Urbane Diakonie
DOI:
https://doi.org/10.22018/JDS.2017.12Abstract
Christoph Sigrist stellt in seinem Beitrag «Urbane Diakonie» die Eckwerte eines neuen diakoniewissenschaftlichen Projekts dar: Ausgehend von der Beobachtung, wonach «in städtischen Quartieren aufgrund der je eigenen Bevölkerungsstruktur, der Gentrifizierung und einer voranschreitenden nachbarschaftlichen Distanzierung zunehmend menschliche Nöte und Bedürfnisse bestehen, die bislang noch nicht ausreichend in den Fokus der Öffentlichkeit geraten sind», soll das Projekt «Urbane Diakonie» in «Stadtquartieren soziale Prozesse initiieren, begleiten und unterstützen, in denen Bewohnerinnen und Bewohner ermutigt werden, sich […] in den sozialen Nahraum, das Quartier, einzubringen und diesen Lebensraum als solidaritätsstiftenden Begegnungsraum zu revitalisieren.» Das Projekt will Kirchgemeinden, aber auch diakonischen Stiftunge und Werken, «Instrumente und Ideen in die Hand [geben], wie sie [die] Rolle als ‹Gemeinschaftsstifterinnen› in enger Zusammenarbeit mit öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen sowie weiteren nahräumlichen Ressourcen ausgestalten können». Besonders im Fokus stehen Menschen im dritten und vierten Lebensalter.
Sigrist geht sodann auf die bestehenden Instrumente des Projekts ein: Mit einer Projektwebseite www.urbanediakonie.ch besteht ein erstes Tool, um «die Solidarkultur in den Prozessen von Urbanität und Gentrifizierung zu fördern, zu stärken oder neu einzurichten». Weiter wurde ein Handbuch «Urbane Diakonie» erarbeitet, das Projektleitenden als Handreichung für die wissenschaftliche Einordnung ihrer Projekttätigkeit bietet. Schliesslich besteht ein Fundraisingkonzept, das es ermöglichen soll, neue Quellen für die städtischen diakonischen Projekte zu erschliessen.
Im Zürcher Stadtteil Witikon, dem Stadtteil mit dem höchsten Anteil an über 65-jährigen Bewohnerinnen und Bewohnern, konnte bereits ein erstes Pilotprojekt «Urbane Diakonie» eingerichtet werden. Die örtliche Kirchgemeinde engagiert sich insbesondere darin, dass die älteren Menschen «in der engeren Nachbarschaft und im Quartier Orte für Gemeinschaft, Beziehung und Austausch finden und zu selbstorganisiertem Handeln angeregt werden».
Das Projekt wird getragen von einer eigenen Stiftung «Urbane Diakonie».
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