Personennachlässe im digitalen Zeitalter sichern.
Was braucht es von Seiten der Archive?
Abstract
Spezialarchive wie das Archiv für Zeitgeschichte (AfZ), die Nachlässe von Privatpersonen sammeln, sind mit dem Übergang ins digitale Zeitalter vor grosse Herausforderungen gestellt. Wie alle Institutionen, die Quellen – und damit je länger je mehr auch digitale Quellen – sichern, müssen sie sich intensiv damit beschäftigen, wie diese Quellen übernommen, aufbereitet und langzeitarchiviert werden können, damit sie Nutzern und Nutzerinnen auch in Zukunft als authentische Dokumente zur Verfügung stehen.
Die vorliegende Arbeit versucht, anhand der aktuellen Forschungsliteratur, einer eigenen bei einigen exemplarisch ausgewählten Archiven durchgeführten Umfrage sowie anhand von bereits vorhandener Praxiserfahrung im AfZ und weiteren Archiven zu klären, welche Vorgehensweisen bei der Sicherung von digitalen Nachlässen und Personenarchiven verfolgt werden können bzw. in der Praxis bereits als Konzepte existieren oder gar schon Teil des laufenden Archivbetriebs sind. Das Augenmerk liegt dabei auf der strategisch-organisatorischen Ebene, weniger auf technischen Fragen. Die Phase der Bestandsbildung – also die vorarchivische Phase – wird als zentraler Ansatzpunkt für Massnahmen identifiziert, um eine spätere geordnete und möglichst vollständige Übernahme von Personenarchiven in die Archivinstitution zu gewährleisten. Die Frage, wie Bestandsbildner betreut und begleitet werden sollen sowie diejenige nach der Bewertung von digitalen Unterlagen und dem Verhältnis dieser beiden Fragen zueinander, stehen im Zentrum.
Die Arbeit schliesst mit einem vorläufigen Fazit und Empfehlungen für das AfZ.
Lizenz
Copyright (c) 2020 Gaby Pfyffer
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.