Diakonie und christliche Unternehmer – Europa früher und China heute
DOI:
https://doi.org/10.22018/JDS.2018.10Abstract
Christoph Stückelberger zeichnet in seinem Beitrag «Diakonie und christliche Unternehmer – Europa früher und China heute» nach, wie im christlichen Unternehmertum seit der Zeit der Industrialisierung in Europa «Glaube und Arbeit sowie Glaube und soziale Verantwortung» verbunden wurden. Er unterscheidet ab dem Ende des 19. Jahrhunderts vier Entwicklungsschritte und beschreibt diese wie folgt: Die Phase einer ersten Generation um die Jahrhundertwende bis zur Jahrhundertmitte bestand in der Gründung von regionalen oder nationalen Unternehmerverbänden, wobei die Enzyklika «Rerum Novarum» von 1891 vermutlich entscheidende Impulse hierfür lieferte. Die Phase der unmittelbaren Nachkriegszeit war geprägt vom Beitrag der gegründeten Verbände zum Wiederaufbau Europas und zur Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft. In einer dritten Phase expandierten die Unternehmerorganisationen angesichts des zunehmenden Welthandels in die ehemaligen Kolonien und gründeten dort Zweigniederlassungen. In der vierten, bis heute andauernden Phase stellt Stückelberger auf Seiten der Unternehmer eine Vervielfältigung von ethisch orientierten Initiativen fest, die sich in den Betriebskulturen oder in ihrer Verbandsarbeit manifestieren.
Stückelberger vergleicht diesen Werdegang mit der von ihm beobachteten Situation der christlichen Unternehmerinnen und Unternehmer in China. Er stellt eine stark steigende Zahl dieser Unternehmerinnen und Unternehmer fest (wobei genaue Statistiken fehlen), die sich in vielfältiger Weise sozial engagieren und in verschiedenen «fellowships» verbunden sind, wo sie sich zum Zweck des Austausches, der Pflege des Glaubenslebens und der Vernetzung treffen. Ihr Engagement ist nicht so sehr auf die Advocacy-Rolle ausgerichtet, sondern dient vielemehr der «gemeinsame[n] Anstrengung der christlichen Gemeinschaft, der Gesellschaft zu dienen».Downloads
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