiger Einschränkung ihrer Wählbarkeit – vor dem Infinitiv steht. Die deutschen APn sind wiederum topologisch stärker gebunden als etwa die abtönungsähnlichen Partikeln oder Modalwörter, bei denen die Erststellung sowie die Ausgliederung als reaktives Satzäquivalent möglich sind. Ihr Vorhandensein etwa in selbstständigen Wunschsätzen wie Wenn er doch endlich käme!, in denen eine Variation in der Wortstellung nicht möglich ist, ist darüber hinaus eine Voraussetzung für einen grammatisch korrekten Satz. Sie konstituieren also den Wunschsatz mit und sind in diesem Falle weitaus mehr als bloß stilistisch relevante Pragmalexeme.
Man könnte dieses etwa durch Hentschel (1983) beschriebene topologische Verhalten der deutschen Partikeln bzw. APn – nun mit Blick auf die Beschreibung der Partikeln in anderen Sprachen – verallgemeinern:
– | topologische Einschränkungen reflektieren die "Funktion" einer Partikel (Modalwort vielleicht vs. AP vielleicht), auch wenn nicht alle Partikeln, die im Hinblick auf ihre "Funktion" einer Partikelgruppe zugeordnet werden, alle gruppenspezifischen topologischen Merkmale aufweisen (APn vs. abtönungsähnliche Partikeln), was im Übrigen auch für die anderen Gruppenmerkmale (unbetonte vs. betonte APn) zutrifft; |
– | je mehr eine Partikel topologisch gebunden ist, desto mehr ist sie "grammatikalisiert"; |
– | je mehr gebunden, desto kleiner ist die "Partikelgruppe" und desto mehr ist deren Wählbarkeit eingeschränkt. |
Dieser Verallgemeinerung will ich im Folgenden nachgehen und sie auch auf das Tschechische übertragen, das wie die übrigen slavischen Sprachen in seiner Wortstellung relativ frei ist. Eine etwaige topologische Fixierung wäre nämlich unter andrem umso mehr ein Signal nicht nur eines (weiteren) semantischen Ausbleichens, sondern auch einer weiter fortschreitenden Grammatikalisierung auf dem Weg zu synsemantischen Funktionswörtern, Diskurs- oder Satzmodusmarkern bzw. gar Hilfsmorphemen oder gebundenen Affixen.
Grammatikalisierung könnte man ganz allgemein als Übergang von lexikalischen Einheiten bzw. Konstruktionen (Zeichen) in mehr oder weniger grammatische charakterisieren. Auch die Veränderung von weniger grammatischen Zeichen in mehr grammatische kann als Grammatikalisierung verstanden werden. Somit erscheint die Grammatik als ein System, das – an die Sprachverwendung gebunden – ständigem Wandel offen steht (vgl. Bybee 2003: 145). Bei diesem Wandel spielt die Frequenz der Zeichen eine Rolle. Der Grundgedanke besteht darin, dass sich die Zeichen durch die Verwendung abnutzen. Je öfter sie vorkommen, desto mehr automatisiert sich und verbleicht ihre Bedeutung, bis sie gar zu Funktionswörtern werden (in der Tat sind die Funktionswörter in allen Sprachen der Welt am häufigsten). Solche Wörter dienen nicht mehr dem Bezug auf die außersprachliche Wirklichkeit, sondern der Erstellung von Relationen zwischen den Zeichen, wodurch sie ihre Autonomie verlieren. Der Grammatikalisierungsprozess bzw. der Makroprozess des Wandels von lexikalischen Einheiten in mehr oder weniger grammatische kann nach Lehmann (1995: 146) in mehrere Mikroprozesse aufteilt werden, die über entsprechende Parameter linguistischer Zeichen erfassbar sind:10
Parameter | Grammatikalisierungsgrad | niedrig | Grammatikalisierungsvorgang | hoch |
Integrität | lexikalische Bedeutung; mehrsilbiges Wort | Erosion (formal erosion/attrition; semantic bleaching) | grammatische Funktion; reduzierte Form | |
Paradigmatizität | Zeichen gehört zum losen Wortfeld | Paradigmatisierung | Zeichen gehört zum hochintegrierten Paradigma | |
Wählbarkeit ((paradigmatic variability)) | Zeichen ist nach komm. Absichten frei wählbar | Obligatorisierung | Wahl des Zeichens ist begrenzt; obligatorische Verw. | |
struktureller Skopus | Zeichen bezieht sich auf ein Syntagma beliebiger Komplexität | Kondensierung | Zeichen bezieht sich auf das Wort/auf den Stamm | |
Fügungsenge (boundedness) | Zeichen ist formal unabhängig; Juxtaposition | Koaleszenz | Zeichen ist formal abhängig, z. B. Affix, oder nur ein phonol. Merkmal | |
Stellungsfreiheit (syntagmatic variability) | Zeichen ist frei umstellbar | Fixierung | Zeichen besetzt feste Position |
Da die Partikeln als Funktionswörter aus den Autosemantika bzw. die Partikeln im engeren Sinne auch aus den Funktionswörtern bzw. Deiktika entstanden sind, ist das Grammatikalisierungsmodell sicherlich auch für Partikeln anzuwenden, wenn auch einfacher für einzelne Partikeln als für Partikelgruppen, da diese mit Blick auf Eigenschaften wie Wortstellung, (Nicht-)Betonung usw., in denen sich die oben genannten Grammatikalisierungsparameter reflektieren, – wie bereits vorausgeschickt – eher als Kontinua mit prototypischen Kernen zu verstehen sind. So ist nicht zu übersehen, dass etwa das Zeichen ein Mal > einmal > mal > ma formal (Länge, Betonung) im Laufe der Zeit erodiert und zugleich semantisch verblichen ist. Und während das Vorkommen der betonten einmal-Formen uneingeschränkt und nicht auf eine feste Position im Satz fixiert ist, sind die unbetonten mal-Formen nur noch auf einige wenige Satztypen beschränkt und in der Stellung am Satzanfang ausgeschlossen, wenn auch (eine) Variation im Mittelfeld – bei den APn als Gruppe – prinzipiell möglich ist. Dabei gehört die AP mal sicherlich nicht zum losen Wortfeld, wie dies bei dem Adverb einmal eher der Fall ist, sondern bildet zusammen mit den anderen APn des "harten Kerns" ein begrenztes Paradigma von Einheiten mit derselben Funktion und denselben formalen Eigenschaften. Auch der Parameter der Fügungsenge lässt sich hier anwenden, wenn auch die Partikel mal sicher nicht als Affix zu verstehen ist; der Verlust der Betonung führt allerdings zum Verlust ihrer formalen Unabhängigkeit. Allein die Anwendung des Skopus-Parameters bereitet Schwierigkeiten, da sich die Modifizierung durch einmal auf das Verb, die der APn sich hingegen auf den – etwa durch den vom Verbmodus indizierten – Satzmodus bezieht.11 Ohne sich auf die Einzelheiten dieser zentralen Frage einzulassen, kann man feststellen, dass auch Verbaffixe und Hilfsmorpheme des Verbs das Tempus und den Verbmodus und damit den Satzmodus und die Zeitreferenz des Satzes markieren. Die APn könnte man daher als "Hilfsmorpheme" verstehen, die zusammen mit den Verbaffixen und Hilfsmorphemen des Verbs den Satzmodus koindizieren und sich dadurch zwar an das Verb binden, aber sonst die Eigenschaft des ganzen Satzes sind, was im Tschechischen bei den sog. enklitischen Partikeln noch einmal deutlicher wird.
Jedenfalls scheint es, dass das Grammatikalisierungsmodell auch bei den Partikeln bzw. Abtönungspartikeln anzuwenden ist, wenn auch die an den Parametern ablesbaren Prozesse nicht bei allen Partikeln / Partikelgruppen in demselben Ausmaß und in derselben Eindeutigkeit erfolgen:
formal erosion; semantic bleaching | Integrität: betont einmal (Adverb) vs. unbetont
ma(l) (AP); bet. Sitz ruhig (Adverb) vs. unbet. Setz dich ruhig (AP) |
Paradigmatisierung | Paradigmatizität: fallende Größe der Partikelgruppen Satzadverbien, abtönungsähnliche Partikeln bis hin zum "harten Kern" der APn |
Obligatorisierung | Wählbarkeit: nicht obligatorischer, sondern lediglich stilistisch regulierter Usus vs. konsequent eingeschränkte Wahl (gebunden an einen bzw. mehrere Satztyp/en); obligatorisch in Wunschsätzen |
Kondensierung | Skopus: Zeichen modifiziert nicht Wort od. Stamm, sondern Äußerung (APn) wie grammatische Mittel (Verbmodus, Intonation, Wortfolge), die Satzmodus (ko-)indizieren |
Koaleszenz | Fügungsenge: keine Affixe, auch wenn die APn phonetisch unselbstständig sind und zu Klitika werden, die sich an ein anderes Wort binden |
Fixierung | Stellungsfreiheit: die APn können nicht am Satzanfang stehen vs. relativ freie Stellung im Mittelfeld |
Ausgehend von den Grammatikalisierungsprozessen, die ich fettmarkiert habe und denen man ein Fragezeichen hinzufügen könnte, möchte ich zwei Arbeitshypothesen entwickeln, die ich an einem diachronen tschechischen Beispiel weiterverfolgen will. Diese könnte man folgendermaßen formulieren:
– | Sind die illokutiven Abtönungspartikeln und ihre Funktion stark an einen Satztyp gebunden, so dürften sie – schrittweise – in obligatorische mit dem Verb festverbundene Satzmodusmarker übergehen, wie dies bei den Wunschsätzen in Form von selbstständigen Nebensätzen der Fall ist; |
– | Neben anderen Merkmalen ist zunächst die topologische Fixierung bzw. Bindung etwa an das Verb (Kondensierung) ein deutliches Anzeichen des Wandels (von Partikeln) zu Satzmodusmarkern; wobei die Grammatikalisierung hier als Prozess, also nicht als Resultat zu betrachten ist, d. h. man kann lediglich unterschiedlich weit auf dem Grammatikalisierungspfad kommen, ohne dass es zu einer vollständigen Grammatikalisierung kommt. |
Die an anderem Sprachmaterial entwickelten Hypothesen versuche ich nun am tschechischen Material, den sog. enklitischen Partikeln, zu hinterfragen. Den Wandel der tschechischen Partikeln rekonstruiere ich auf der Basis des diachronen Korpus DIAKORP, das in das Nationalkorpus des Tschechischen inkorporiert ist. Dabei ziehe ich auch andere Quellentexte in die Auswahl heran. Ich gehe dabei in folgenden Arbeitsschritten vor: (1) Skizzierung der Ausgangssituation im Ur- und Alttschechischen (bis 15. Jh.), (2) Rekonstruktion der Entstehung neuer Funktionswörter aus der Zusammenfügung von alten klitischen Partikeln und Funktionswörtern und "Grammatikalisierung" der einstigen klitischen Partikeln zu affixartigen Verbendpartikeln im Mitteltschechischen (16.–18. Jh.), (3) Skizzierung der durch den Sprachkontakt eingeleiteten oder zumindest unterstützten Marginalisierung der enklitischen Partikeln im Neutschechischen (19.–20. Jh). Im Hinblick auf die Komplexität des Themas, das bisher diachron nicht angemessen erforscht wurde, sowie auch im Hinblick auf das durch die Schriftlichkeit des Korpus eingeschränkte Material in Bezug auf ein genuin mündliches Phänomen, sehe ich den möglichen Gewinn der vorliegenden Studie vorerst in der Formulierung von Thesen zum Wandel der sog. enklitischen Partikeln, die man unter Heranziehung des synchronen gesprochenen Materials v. a. aus den anderen slavischen Sprachen noch weiter zu schärfen und am Material weiter zu testen hätte.
Für die prähistorische Zeit rekonstruiert Kopečný (1968, 1973) neben den anderen Funktionswörtern auch sog. klitische Partikeln wie -g, -k, -m, -n, -s, die eine "allgemein verstärkende Funktion" gehabt haben sollen. So seien sie funktional den Deiktika nahe, auch wenn es sich nicht zwingend um deiktische Wurzeln handelt, aus denen in der historischen Zeit etwa Demonstrativpronomina oder andere Deiktika entstanden sind. Diese Enklitika gehen auch ins Alttschechische über. Das Partikelrepertoire wird zudem um neue Partikeln wie -ť oder -pak (aus dem im Satz frei beweglichen betonten Adverb pak 'danach') bereichert. Die enklitische Partikel -ť ist aus der im Satz frei beweglichen Dativform des Personalpronomen ty 'du', also ti 'dir', entstanden. Wie im Neutschechischen kann das Personalpronomen ti betont (Fokus) oder unbetont sein (ähnlich beim Adverb pak/-pak, das in der postinitialen Wackernagel-Position steht). Bei der unbetonten Variante in der postinitialen Position ist ein semantisches Ausbleichen feststellbar: sie wird zum Kontaktdativ (Dativus ethicus),12 der der Aufrechthaltung des Kontakts zwischen Sprecher und Adressat wie etwa im neutschechischen On ti byl nahý ('Er war dir nackt') dient, während die betonte deiktische Variante im Satz frei bewegt werden kann. Die unbetonte Variante erodiert weiter und die partikelartige Kontaktbedeutung wird noch abstrakter: -ť, das in der Regel am Anfang des "nächsten" Satzes im Satzgefüge steht, indiziert nunmehr die Notwendigkeit eines Wissensabgleichs zwischen dem Sprecher und dem Adressaten und trägt dadurch – ähnlich wie die APn – zur Kohärenz des Textes bei.13
Typisch ist für die klitischen Partikeln – wie auch für alle anderen Funktionswörter – ihre sehr hohe Frequenz, wobei die Partikeln selbst in einem Satzgefüge gleich mehrmals verwendet werden können: A bývá ť to, že kdežť jsú najhorší, ještoť by tvé chudině učinili zádav, ti ť je (úřady) najspieš zakupují ('Und es ist-PART üblich, wo-PART-PART es am schlimmsten ist, um-PART den Ärmsten gerecht zu werden, (dass) sie-PART sie am ehesten kaufen'; 14./15. Jh.). Das Beispiel illustriert auch die Tatsache, dass die Partikeln sich – zumindest zunächst – an Wörter beliebiger Wortart binden können. So kann sich -ť oder -li neben Verben, Konjunktionen, Relativa und Pronomina, wie in dem obigen Beispiel, prinzipiell auch an Substantive, Adjektive, Adverbien in der initialen Position binden, während -ž hier etwas eingeschränkter ist und sich nicht an Nomina bindet.
Ist die Sprache im Allgemeinen vom Wandel geprägt, kann auch das System der enklitischen Partikeln kaum über Jahrhunderte (hinweg) unverändert bleiben. So sind im Alttschechischen offensichtlich nur einige der gesamtslavischen Enklitika wie -g (> -ž) oder -li produktiv und in den Texten präsent.14 Jedenfalls verschwindet etwa das einstige deiktische Klitikon -s (vgl. lexikalisierte Residua in tsch. dnes 'heute') bzw. es wird in Indefinitpronomina und -adverbien wie kdos 'irgendwer', cos 'irgendwas' (14. Jh.), kakýs 'irgendwelcher' (14. Jh.), kterýsi 'irgendwelcher', kdys 'irgendwann, einmal' (15. Jh.) u. ä. im Tschechischen an das Basiswort gebunden und als epistemisch modifizierendes Postfix zusammen mit dem Basiswort lexikalisiert.15
Durch die feste Stellung der klitischen Partikeln an der vordersten Stelle in der Wackernagelposition, die z. T. ihren Silbencharakter verlieren, und – mit einer festgelegten Reihenfolge -li-ž-ť-pak – quasi ein Teil des vorausgehenden Wortes werden, kommt es durch deren besondere Häufigkeit zur festen Bindung an die Funktionswörter und Deiktika in der Anfangsposition und zur Entstehung neuer Funktionswörter und Deiktika:16
– | Konjunktionen: že 'dass' aus je že 'das + DEIKT', když 'wenn' aus kdy 'wann', nebť/neboť 'denn' (14. Jh.) aus nebo 'oder',17 zdali 'ob', jestli 'ob' aus jest 'er ist', pakli/že 'falls' aus pak 'dann', jestliže 'falls' aus jest 'er ist', až 'bis' (14. Jh.) aus a 'und', ať 'damit' aus a 'und', byť 'obwohl' u. a.: |
– | Fragewörter und Relativa: copak 'was denn', später 'denn' (14. Jh.), což 'was denn' (14. Jh.), cožpak 'was' (14. Jh.) (jeweils aus co 'was'), kterýž 'welcher' (14. Jh.) aus který 'welcher', kdož 'wer' aus kdo 'wer', kdež 'wo' (14. Jh.) aus kde 'wo' und jenž 'der' (14. Jh.) aus jen že 'der + DEIKT' (neben solchen Varianten bleiben auch Fragewörter ohne Postfixe bestehen); |
– | Demonstrativpronomina/Deiktika: tento 'dieser' (14. Jh.), týž/tentýž 'derselbe' (14. Jh.). |
Dafür, dass die neuen Konjunktionen und Relativa bereits im Alttschechischen als neue Funktionswörter etabliert sind, spricht neben Einschränkung ihrer Wählbarkeit und der festen Fügung auch ihre Frequenz. So sind etwa ktož und kto im DIAKORP im 14.–15. Jh. im Verhältnis 3 : 2 vertreten, wobei die ktož-Form indirekte Fragen bzw. Nebensätze als Relativum einführt. Abgesehen von den Konjunktionen wie neboť, ať, nechť, byť18 oder když, až, jestliže, in denen die einstigen Klitika in einem neuen Funktionswort gebunden und zusammen mit ihm lexikalisiert werden, sind jedoch die enklitischen Partikeln ab dem 15. Jh. in der Position hinter einer Konjunktion, was besonders bei dem Enklitikon -ť markant ist, nicht mehr oder nur selten belegt (zur Situation im 18. Jh. vgl. weiter unten), da die neu etablierten und lexikalisierten Konjunktionen die satzverbindende Funktion prägnanter übernehmen:
-ť in DIAKORP19 | 14. Jh. | 15. Jh. | 16. Jh. | 17. Jh. | 18. Jh. | 19. Jh. | 20. Jh. |
ačť | 62.79 | 128.57 | 25 | ||||
ažť | 11.62 | 285.71 | |||||
ještoť | 113.95 | 171.42 | |||||
nežť | 9.30 | 19.04 | |||||
žeť | 181.39 | 623.08 | 15 | 6.25 | 116.6 (Ende) |
Eine ähnliche Tendenz trifft auch für -ž zu. Es wird – als Subordinationsmarker – zunächst auf Relativa beschränkt (etwa bei dem Fragewort čí, ab dem 16. Jh. nicht mehr vorhanden),20 dann werden die im 16. Jh. sehr verbreiteten Relativa mit -ž marginalisiert und veralten – mit Ausnahme von Relativa wie jenž oder což, deren Festfügung in neue lexikalische Einheiten bereits vorher weiter gediehen ist.
Ab dem 16. Jh. kommt bei -ť und -ž eine deutliche Einschränkung der Wählbarkeit hinzu, indem sie sich an die Funktionswörter festfügen, in der Position nach Funktionswörtern nicht mehr vorkommen können bzw. hier stark eingeschränkt werden. Es ist die Frage, ob sie, indem sie sich an die Funktionswörter und – wie wir sehen werden – an die Verben fest fügen, noch als Klitika verstanden werden können. Während sie nämlich im Falle der Funktionswörter lexikalisiert werden (immerhin bleiben sie als Teil der Konjunktionen – wenn auch strukturell anders – am selben Platz), können sie mit dem Verb, an das sie sich festfügen, gar im Satz verschoben werden und als ein Teil des Verbs die Wackernagelposition, auch wenn dies nicht häufig vorkommt, verlassen (vgl. auch weiter unten unter Optativ). Allerdings werden sie noch im Mitteltschechischen als separierbare Phänomene identifiziert, wofür folgendes Zitat aus der Grammatik von Blahoslav (1571/1991: 121f.) aus dem 16. Jh. spricht:
Es ist dabei kein Zufall, dass sich Blahoslav in seinen Beispielen auf das Verb konzentriert. Denn während die Wählbarkeit bei anderen Wortarten – von Postfixen in lexikalisierten Funktionswörtern wie když, až u. a. abgesehen – stark eingeschränkt wird, steigt die Frequenz von Klitika nach Verben und selbst auch Nomen im DIAKORP im 15. Jh. stark an. Im 16. Jh. möchte Blahoslav ihre Kombination mit den Verben im Rückblick aus sprachkultureller Perspektive ablehnen und aus dem geschriebenen Tschechisch verbannen, was im Übrigen teilweise mit der Beleglage in DIAKORP korreliert:
-ť in DIAKORP (sortierte Treffer, nicht Lemmata) | 14. Jh. | 15. Jh. | 16. Jh. | 17. Jh. | 18. Jh. | 19. Jh. |
Nomen: milosrdnáť, pekelnýchť, milostiť, paníť, peniezeť, písmoť | 11.62 | 19.04 | –21 | |||
Adverb: tuť, tamť, takť, tehdyť, dobroť, rádoť, věruť | 186.04 | 400 | 30 | 18.75 | 216 | 34.1422 |
Numeralia: dvať, všemť | 6.97 | |||||
Pronomen: jáť, toběť | 134.88 | 185.71 | 5 | 18.75 | 41.66 | |
Verb | 88.37 | 1752.38 | 90 | 6.25 | 134.14 |
An Verben bzw. Verbformen können jedoch nicht beliebige Partikeln angefügt werden. Erstens bleibt ihr Repertoire auf -ž(e), -ť, -li, -pak (und deren Kombinationen) beschränkt und zweitens sind sie in ihrer Wählbarkeit im Hinblick auf den Verb- bzw. Satzmodus stark eingeschränkt und aufeinander komplementär bezogen, womit sie eine Art Paradigma bilden. Das Vorkommen der enklitischen Partikeln beschränkt sich nämlich – im Unterschied zu anderen slavischen Sprachen – spätestens seit Anfang des 16. Jh. jeweils auf nur einen Satztyp, der bei Aussage- und Imperativsätzen auf dem Verbmodus basiert (vgl. weiter unten Philomates, Optát, Gzell aus dem Jahre 1533 in Blahoslav 1571):
(1) | So konstituiert -l(i) Entscheidungsfragen (so auch im russ.Čital li ty etu knigu? oder im serb./kroat. Jesi li mu sve rekla?), bis es zur Konjunktion -li in indirekten Fragen wird.23 |
(2) | Die aus dem Adverb pak entstandene Partikel -pak steht in Kombination mit -li hinter dem Verb in Entscheidungsfragen, ohne -li bindet sie sich an die Fragewörter in Ergänzungsfragen.24 |
(3) | Die Partikel -ž bindet sich an das Verb im Imperativ (Imperativsätze); im DIAKORP des ČNK gibt es nur zwei Belege für eine Kombination von -ž mit einem Verb im Indikativ aus dem 18. Jh.! |
(4) | Die enklitische Partikel -ť beschränkt sich mit der Zeit auf das Verbum finitum im Indikativ (Aussagesätze), während sie aus der Kombination mit dem Verbum infinitum verschwindet (um etwa bei Jan Neruda oder Alois Jirásek im 19./20. Jahrhundert (vgl. Nekula 1999b) zum archaisierenden Stilmittel zu werden) und in Kombination mit dem Imperativ auf einige wenige Fälle eingeschränkt wird. |
Die Daten in DIAKORP stellen sich folgendermaßen dar:
DIAKORP | mit Verbformen | Aussagesatz (Indikativ) | Imperativsatz |
-ť | mit ".*ť" nach Aussortierung insgesamt 99 Wortformen mit ť-Affix, davon 33 Verben (aS) | 30 | lediglich zwei Belege: ukážiť (14.–15. Jh.), posadiť |
-ž | mit ".*ž" nach Aussortierung insgesamt 1052 Wortformen mit ž-Affix, davon 545 Verben | lediglich ein Beleg: neumějíž (18. Jh.) | 544 |
Diese Rekonstruktion lässt sich auch durch die Analyse eines Benimmbuches illustrieren:
Naučení 15./16. Jh. | Aussagesatz (Indikativ) | Fragesatz (auch indirekt) | Imperativsatz |
-ť | 13 (davon einmal Infinitiv) | 11 (jeweils hinter -li) | 1 (dajžť) |
-ž | Ø | Ø | 41 (davon einmal dajžť) |
-li | Ø | 21 (davon 11 mal mit -ť, einmal mit -pak | Ø |
So auch die zeitgenössische Reflektion in der Grammatik von Rosa (1672):
Trotz Blahoslavs Zweifel an solchen "Flickwörtern" sind die auf den jeweiligen Satztyp beschränkten Verbendpartikeln nach Rosa offensichtlich noch im 17. Jh. lebendig und als weglassbare bzw. bei Betonung einsetzbare Verbendpartikeln zu betrachten, wobei sie jedoch nicht zu obligatorischen mit dem Verb festgefügten Satzmodusmarkern geworden sind; durch die eindeutige Einschränkung ihrer Wählbarkeit sind sie jedoch auf dem Grammatikalisierungspfad weiter gekommen. Diese Einschränkung ging Hand in Hand mit der präferierten Bindung der Partikeln in der Wackernagelposition einerseits an die Funktionswörter, andererseits an das Verb, mit dem sie sich je nach Verbmodus verbanden und – so im Falle von -ž – gar im Satz verschoben werden konnten.
Gerade in dieser funktionalen Einschränkung auf einen Verbmodus oder Satztyp unterscheidet sich dabei das Tschechische vom Russischen, das nicht nur ein reiches Repertoire von enklitischen Partikeln wie -že/-ž, -li/-l´, -ka/-tka, -to, -de, (-s), -taki hat bzw. beibehielt, sondern in dem eine solche Beschränkung auf einen Verbmodus oder Satztyp sowie auch eine Beschränkung auf die Funktionswörter einschließlich Fragewörter und Verben, wie man sie aus dem Tschechischen kennt, nicht vorliegt:
Ivan že uechal. | Ivan ist doch weggefahren. |
Ivan že uechal? | Ivan ist doch weggefahren? |
Gde že ty byla? | Wo bist du denn gewesen? |
Idi že sjuda! | Komm doch her! |
Kakaja že ona krasivaja! | Wie schön sie doch ist! |
Vezet že tebe! | Hast dú (aber) Glück! |
(Beispiele nach Zybatow 1989) |
Wie bereits vorausgeschickt ist die Herausbildung der einstigen enklitischen Partikeln zu Verbendpartikeln mit der Funktion von Satzmodusmarkern auch im Tschechischen nicht abgeschlossen, denn ungeachtet ihrer Beschränkung sind -ť und -ž weglassbar und wirken sich somit auf den Satzmodus, den sie zusammen mit den Verbaffixen wie die APn im Deutschen koindizieren, nur abtönend aus, während das fragesatzkonstitutive -li sich auch an Wörter anderer Wortarten binden kann. Trifft dies schon für das 17. Jh. zu (vgl. Rosa 1672), umso mehr dann auch für das 16. Jh. (Grammatik von Beneš Optát, Petr Gzell, Václav Philomates aus dem Jahre 1533 in Bearbeitung von Blahoslav (1571/1991), Abschrift aus dem Jahre 1670),25 wo die Bindung der enklitischen Partikeln an den jeweiligen Verb- und damit auch den dementsprechenden Satzmodus angesprochen, zugleich aber auch die Weglassbarkeit und die lediglich abtönende Wirkung durch die zeitgenössische Grammatik explizit benannt wird:
In den Beispielen deutet sich an einer weiteren Spezialisierung an, bei der die Verbendpartikel gar zu einem grammatischen Affix wird. Im Falle des sog. indirekten Imperativs (3. Sg.) bzw. des Optativs wie etwa in budiž světlo ('möge es Licht sein') oder wie in zdařiž se ('möge es gelingen') wird die Form ohne -ž, die mit der 2. Sg. buď 'sei' oder zdař se ('gelinge') homonym wäre, vermieden. Hier wurde -ž gar zu einem grammatischen Affix, das zusammen mit dem Verb im Satz verschoben werden kann und nicht mehr an die postinitiale Wackernagelposition gebunden ist. So etwa archaisierend in der Übersetzung von Shakespeare (1866) Dle toho mějtež, milí měšťané, k nim víru; a nás, krále vašeho [...] ("Danach sollen sie, liebe Bürger, an sie glauben; und uns Ihren König [...]"), in den Sitzungsprotokollen des böhmischen Landtags Tabulka budiž černá, písmo bílé, písmeny mějtež alespoň 5 cm. zvýší26 ('Die Tafel sei schwarz, Schrift weiß, Buchstaben sollen wenigstens 5 cm Höhe haben') oder in Fachtexten: Obdobné vzorce mějtež platnost ohledně symbolu a. ('Ähnliche Gleichungen sollen die Geltung hinsichtlich des Symbols a haben'; vgl. Jung 1891: 294).
Der Grund, warum diese Form archaisch und durch den sog. analytischen Imperativ mit ať/nechť/bodejť + Indikativ ersetzt wurde, muss noch genauer geprüft werden. Es dürfte aber daran liegen, dass sie einerseits homonym mit der betonten Form der 2. Person Imperativ war und als Optativform nur auf die 3. Person Singular beschränkt und damit im System isoliert geblieben ist. Hinzu kommt jedoch auch die Stigmatisierung der wenig prestigeträchtigen kolloquialen enklitischen Partikeln (vgl. Blahoslav 1571: 121f.). Entscheidend war wahrscheinlich die Übersetzung von ut- bzw. dass-Konstruktionen, die wohl zum Modell für geschriebene tschechische Texte werden. Die Marginalisierung der synthetischen Form dürfte also sprachkontaktinduziert sein. Jedenfalls ist im DIAKORP zu sehen, wie die analytische Konstruktion nechť gerade im 18. Jh. stark zunimmt.
-ť in DIAKORP | 14. Jh. | 15. Jh. | 16. Jh. | 17. Jh. | 18. Jh. | 19. Jh. | 20. Jh. |
nechať | 19 | 3 | 4 | 6 | 3 | ||
nechť | 4 | 1 | 11 | 5 | 86 | 60 | 10 |
Fassen wir die Entwicklung der enklitischen Partikeln zusammen, können wir feststellen, dass die neuen "enklitischen Partikeln" -ť oder -pak durch formale Erosion bei gleichzeitigem semantischem Ausbleichen entstanden sind. Der Verlust der Betonung zwang sie wie die alten "enklitischen Partikeln" -ž oder -li u. a. in die Wackernagelposition, in der ihre Wählbarkeit allmählich auf Funktionswörter, Pronomina und Verben eingeschränkt wurde. Das System dieser Partikeln hat sich v. a. im Hinblick auf die Kombinierbarkeit mit Wörtern jeweiliger Wortarten vereinfacht: bei Verben wurde die Kombinierbarkeit je nach Verbmodus weitgehend auf -ť oder -ž eingeschränkt. Die unbetonten, z. T. gar nicht silbischen enklitischen Partikeln haben sich dabei in der postinitialen Position an das vorausgehende (betonte) Wort angefügt. Die so zusammengefügten Funktionswörter wurden lexikalisiert, während die an das Verb gefügten einstigen enklitischen Partikeln -ť zu einfügbaren Verbendpartikeln wurden; -ž konnte – wenn auch nur selten – als Optativaffix zusammen mit dem Verb im Satz verschoben werden. Damit sind -ť oder -ž zu Verbendpartikeln geworden, die funktionell gesehen zu Satzmodusmarkern wurden, wenn auch nur durch -li der Satzmodus eindeutig indiziert wurde (vgl. auch jestlipak přijde? auch ohne Frageintonation). So können -ť und -ž als illokutive – weglassbare, den Satzmodus nicht konstituierende, sondern lediglich abtönende – Verbendpartikeln charakterisiert werden. Nur im Falle des Optativs bzw. des indirekten Imperativs der 3. Person Singular wurde -ž zu einem grammatischen Verbaffix, das allerdings wieder verdrängt und zugunsten der eindeutigen analytischen Form ať + Ind. bzw. nechť + Ind. aufgegeben wurde. Der eine Grund ist sicherlich der, dass das Affix -ž weder nur bei der 3. Person Singular Optativ vorkam (sondern homonym mit der betonten Form der 2. Person Singular Imperativ blieb), noch zum Optativaffix bei allen Personen geworden ist (und damit isoliert blieb), der andere könnte der Sprachkontakt auf der Ebene der Schriftlichkeit (ut- und dass-Konstruktionen) sowie auch die Stigmatisierung der kolloquial anmutenden und damit nicht prestigeträchtigen Formen sein.
Die Gründe für die Marginalisierung und Verdrängung der oben genannten Partikeln im 18. Jh. sind wohl einerseits in deren Einbindung in die so entstandenen neuen Funktionswörter, die zugleich auch ihre Frequenz als Enklitika reduziert, andererseits in deren Fokussierung auf die und Grammatikalisierung bei den Verben zu suchen, wobei das Resultat der Grammatikalisierung (Optativ) isoliert und daher instabil geblieben ist. Eine Rolle dürfte dabei die Tatsache spielen, dass die Partikelformen im Hinblick auf ihre kolloquiale Herkunft und Markierung stigmatisiert und zum Objekt der Sprachkultivierung wurden (vgl. oben zu Blahoslav).
Da zugleich analytische Konstruktionen – bei den zwei- bzw. mehrsprachigen Schreibern dieser Zeit durch vergleichbare lateinische bzw. deutsche Konstruktionen gestützt – zur Verfügung standen, kam es zu einem sprachkontaktinduzierten Wandel, der im Bereich der Funktionswörter gar nicht so ungewöhnlich ist. Denn gerade zu Anfang des 19. Jh., d. h. auf dem Höhepunkt des deutsch-tschechischen Bilingualismus findet man auch weitere sprachkontaktinduzierte Veränderungen im tschechischen Partikelsystem. Neben der Entlehnung von Partikeln wie kór ('gar'), holt ('halt'), ausgerechnet u. a. gibt es auch neue Verwendungsweisen von "deadverbialen" Partikeln, die man am Beispiel von přece ('doch') illustrieren kann. Přece ist im Laufe der Jahrhunderte durch formale Erosion und semantisches Ausbleichen aus dem tschechischen Material entstanden:
– | formal: přěd sě (2. Hälfte 14. Jh. – 15. Jh.) > předse (16. Jh.) > předce (selten Ende 16. Jh., 17.–18. Jh., bis Mitte 19. Jh.) > přece (selten im 18. Jh., 19.–20. Jh.)26 |
– | semantisch: 'vor sich' > 'vor sich hin' > 'nach vorne' (To pověděv, šel přece. 'Nachdem er dies gesagt hatte, ging er nach vorne/setzte er seinen Weg fort') > 'weiter' (Mluv předse! 'Sprich weiter/fort' (Předce s tím! 'Fort mit ihm') > 'zum Korrelat des konzessiven Satzes umgedeutet' (Ač mu bránili, kráčel předse. 'Obwohl von ihnen gehindert, ging er dennoch'; vgl. auch Machek 1968) > 'dennoch/doch' > 'doch' |
Die Ausweitung der Verwendungsmöglichkeiten von přece auch als Satzäquivalent, Konjunktion oder als AP in den selbstständigen že/dass-Sätzen und zwar gerade bei den bilingualen Autoren, z. T. bei der Adaptation von deutschen dramatischen Texten, folgt zu Anfang des 19. Jh. offensichtlich dem deutschen Usus:
Duch: | Modli se! | ['Geist: | Bete! |
Don Juan: | Ne! | Don Juan: | Nein! |
Duch: | Předc! | Geist: | Doch!'] (Macháček 1825: 115) |
Solche Verwendungsweisen gehen mit dem Rückgang des deutsch-tschechischen Bilingualismus zurück und sind im Neutschechischen – im Unterschied zum Deutschen – ausgeschlossen bzw. sehr selten oder stark archaisiert (vgl. Nekula 1996: 104–145).
Mir geht es aber um die enklitischen Partikeln, die im 19. Jh. weiter marginalisiert werden. Zwar verschwinden etwa die verbalen ť-und ž-Formen im Laufe des 19. Jh. nicht ganz, sie werden aber zum – so etwa in Karel Hynek Máchas (1810–1836) Gedicht Máj – exklusiven poetischen Mittel und hier gar in Kombination mit Adverbien und Adjektiven verwendet: hlubokoť stopen v jezera klín ('tief-PART versunken im Schoß des Sees'); dalekáť cesta má marné volání ('weit-PART [ist] mein Weg, vergeblich mein Ruf'); všude jest jméno jeho znané, každémuť: "Strašný lesů pán!" ('überall bekannt ist sein Name, jedem-PART: "Der schreckliche Herr des Waldes!"'); Jak krásnáť noc! Jak krásný svět! ('Wie schön-PART [ist] die Nacht! Wie schön [ist] die Welt!'); Připraven jestiť jeho stán ('Vorbereitet sei-PART sein Zelt') usw. Offensichtlich handelt es sich hier – so auch später vereinzelt bei Jan Neruda, Alois Jirásek, Jakub Deml (mehr dazu in Nekula 1999b) – um ein zu dieser Zeit bereits künstliches, archaisierendes Mittel der geschriebenen Sprache, das nun weit weg vom kolloquialen Charakter dieser Ausdrucksmittel war, den Blahoslav und indirekt auch Rosa ansprechen, und der auch in der allmählichen Einschränkung ihrer Wählbarkeit auf Fragen bzw. Fragewörter und Imperative deutlich wird. Und gerade diese Verschiebung macht deutlich, dass die einstigen enklitischen Partikel, die von denen, die sie verwenden, nicht in der Alltagssprache, sondern in den "klassischen" und für Máchas Zeitgenossen stilistisch nicht mehr durchschaubaren Texten erfahren werden können, zu diesem Zeitpunkt aus der Alltagssprache – als klitische Partikeln – bereits weitgehend verdrängt sind. Dafür spricht etwa auch die Durchsetzung der neboť-Variante gegenüber der neb(o)-Variante in der Zeit der nationalen Wiedergeburt, die deutlich macht, dass die einstige stilistische Differenzierung von nebo/neboť zugunsten der semantischen aufgegeben wurde, indem die Bedeutung 'denn' bei dem polyfunktionalen neb(o) zugunsten der ausschließlichen Verwendung von neboť aufgegeben wurde (vgl. Svoboda 1988: 204). Jedenfalls verschwindet -ť im Laufe des 19. bzw. zu Beginn des 20. Jh. und wird in SSJČ (1989) – ähnlich wie -li – als Archaismus eingestuft.
* Die Anregung zu diesem Aufsatz verdanke ich Björn Hansen. Für Anmerkungen zum Text danke ich Björn Hansen, Roland Meyer, Dušan Šlosar und Ruprecht von Waldenfels. back
1 Vgl. z. B. Aichinger (1754); Hofmann/Rubenbauer (1950); Welte (1974); Stammerjohann/Arens (1975); Ulrich (1981); Conrad (1988). back
2 Vgl. z. B. Abraham (1988); Hasselblatt (1990); Watkins/Rice (1991). back
3 Neben Duden (1984) auch Engel (1988). back
4 Vgl. Slotty (1929) und Karcevskij (1936), sowie Helbig/Buscha (1980: 23), die sie als "Funktionswörter 3" bezeichnen. back
5 U. a. etwa Duden (1984), Götze/Hess-Lüttich (1989). back
6 Im Unterschied zu Helbig/Buscha (1984) zählt Helbig (1988) zu den Partikeln im engeren Sinne nicht nur Abtönungs-, Fokus- und Intensivpartikeln, sondern auch Negations-, Infinitiv-, Antwort- und abtönungsähnliche Partikel. back
7 Vgl. König/Gast (2009). back
8 Vgl. Hentschel (1983); Nekula (1996). back
9 Ich folge hier Rickmeyer (1995), ga vs. wa ist allerdings als Marker von Thema und Rhema zu verstehen. back
10 Nach Lehmann (1995: 125), wie ihn Szczepaniak (2009: 23) darstellt, sind diese Mikroprozesse anders geordnet: Erosion, Kondensierung, Paradigmatisierung, Koaleszenz, Obligatorisierung, Fixierung. back
11 Zur Ausweitung des Skopus vgl. Kehayov/Torn-Leesik (2009). back
12 Den Dativus ethicus pflegt man auch in anderen Sprachen als AP zu interpretieren, vgl. Wegener (1989). back
13 In der Wackernagelposition sind im Übrigen im Tschechischen auch die freien grammatischen Hilfsmorpheme zu finden, die zusammen mit dem Verb Tempus oder Verbmodus indizieren. Ähnlich wie bei diesen kommt es etwa bei ti oder že zu einer weiteren formalen Erosion, d. h. zum Verlust ihres Silbencharakters (d. h. -ť oder -ž). back
14 Im gesprochenen tschechischen Substandard wären die alten klitischen Partikeln in Wörtern wie teďkon, teďkom, tudymatok u. a. erkennbar, die allerdings als stilistische Varianten einiger weniger Lexeme, v. a. Deiktika, verstanden werden, d. h. nicht als separierbare Partikeln, sondern als lexikalisierte stilistische Varianten. back
15 Die russische Höflichkeitspartikel -s, die im 18. Jh. auftaucht und im 19. Jh. wieder weitgehend verschwindet, ist wahrscheinlich aus gosudar > osu > su > s oder sudar > sta > s entstanden und ist somit anderer Herkunft. Mehr dazu vgl. Berger (2003). back
16 Datierung nach dem Erstvorkommen im DIAKORP. back
17 Zur Lexikalisierung von neboť vgl. Svoboda (1988: 204). Von den zwei Varianten neboť und nebť, die in DIAKORP seit 14. Jh. belegt sind, setzt sich im Neutschechischen neboť durch. back
18 Nechť mit Variante nechžť ist aus der Zusammenfügung von nechaj-ť 'lass + ť' entstanden. Die kurze Form nechť breitet sich nach DIAKORP erst im 18. und 19. Jh. deutlicher aus. Vorher steht sie mit der einfachen "Verbform" in Konkurrenz, vgl. Rosa (1672: 144) zu nech/nech ať und Rosa (1672: 154f., 180, 242) zu "adverbia optandi bohdeg". Nechť wird auch in selbstständigen Sätzen verwendet und als optative Partikel verstanden; vgl. auch bodejť, entstanden aus bóh dajť 'gebe Gott + ť'). back
19 Die einzelnen Jahrhunderte sind nicht ausgeglichen vertreten: 14. Jh.: 430.000 Textwörter, 15. Jh.: 210.000 Textwörter, 16. Jh.: 200.000 Textwörter, 17. Jh.: 160.000 Textwörter, 18. Jh.: 120.000 Textwörter, 19. Jh.: 410.000 Textwörter, 1. Hälfte 20. Jh.: 100.000 Textwörter (für diese Angaben danke ich Karel Kučera, dem Architekt dieses Korpus). Um proportionale Zahlen zu bekommen, wird das absolute Vorkommen durch die Zahl der Textwörter je Jahrhundert dividiert und dann mit 1.000.000 multipliziert. So auch in den anderen Tabellen. back
20 Lexikalisierte Formen co(ž)pak, kdo(ž)pak, kde(ž)pak, kdy(ž)pak müssen gesondert untersucht werden, was im Hinblick auf Dialogizität allein auf der Basis des DIAKORP oder SYN2006 des Tschechischen Nationalkorpus nicht möglich ist und dafür ein neues Korpus aufgebaut werden müsste. back
21 Ich gehe hier nur von schriftlichen Quellen und DIAKORP aus, was – auch im Hinblick auf die Textsortenvielfalt – eine starke Einschränkung ist. back
22 Die Mehrzahl der Belege stammt aus der Zeit um die Jahrhundertwende 18./19. Jh. back
23 Aus -li sind auch weitere – teilweise deverbale – Konjunktionen wie jestliže ('falls') aus jest-li že, pakliže ('falls') aus pak-li že oder jestli ('ob') aus jest-li, bzw. auch Partikeln wie jestlipak aus jest-li pak (Jestlipak přijde?) entstanden, die formale Entscheidungs- und funktionale Vergewisserungsfragen einleiten. back
24 Durch die feste Bindung der enklitischen Partikeln an die Funktionswörtern (Lexikalisierung) sowie durch die Verdrängung derselben bei den übrigen Wortarten und schließlich auch bei den Verben werden die Fragewörter mit enklitischen Partikeln wie kdopak ('wer denn'), copak ('was denn'), kdepak ('wo denn') zu stilistischen Varianten von kdo ('wer'), co ('was'), kde ('wo'), in denen -pak zum kolloquial wirkenden Postfix umgedeutet wird (vgl. Nekula 1999), wobei sich Fragewörter mit enklitischen Partikeln als Ganzes auch zu Partikeln weiter entwickeln können, so copak in Petr mě copak nezná ('Petr kennt mich denn nicht?'), veraltet auch což (vgl. Nekula 1996: 172–184). back
25 Vgl. Einleitung zu Blahoslav (1571/1991: 7), auch folgende Zitate stammen aus dieser Grammatik. back
26 Sitzungsprotokolle des Böhmischen Landtags aus dem Jahre 1878–1882, 4. Sitzung, 15. Besprechung, Teil 7/7. back
27 Datierung nach dem DIAKORP ohne Anführung von Einzelbelegen und der Frequenz. back
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