Vorwort
Kontrastive Wissenschaftssprachforschung

Michael Szurawitzki (Duisburg-Essen/Regensburg)


 

Das vorliegende Themenheft der Zeitschrift Linguistik online trägt den Titel "Kontrastive Wissenschaftssprachforschung". In ihm sind vier Aufsätze veröffentlicht, die das bei der Zeitschrift übliche doppelblinde Peer Review-Verfahren durchlaufen haben. Die Autorinnen und Autoren sind dem Aufruf des Herausgebers aus dem Sommer 2010 gefolgt, der als Call for Papers an zahlreiche Linguistinnen und Linguisten europa- und praktisch weltweit versendet wurde. Kurz vor der Publikation kann angemerkt werden, dass einige einschlägig ausgewiesene Forscherinnen und Forscher mit Verweis auf ihre hohe Arbeitsbelastung davon Abstand genommen haben, am hier zugänglichen Themenheft zu partizipieren. An der Thematik des Heftes besteht m. E. ein deutlich größeres Interesse, als es die relativ kleine Zahl von vier Beiträgen suggeriert. Diesem Interesse soll auf dem kommenden Kongress der Internationalen Vereinigung der Germanistik (IVG) an der Tongji-Universität Shanghai 2015 Rechnung getragen werden. Der Unterzeichnete hat einen Sektionsvorschlag zu "Trends der Wissen-schaftssprachforschung" eingebracht, über den im Laufe von 2012 in den Gremien der IVG entschieden wird. Es ist zu hoffen, dass dieser Vorschlag einer nicht nur kontrastiv, sondern breiter ausgerichteten Sektion einen Widerhall findet.

Bevor dies jedoch klar ist, noch einige Worte zu den Beiträgen des vorliegenden Themenheftes: Im ersten Artikel beschäftigt sich Ines-Andrea Busch-Lauer (Zwickau) mit deutschen und englischen Abstracts aus dem Technikbereich. Canan Şenöz-Ayata (Istanbul) widmet sich in der kontrastiven deutsch-türkischen Ausrichtung ebenfalls Abstracts, hier stammen diese jedoch aus türkischen Germanistikzeitschriften. Michael Szurawitzki (Duisburg-Essen/Regensburg) fasst in seinem Beitrag – in englischer Sprache verfasst – den Ertrag seines Forschungsprojektes zur Entwicklung deutscher und finnischer thematischer Einstiege (simplifizierend: Einleitungen) linguistischer Zeitschriftenartikel. Winfried Thielmann (Chemnitz) schließlich erforscht die Einzelsprachenspezifik wissenschaftlichen Sprachausbaus im gnoseologischen Funktionsbereich der Sprache. Dies wird an Beispielen aus dem Deutschen und dem Englischen erläutert.

Dem Herausgeber bleiben an diesem Punkt folgende abschließende Bemerkungen: Es gilt der Herausgeberin Elke Hentschel (Bern) ein Dank für die Aufnahme des Heftes in die Zeitschrift Linguistik online auszusprechen. Ebenso muss den anonymen Gutachtern aller Artikel für ihre Hinweise gedankt werden. Dank gebührt den Hilfsassistenten am Lehrstuhl Hentschel für die Formatierung der Beiträge. Lob, Kritik und Anregungen nehme ich unter michael.szurawitzki@sprachlit.uni-regensburg.de jederzeit gern entgegen.

Duisburg-Essen/Regensburg, vor Ostern 2012

Der Herausgeber