Abstract
Die Plünderung oder Zerstörung von Archiven im Krieg ist kein blosser Kollateralschaden. Archive können eine strategische Ressource darstellen, die von den Kriegsparteien genutzt wird, um militärische, politische oder wirtschaftliche Vorteile gegenüber dem Gegner zu erlangen. Sie können auch der (Gegen-)Propaganda dienen, die jeden Krieg im Informationszeitalter begleitet. In der Neuzeit nehmen die Zerstörung und der Raub von Archiven oft ideologische oder identitäre Dimensionen an. Als Antwort auf diese Gefahren internationalisieren sich die Bemühung zum Schutze von Archiven sowie anderer Kulturgüter seit der Haager Konvention (1954). Das Konzept des «Bergungsorts» (Safe Haven) und insbesondere seine Umsetzung in der Schweiz ist ein konkretes Beispiel für die internationale Zusammenarbeit beim Schutz von Archiven.

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